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Jeck aber mit AbstandSo sah der Rosenmontag in Engelskirchen aus

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Maßvoller Karneval: Mit einem Zollstock gewährleisteten die Jecken in Engelskirchen den Mindestabstand. 

Engelskirchen – Der Regen nieselte hartnäckig, als hätte es noch eines weiteren Spaßverderbers bedurft. Und dennoch: In Engelskirchen ist der Rosenmontag nicht gänzlich ausgefallen. Einige Unentwegte wollten den Höhepunkt im jecken Festkalender zwar kontakt-, aber nicht so völlig sang- und klanglos verstreichen lassen. Zur gewohnten Zeit um kurz nach 13 Uhr schob sich eine kleine Autokarawane über die Ortsdurchfahrt, mit einem Hupkonzert wie bei einem Hochzeitskorso.

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Die Eheleute Feldhoff mit ihrem Traktor. Vorn am Gefährt kündet ein Schild von ihrer Motivation: „Im Jedenken an dat wat wohr, in der Hoffnung op dat wat kütt.“

Mittendrin die Eheleute Feldhoff mit ihrem Traktor. Die beiden sind sonst als Wagenengel für den Kinderelferrat dabei, „seit 18 Jahren“, wie Christoph Feldhoff anmerkt. Vorn am Gefährt kündet ein Schild von ihrer Motivation: „Im Jedenken an dat wat wohr, in der Hoffnung op dat wat kütt.“ Gattin Britta versichert, dass sie keinesfalls gegen Corona-Regeln verstoßen wollten und sich nicht verabredet hätten: „Wir drehen nur eine kleine Runde durch den Ort.“ Das nahm ihnen am Ende auch die Polizeistreife ab, die den Trecker am Ende anhielt.

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Parallel marschierten einige Kostümierte mit Bollerwagen über den Bürgersteig. Darunter Anja und Hans Peter Valdor, die es nicht auf dem Sofa gehalten hatte. 2016 gehörten sie zum Schmölzchen. 1991 war Valdor nicht dabei, als sich unbeugsame Narren im Dorf trafen, obwohl der Zug wegen des Golfkriegs abgesagt worden war. „Das sollte mir nicht noch einmal passieren.“ Ihm und seiner Frau ging es darum, ein coronakonformes Zeichen zu setzen. Auf eine Absprache mit anderen Jecken hatten auch sie verzichtet, die war aber auch nicht nötig. Irgendwer würde schon auf der Straße sein. Wohl wegen des Wetters waren es nicht mehr Leute.

Kaum ein Ohr hörte die Musik, die am Hardter Hof über den Bürgersteig schallte. Wirt Kristian Palic hatte zum ersten Mal am Rosenmontag nicht geöffnet, sonst der umsatzstärkste Tag im Jahr. Auch der Verkauf von selbst abgefülltem „Kölsch to go“ fand nicht statt. In Oberbergs jecker Hochburg hatte die Karnevalsgesellschaft auf alle offiziellen Lebenszeichen verzichtet, abgesehen von historischen Fotos, die in den Schaufenstern an bessere Tage erinnerten. Die „Närrischen Oberberger“ wollten kein Risiko eingehen.

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Senatspräsident und KG-Sprecher Reinhold Müller war bei seinem Rundgang aber auch nicht überrascht, dass die Engelskirchener von allein aus der Deckung kamen. Der Rechtsanwalt meint: „Hauptsache, die Corona-Regeln werden eingehalten. In den Arm nehmen und bützen darf man in diesem Jahr nicht.“

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Derweil herrschte in Morsbach und Bielstein, wo an normalen Rosenmontagen die Hölle los ist, noch gähnendere Leere. In Bielstein war kein Kostümierter zu sehen, in Morsbach das gleiche Bild. Der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Morsbach, Frank Uselli, berichtet: „Wir hatten zwar die Idee, am Rosenmontag mit Prinz Stefan II. aus dem Hause Hombach den Zugweg zu gehen, aber der Vorstand hat beschlossen, sich strikt an die Coronaauflagen zu halten.“

In diesem Geiste gab es gestern auch keine Spontanaktionen von anderen karnevalistischen Gruppen. Bei den Morsbachern gut angekommen ist der närrische Schaufensterbummel. Die KG hatte bereits im Januar die Auslagen mit Fotos, Requisiten, Kostümen und alten Karnevalszeitungen dekoriert und die Aktion mit einem Preisausschreiben verbunden.