Industriegebiet Klause VLindlar sichert sich zentrale Grundstücke für Erweiterung
Lindlar – Völlig neue Perspektiven ergeben sich für die mögliche Erschließung der geplanten Erweiterung des Lindlarer Industriegebiets Klause. Die Erweiterung Klause V scheint wieder möglich, denn die Entwicklungsgesellschaft BGW konnte weitere Grundstücke kaufen.
Wie Wolfgang Bürger, Geschäftsführer der gemeindeeigenen Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW) mitteilt, ist es gelungen, Grundstücke im Bereich des Stellmacherweges zu kaufen. Damit könne die Zuwegung zu dem geplantem neuen Abschnitt des Industriegebietes über schon vorhandenen Straßen neu geplant werden. Das sei im Sinne der Nachhaltigkeit ein klarer Fortschritt, denn nun könne man darüber nachdenken, auf den geplanten Kreisverkehr an der K 19 zu verzichten.
Machbarkeitsstudie für Erweiterung erwartet
Bürger hofft, dass Ende des Jahres die Machbarkeitsstudie für die Erweiterung vorliege. Die Verkehrszählung im Industriegebiet sei abgeschlossen, man warte auf die Ergebnisse. Jetzt laufe die Straßenplanung. Wenn die neue Planung so weit abgeschlossen sei, müsse der Aufsichtsrat zustimmen, dann würden die neuen Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt.
Bei den Grundstücken, die von der BGW jetzt gekauft wurden, handelte es sich um Eigentum von Landwirt Werner Lob. Er hatte für Schlagzeilen gesorgt, da er ein Waldstück, das bei den ursprünglichen Plänen für die Klause-Erweiterung benötigt worden wäre, nicht an die Gemeinde verkaufen wollte. Ihm wurde mit Zwangsenteignung gedroht. Bei den jetzigen Grundstücken handele es sich um eine Zuwegung, nicht um den strittigen Bereich, so Lob. Dieses Grundstück werde er der Gemeinde nicht verkaufen, dabei bleibe es, betont er.
CDU und SPD in Lindlar begrüßen die Entwicklung
Hans Schmitz, Fraktionsvorsitzender der CDU, ist froh, dass es der BGW-Geschäftsführung gelungen ist, die Grundstücke zu erwerben. Das ermögliche es nun, die geplante Erweiterung leichter und kostengünstiger vorzunehmen. Das sei eine sehr gute Lösung, begrüßt SPD-Fraktionschef Michael Scherer die neue Entwicklung. Werner Lob habe hier im Interesse der Gemeinde gehandelt. Der Flächenverbrauch für die Straßen könne nun geringer ausfallen. Es sei wichtig, dass es mit der Planung der Erweiterung von Klause weitergehe, der Bedarf bei den Unternehmen sei da.
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„Wir wären gerne viel weiter bei Klause V“, sagt auch Grünen-Fraktionschef Patrick Heuwes. Aber die Neuplanung gegenüber den ursprünglich CDU-Plänen sei erforderlich gewesen. Die jetzt mögliche neue Verkehrserschließung mache Sinn, da sie wie weniger Fläche verbrauche. Er hoffe, dass der Aufsichtsrat noch in diesem Jahr weitere Beschlüssen fassen könne und dann auch die Politik.Für die FDP begrüßte Fraktionschef Harald Friese die neue Variante. Nun könne die Zuwegung vom Kreisel am Glaspalast aus erfolgen. Das sei einfacher und kostengünstiger. Er hoffe, dass es mit den weiteren Planungen jetzt zügig weitergehe, so Friese.
Die Geschichte der umstrittenen Erweiterung Klause V
Fünf Podeste zwischen 4.600 und 25.000 Quadratmetern sowie die Erschließung für den Lkw-Verkehr über einen Kreisverkehr auf der K 19 sieht der letzte öffentlich vorgestellte Plan für die Erweiterung des Gewerbegebietes Klause vor. Sieben Hektar ist die danach die eigentliche Fläche noch groß. Ursprünglich sollte die gesamte Erweiterung rund 32 Hektar groß sein.
Nachdem die CDU bei den Kommunalwahlen ihre absolute Mehrheit verlor, stoppte die neue Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP die umstrittene Erweiterung. Eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Waldes auf der geplanten Erweiterungsfläche wandte sich gegen die Pläne. Eine Neuplanung mit mehr Nachhaltigkeit wurde im Aufsichtsrat der BGW beschlossen.
Nun wird die Verkehrserschließung neu geplant, der Kreisel an der K 19 muss nicht gebaut werden, die Zuwegung erfolgt vom Norden her.