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Klinik WipperfürthGewerkschaft wirft Helios unter anderem Einstellungsstopps vor

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Die Wipperfürther Klinik gehört zur Helios-Gruppe.

Wipperfürth – Schwere Vorwürfe gegen den Klinikbetreiber Helios erhebt die Gewerkschaft der Klinikärzte, der Marburger Bund: „Auslaufende Arztverträge werden nicht verlängert, Probezeiten enden ohne Übernahme. Offene Stellen werden nicht besetzt. Arbeitszeiten werden in Verträgen reduziert. Es wird uns von einem Einstellungsstopp berichtet“, wird Dr. Hans-Albert Gehle, der Vorsitzende des Marburger Bundes, in einer Mitteilung zitiert. Nahezu täglich gebe es Notrufe von Helios-Mitarbeitern.

Was dem Marburger Bund besonders sauer aufstößt: Am gestrigen Freitag hielt der Helios-Mutterkonzern Fresenius seine Jahreshauptversammlung ab. Der Konzern schlug seinen Aktionären einen Dividendenerhöhung um fünf Prozent auf 0,88 Euro pro Aktie vor. „Weniger Ärzte, höhere Gewinne und Dividenden. Das ist die Helios-Gleichung“, kritisierte der Marburger Bund in diesem Zusammenhang.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber

Helios ist auch Betreiber der Klinik an der alten Kölner Straße. Für Wipperfürth würden die Vorwürfe der Ärztegewerkschaft nicht zutreffen, erklärte Janine Schulze von Helios. „In der Helios-Klinik Wipperfürth kommt es weder zu einer Reduzierung noch zu einem Einstellungsstopp im ärztlichen Dienst.“

Das Wipperfürther Krankenhaus gehörte bis 2012 der Stiftung St. Josef. Sie verkaufte die Klinik an die Helios-Gruppe.

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Helios ist nach eigener Darstellung Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120 000 Mitarbeitern. In Deutschland betreibt Helios rund 90 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Helios gehört zum börsennotierten Konzern Fresenius.

Der Marburger Bund ist sowohl ein Berufsverband als auch eine Fachgewerkschaft für angestellte und verbeamtete Ärzte in Deutschland. Er wurde im Jahr 1947 in Marburg gegründet und hatte Ende 2020 nach eigenen Angaben rund 127 000 Mitglieder.