Kommunalwahl in MorsbachBündnis von BFM und UBV ist die stärkste politische Kraft
Morsbach – Großer Gewinner in der Gemeinde Morsbach ist das erst im Juni vergangenen Jahres geschmiedete Fraktionsbündnis aus BFM und UBV: 1572 Morsbacher stimmten für die Unabhängigen – 120 Stimmen mehr als die frühere Mehrheitspartei CDU für sich verbuchen konnte. „Damit haben wir nicht gerechnet“, bekennt Jan Schumacher, Fraktionsvorsitzender der Gemeinschaft.„Als Ziel hatten wir uns gesetzt, unser Ergebnis von 2014 erneut zu erreichen.“ Das Ergebnis von 2020 aber sei die Anerkennung für die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre.
Acht Wahlkreise konnte das Bündnis für sich gewinnen und nimmt nun neun Sitze im neuen Gemeinderat ein – ebenso viele wie die CDU. Mit 26 Mandaten bleibt der Gemeinderat unverändert. Thomas Jüngst, Vorsitzender des christdemokratischen Gemeindeverbandes, ist froh, dass die Fraktion mit neun Sitzen „nichts an Stärke eingebüßt hat“. Und er kündigt an, seine Partei werde den Dialog suchen, auf die anderen Fraktionen zugehen: „Gemeinsam wollen wir Visionen schaffen von dem, was möglich sein kann.“
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Dass es die AfD nicht in den Rat geschafft habe, sei ein Lichtblick – „leider der einzige“, erklärt Karl-Heinz Schramm, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Zwei Sitze müssen die Sozialdemokraten abgeben. „Eine so gravierende Veränderung haben wir nicht erwartet.“ Vielmehr habe seine Partei geglaubt, sie arbeite transparent und ihre Arbeit werde auch anerkannt.
„In Ordnung“ ist für Angelika Vogel, Fraktionsvorsitzende der Grünen, das eigene Abschneiden trotz des Zuwachses im Vergleich zu 2014. „Zehn Prozent haben wir angepeilt, neun sind’s geworden, das passt schon.“ Gut sei, dass die AfD nicht im Rat vertreten sei. „Ein Trauerspiel aber ist die geringe Beteiligung an der Wahl – offenbar ist Politik nicht interessant.“ Einziger FDP-Mann in der Gemeindevertretung war und bleibt Heiko Förtsch. Mit dem Ergebnis der Liberalen sei er nicht zufrieden. „Versöhnlich stimmt uns, dass Morsbach ein klares Zeichen gegen Populismus und Fremdenfeindlichkeit setzen konnte.“