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Gemeindebücherei Lindlar20 Jahre im Einsatz für die Bücherei

Lesezeit 3 Minuten

Ohne den Förderverein gäbe es die Bücherei nicht mehr (v.l.): Isabelle de Rochette, Marlene Esser und Inge Teichmann.

Lindlar – 20 Jahre ist es her, dass eine Gruppe leidenschaftlicher Leser den Förderverein Gemeindebücherei Lindlar ins Leben rief. Hauptaufgabe des Vereins: Die Bücherei an der Eichenhofstraße mit ihren rund 20.000 Medien finanziell zu unterstützen und für sie zu werben. Nicht wenige Neuanschaffungen werden über den Förderverein finanziert.

Die derzeit 110 Ehrenamtler um die Vorsitzende Marlene Esser zahlen zum einen Mitgliedsbeitrag, doch noch wichtiger sind die verschiedenen, über das Jahr verstreuten Aktionen. Bekannte und weniger bekannte Autoren lesen aus ihren Büchern vor, kürzlich war mit Hartmut Krinitz ein Reisefotograf zu Gast, der einen Bildvortrag über Irland hielt und dabei auch viel Interessantes über Kultur und Literatur von der grünen Insel erzählte. Der Erlös solcher Veranstaltungen fließt an den Förderverein.

Entscheidung über Neuanschaffungen liegt beim Büchereiteam

Nicht wegzudenken aus dem Jahreskalender ist auch die Bücherei-Cafeteria, die die Mitglieder des Fördervereins zum Maifest und zum Herbstfest organisieren. Die räumlichen Voraussetzungen dafür seien allerdings schwierig geworden, beklagen Esser und Vorstandsmitglied Inge Teichmann. Früher konnte die Cafeteria den Ratssaal an der Eichenhofstraße nutzen, doch der Raum steht nun nicht mehr zur Verfügung.

Jubiläumsprogramm

Zum 20-jährigen Bestehen des Fördervereins haben sich Marlene Esser und ihre Mitarbeiterinnen etwas Besonders einfallen lassen.

Am 26. Oktober findet eine Lesung mit der Autorin Ursula Schröder aus Kierspe statt. „Wir werden 20 Bücher von ihr verschenken“, erzählt Esser. Für März 2020 hat der Förderverein einen Prominenten für eine Lesung verpflichtet: Krimiautor Oliver Buslau. Und im Oktober 2020 folgt mit Carsten Henn ein Schriftsteller, der sich mit kulinarischen Krimis einen Namen gemacht hat.

Welche Bücher und Medien mit dem Geld gekauft werden – da hält sich der Vorstand des Fördervereins strikt heraus. Die Verantwortung dafür liegt beim ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Büchereiteam um Isabelle de Rochette.

Nachwuchs fehlt

Neun Frauen sorgen derzeit dafür, dass die Bücherei an 23 Stunden in der Woche geöffnet hat, sie sortieren Bücher ein beraten die Leser oder hören auch manchmal einfach nur zu wenn ein Stammbesucher von seinen Sorgen berichtet. Als de Rochette 2001 in der Ausleihe der Bücherei begann, gab es neben den Ehrenamtlern noch eine Angestellte von Lindlar-Kultur, die für die Bücherei zuständig war. 2010 fiel die Stelle weg - und wären die Ehrenamtlerinnen nicht eingesprungen, gäbe es heute im Lindlarer Ortskern keine Bücherei mehr. „Eine Gemeindebücherei ist eine wichtige soziale und politische Komponente“, begründet Esser ihr Engagement. Was viele Lindlarer nicht wissen: Mit dem Büchereiausweis haben die Nutzer auch Zugriff auf den E-Book-Bestand der Stadtbücherei Gummersbach. Nicht jedoch auf den Bibliotheksverbund „Bergische Onleihe“. Die Lizenzen dafür seien zu teuer.

Was Esser, Teichmann und de Rochette Sorge macht, ist der Altersdurchschnitt bei den Aktiven des Fördervereins und des Büchereiteams. Ohne Nachwuchs, der bereit ist, sich ehrenamtlich zu engagieren, werde es irgendwann schwierig, das Angebot aufrecht zu erhalten. „Wenn wir nicht mehr da sind, wie geht es dann weiter?“

www.foerderverein-buecherei-lindlar.de