Angeblicher HackerangriffFalscher Microsoft-Mann legt 54-jährigen Lindlarer rein
Lindlar – Betrüger haben am Samstag in Lindlar Kasse gemacht und einen 54-Jährigen dazu gebracht, ihnen Geld zu überweisen. Sie nutzten dazu die sogenannte Microsoft-Masche. Die Polizei berichtete am Dienstag über den erneuten Fall von Tech-Support-Scam in Oberberg, in dem nun ermittelt wird.
Wie die Beamten berichten, hatte sich der Lindlarer am Samstag an seinen Laptop gesetzt, als eine Mitteilung auf dem Bildschirm auf ploppte. Er sei gehackt worden und solle sich beim Software-Anbietenden Microsoft melden. Der Mann wählte die angegebene Telefonnummer und hatte so Kontakt mit einer Person, die vorgab, für den US-Software-Giganten zu arbeiten.
Der falsche Mitarbeiter lotste den Lindlarer per Telefon durch ein Procedere, das dazu dienen solle, den vermeintlichen Hackerangriff auf den Laptop des 54-Jährigen abzuwehren. Teil dieses Procedere: Der Lindlarer sollte zum Schein Geld überweisen, um so die Hacker aufzuspüren. Dem kam er offenbar nach und führte Überweisungen aus. Erst im Nachhinein wurde der 54-Jährige stutzig und rief die Polizei. Wie hoch der entstandene Schaden ist, darüber schweigen die Beamten.
Immer wieder Fälle von Tech-Support-Scams
Erst im vergangenen Jahr hatte es in Lindlar einen ähnlichen Fall gegeben. Damals war eine zu dem Zeitpunkt 68-jährige Frau Opfer der Microsoft-Masche geworden. Die Betrüger hatten ihren Computer mehrere Stunden unter Kontrolle und plünderten Amazon- und Paypal-Konten. Auch in der Nachbargemeinde Kürten gab es im September dieses Jahres Fälle mit dieser Masche.
Die Masche ist immer ähnlich: Mit der Angst vor einem Hackerangriff bauen die Betrügenden Druck auf und setzen ihre Opfer unter Zugzwang. Dazu nutzen sie den Namen des US-Unternehmens Microsoft, um Seriosität vorzugaukeln. Dabei arbeitet Microsoft niemals auf diese Weise, berichtet die Verbraucherzentrale in Bergisch Gladbach, die auch Lindlarerinnen und Lindlarer berät. „Werden Sie von einem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter angerufen, beenden Sie das Gespräch sofort", rät erklärt Brigitte Becker von der Beratungsstelle in vergleichbaren Fällen.
Auch das US-Unternehmen selbst hat auf den ständigen Missbrauch seines Namens reagiert. Wer Opfer der sogenannten Microsoft-Masche geworden ist, kann das Unternehmen direkt informieren. Dazu gibt es ein eigenes Online-Portal.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nach dem Fall von Samstag in Lindlar gibt auch Oberbergs Kreispolizei Hinweise auf das richtige Verhalten. Es gelte:
- Auf keinen Fall private Daten wie Bankverbindungen oder Kreditaktennummern, Logins für Kundenkonten oder für andere Zahlungsdienstleister weiter geben.
- Niemals Fremdzugriff auf das eigene Gerät gewähren oder sich zur Installation neuer Fernwartungssoftware überreden lassen.
- Weitere Verhaltensweisen und Ratschläge für Betroffene haben
Die Beamten des Kommissariats Vorbeugung betonen ebenfalls, dass „seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen“.