No-Budget-FilmKomparsen für Dreharbeiten in Wipperfürth gesucht
Wipperfürth – Der Ort Thier ist die Filmkulisse. Und hier dreht Lukas Kotthaus aktuell seinen bereits zweiten Film. Der 23-Jährige produziert „Wann immer ich die Sonne sehe“. die Dreharbeiten haben am vergangenen Wochenende begonnen, sein erstes Werk „Spinat zum Frühstück“ feiert Samstag Premiere in der Alten Drahtzieherei.
Für die laufenden Dreharbeiten sucht Kotthaus noch Komparsen. Konkret für eine Szene, die in einem Berliner Nachtclub spielen soll, werden noch Menschen im Alter von 17 bis 29 Jahren gesucht. Gedreht wird am Donnerstag, 21. April.
Wer mitmachen will, kann sich per Mail an den Regisseur wenden oder ihn direkt anrufen unter der Telefonnummer: 01 51/681 398 69.
Die Dreharbeiten laufen bereits in Thier
Acht Drehtage sind nötig, um die einzelnen Szenen abzudrehen. Acht Drehtage, bei denen die jungen Erwachsenen um Regisseur Kotthaus mit Konzentration, Fleiß und Freude mit dabei sind. Die meisten kommen aus seinem Freundeskreis und einige haben schon im ersten Film mitgewirkt. Dass sie ihn erneut unterstützen wollen, war für alle klar. „Endlich mal ein bisschen raus, neue Leute kennenlernen“, „Die Aufregung ist nicht so groß, aber es ist immer wieder spannend, vor der Kamera zu stehen“, „Ich war sauer, dass er mich beim ersten Mal nicht gefragt hat“. Das sind die O-Töne der Mitwirkenden, für die es ein großes Vergnügen ist, an dem Projekt teilzunehmen.
Über anderthalb Jahre dauert es, bis aus der ersten Idee ein Film wird. Kotthaus hat viel Fantasie und stellt sich zunächst Bilder vor. Um diese emotional werden zu lassen, dabei helfe Musik, verrät er. Seit Ende letzten Jahres sitzt er an der Umsetzung. und das sei gar nicht so einfach, denn man müsse vielen Leuten gerecht werden
Darum geht es in dem neuen Film
„Die Geschichte handelt von zwei jungen Frauen namens Sophie und Frida, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Frida rebellisch und selbstsicher ist, ist Sophie verträumt und in sich gekehrt.
Doch beide verbindet etwas, denn schließlich haben sich beide in einander verliebt. Ihre Gefühle zu zeigen, ist doch nicht gerade einfach und so entscheiden sie eines Nachts von zu Hause abzuhauen. Nach Berlin – der großen Stadt in der alles möglich sein soll!“ - so die Beschreibung des Films.
Gespielt werden die beiden Hauptdarstellerinnen von Emilie Pütz und Anna Saphira Rönsdorf, beide 19 Jahre alt. Auch Verena Christin Peick, 22, hat eine Hauptrolle im Film. Für die drei ist es aufregend, mitzuspielen. Sie haben mal ganz kurz in die Kamera gespitzelt, um zu prüfen, ob sie natürlich rüberkommen. „Es ist eben nicht der eigene Wortlaut und klingt für einen selbst dann sehr fremd“, ist ihnen aufgefallen. „Und die großen Dialogszenen kommen noch. Spätestens dann sehen wir, ob wir alles auswendig können“, so die Hauptdarstellerinnen.
Regisseur Kotthaus vertraut aber in sie, obwohl er sie vorher nicht kannte. „Wir haben vorab viel gesprochen, viel geschrieben, um zu schauen was ich für die Charaktere im Film gerne hätte. Letztlich spielt bei der Auswahl das Auge mit und besonders bei zwei Rollen, die sehr unterschiedlich sein sollen, muss das Bild der Charaktere ebenfalls stimmen.
Überhaupt weiß Regisseur Kotthaus genau, was er will. Am Samstagnachmittag geht es um eine Schulszene. Hinter der alten Schule im Proberaum des Musikvereins ist ein Klassenzimmer als Set aufgebaut. Im Eingang steht die Filmausrüstung, das meiste ist eigenes Equipment. Eine selbstgebaute Schiene lässt die Kamera bei Bedarf vorwärts oder rückwärts fahren.
Sitzt die Darstellerin in die Szene für die Kamera zu niedrig, bekommt sie ein Brett untergeschoben. Alle sind konzentriert. Auch, wenn die Szene zum 15. Mal wiederholt wird. „Da ist schon ein gewisser Druck dahinter“, weiß der Regisseur, zumal er für seinen Film kein Budget hat, die Drehorte kostenlos bekommt und ein paar Sponsoren hat, die ihn unterstützen, beispielsweise bei der Verpflegung.
Während des Drehs in Thier herrscht große Disziplin, alle Mitwirkenden hören auf das, was der Regisseur verlangt und jeder weiß, was er zu tun hat. So gibt es eine Maskenbildnerin, einen Aufnahmeleiters mit der Regieklappe und einen Tonmann. So klar, wie Kotthaus in den Anweisungen ist, ist er auch in seiner Vorstellung, was die Zukunft betrifft.
Ideen hat Kotthaus viele, so setzte er auch schon inklusive Filmprojekte an Schulen um.
Obwohl er schon Erfahrung beim Film gesammelt hat und er das Einzelunternehmen „Studio 21 Produktion“ gegründet hat, soll alles erst einmal ein Hobby bleiben. Aktuell studiert er in Köln Sonderpädagogik. „Ich übe mein Hobby mit tollen Menschen aus, es geht ums Beisammensein und nicht um Geld“, begründet der junge Mann sehr pragmatisch. Sollte sich dennoch irgendwann eine Tür öffnen, würde er zu gerne eintreten.