GlasfasernetzElf Häuser in Lindlar erhalten schnelles Internet – für 320.000 Euro
Lindlar – Christina Bickenbach wartet schon lange auf die Zukunft. Sie wohnt in Buchholz, an der Landstraße 284 zwischen Lindlar und Wipperfürth. Bei der Breitband-Initiative des Bundes für schnelles Internet bis in die kleinsten Weiler waren bislang ausgerechnet zwei Orte auf der Strecke geblieben: Buchholz und Waldheim.
Aus der Internetleitung von Familie Bickenbach tröpfeln nur magere 3 Mbit pro Sekunde. Besonders hart sei das während der Lockdown-Zeiten gewesen. Christina Bickenbach musste teilweise ihre zwei Kinder mit zur Arbeit nehmen, damit die überhaupt mal ins Internet kamen.
Bald ein Gigabit pro Sekunde
Doch damit soll bald Schluss sein. Jetzt erfolgte der offizielle erste Spatenstich für den Anschluss der beiden Weiler an das Glasfasernetz. Ein Gigabit pro Sekunde verspricht Ulf Engelmann von der Gemeinde Lindlar den rund 30 Bewohnerinnen und Bewohnern des Mini-Ortes.
Mit dem Anschluss von Buchholz und Waldheim wird auch der letzte sogenannte „weiße Fleck“ von der Lindlarer Landkarte verschwinden. Die hatte sich nach einem offiziellen Vergabeverfahren für den Anschluss für den Versorger Bergische Energie- und Wasser aus Wipperfürth als Partner für den Ausbau entschieden. Deren Geschäftsführer Jens Langner bedankte sich für das Vertrauen der Gemeinde, Bürgermeister Georg Ludwig sprach von einer „sehr guten Konstellation“.
Dass die beiden Orte nicht schon bei dem bundesweiten Glasfaserausbau erschlossen wurden, hat seinen Grund: Zu wenige Menschen leben hier. Die Kosten und der Aufwand, diese Weiler mit in das Ausbaulos in der Kreismitte mit einzubeziehen, galten als „nicht tragbar“, berichtete die Telekom auf einem Termin zum Breitband-Ausbau vor ziemlich genau zwei Jahren. Die BEW hatte den Ausbau im benachbarten Wipperfürth übernommen. Buchholz und Waldheim liegen praktisch auf der Grenze beider Kommunen, aus Wipperfürth kommt auch der Anschluss.
Bund und Land übernehmen 90 Prozent der Kosten
Denn jetzt verlegt die BEW zunächst Leerrohre vom Glasfaser-Verzweiger in Wipperfürth-Niederflossbach in Richtung Buchholz und Waldheim bis zu einem noch zu errichtenden Kabelverzweiger. Christopher Kanski, Abteilungsleiter Netzmanagement der BEW, hofft, noch in diesem Jahr mit dem Ausbau fertig zu werden. Dann muss Christina Bickenbach ihre Kinder nicht mehr mit zur Arbeit nehmen.
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Kosten soll der Anschluss der elf Häuser rund 320.000 Euro, 50 Prozent übernimmt der Bund, 40 Prozent das Land, 10 Prozent die Kommune. Anfang Juni lagen die endgültigen Förderbescheide vor.