Weihnachtsbäume in Lindlar und WipperfürthDer Trend geht zur Zweittanne
Wipperfürth/Lindlar – Obwohl der Weihnachtsbaumverkauf erst in den kommenden Wochen so richtig startet, zeichne sich schon jetzt ein Trend im Kaufverhalten der Menschen ab: „Ich merke, dass viele Leute bereit sind, mehr auszugeben. Das liegt daran, dass sie mehr Zeit zuhause verbringen und es sich gemütlich machen wollen“, berichtet Bernhard Ullrich.
Schon seit vielen Jahren verkauft der 73-Jährige an der Neuenfelder Straße in Lindlar Weihnachtsbäume. Durch die Corona-Pandemie ist auch für ihn in diesem Jahr alles etwas anders: „Normalerweise schenken wir unseren Kunden Kaffee oder Glühwein aus und man kommt ins Gespräch. Durch die Maske und den Abstand ist alles viel unpersönlicher“.
Viele seiner Kunden kommen schon seit vielen Jahren im November oder Dezember zu ihm. Auch Kaufhäuser und größere Einrichtungen beliefert Ullrich mit Tannen. Am beliebtesten sei bei allen Kunden, wie auch in den Vorjahren, die Nordmanntanne.
Das heiße Getränk zum Baum-Schlagen fehlt
Das bestätigt auch Reinhard Daschke, der einige Kilometer nordöstlich in Wipperfürth-Nagelsbüchel Bäume verkauft. Auch er findet es schade, dass die Gemütlichkeit seines Geschäfts durch die Corona-Pandemie gewissermaßen verloren geht: „Besonders mit meinen Stammkunden habe ich es geschätzt, mich nach dem Verkauf mit ihnen bei einem heißen Getränk zu unterhalten. Aber wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen“, sagt der 62-Jährige. Neben den Tannen verkauft Daschke auch Adventsgestecke. Den Erlös spendet er an einen guten Zweck in der Region, wie etwa für Noh Bieneen.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Ich habe schon mit einigen anderen Verkäufern gesprochen. Alle beobachten, dass die Menschen dieses Jahr mehr Geld für ihren Baum ausgeben und einige sich sogar Zweitbäume zulegen für den Balkon oder den Garten“, erklärt der Wipperfürther. Das liege vor allem auch daran, dass der Urlaub in den Weihnachtsferien dieses Jahr ausfalle.
Diese Rückmeldung hat auch Bernhard Ullrich in Lindlar schon von seinen Kunden bekommen: „Ich kenne eine Familie, die jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag in den Urlaub fährt und sich daher nie einen Weihnachtsbaum geholt hat, weil es sich für sie nicht lohnt. Dieses Jahr wollen sie sich einen kaufen“.
Ob die Lindlarer und Wipperfürther weiterhin kauffreudig bleiben, werde sich in den nächsten Wochen zeigen.