Hoher AufwandFriedhofsgebühren in Lindlar steigen um 18 Prozent
Lindlar – Die Friedhofsgebühren in der Gemeinde werden um 18 Prozent steigen. Mit dieser unerfreulichen Nachricht wartete Beigeordneter Michael Eyer bei der Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung am Mittwochabend auf.
Zuvor hatte er die Betriebsabrechnung Bestattungswesen 2019 vorgelegt, die für die vier Friedhöfe der Gemeinde ein Defizit von 15 500 Euro ausweist. Mit der Unterdeckung aus 2018 ergibt sich ein Minus von rund 24 000 Euro.
Friedhof ist mehr als ein Ort der Trauer
Es gebe ein zunehmendes öffentliches Interesse an Friedhöfen, nicht nur als Ort der Trauer, sondern als Parkanlagen zum Spaziergehen, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie, so die Verwaltung in der umfangreichen Vorlage. Bislang war der öffentliche Anteil, also der Zuschuss aus dem regulären Haushalt zu den Kosten für das Bestattungswesen, mit 7,5 Prozent berechnet worden. Für die neue Gebührenkalkulation wurden jetzt zehn Prozent veranschlagt.
Das Personal und die Einsatzstunden für die Friedhöfe könnten nicht weiter reduziert werden. Der Pflegeaufwand sei hoch. Dort gebe es kein Einsparpotenzial mehr, so Eyer. Ohne die Aufstockung des öffentlichen Anteils hätte man die Friedhofsgebühren deutlich über 20 Prozent erhöhen müsse. Das habe man aber vermeiden wollen.
Die Politiker waren sich einig
Eine deutliche Erhöhung sei aufgrund des geänderten Bestattungswesen und der Verluste aus dem Vorjahr, die ausgeglichen werden müssten, nicht zu umgehen. Mit den kalkulierten Gebühren wird ein planerischer Überschuss von rund 13 000 Euro im Jahr 2021 und auch in den Folgejahren erzielt so dass der Fehlbetrag im vorgeschriebenen Zeitraum von vier Jahren gedeckt werden könne. Künftig wird ein Reihengrab 2184 Euro und ein Urnengrab 1514 Euro kosten (die Kosten finden sich im Infokasten).
Die Politiker waren sich einig, dass die Erhöhung misslich aber erforderlich sei und stimmten zu. Jetzt müsse man gemeinsam nach Lösungen suchen um die Preisspirale zu durchbrechen, wie es Grünen-Fraktionschef Patrick Heuwes formulierte. Die CDU hatte beantragt, zu prüfen, ob Patenschaften für kulturell bedeutsame Gräber von Bürgern übernommen werden könnten, wo Blühinseln und Laubbäume angepflanzt und durch konzentriertere Vergabe von Gräbern Freiflächen geschaffen werden könnten, die leichter zu pflegen seien.
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Der Antrag enthalte viel Sinnvolles und sollte geprüft werden, so SPD, Grünen und FDP, und so wurde er auch einstimmig beschlossen. Auch über die Wiedereinrichtung eines Arbeitskreises Friedhöfe wollen die Fraktionen nachdenken.