Bilder von der GroßübungLindlars Feuerwehr schwitzt im Schutzanzug
Lindlar – Mit Blaulicht rückten am Montagabend die Löschzüge Lindlar und Frielingsdorf wie auch die Löschgruppen Remshagen und Hohkeppel zum Schulzentrum am Wilhelm-Breidenbach-Weg aus – das sind alle Einheiten der Feuerwehr Lindlar. Ein Großeinsatz. Doch Feuer war keins zu sehen, kein Rauch stieg hoch. Für die Bevölkerung bestand auch keine Gefahr, denn bei diesem Einsatz handelte es sich um eine Großübung der Feuerwehr.
„Wir haben heute eine ganz besondere Übung. Eine sogenannte Gemeindeübung. Alle Wehren sind daran beteiligt,“ erklärte Stefan Horn, stellvertretender Lindlarer Feuerwehrleiter.
Dieses Jahr allerdings wurde nicht die Brandbekämpfung geprobt, sondern ein Gefahrenguteinsatz. Auch der obliegt der Feuerwehr. „Dabei kommt erstmals unser Logistikwagen für ABC-Einsätze zum Einsatz“, berichtete Horn.
Simuliert wurde ein ABC-Einsatz in Lindlar
Der neue Logistikwagen wurde 2021 der Wehr übergeben. Simuliert wurde ein Tankwagenunfall – jetzt musste schnell gehandelt werden.
Ein Tieflader mit Tankanhänger habe beim Rampe anfahren ein Geländer gestreift, der Tank sei beschädigt worden, nun laufe ein unbekannte Flüssigkeit heraus – so lautete das Szenario.
Für das Tiefladergespann hatte ein befreundeter Landwirt der Feuerwehr symbolisch einen Traktor mit Tankanhänger geliehen.
Die ankommenden Feuerwehrleute wurden darüber hinaus mit zwei bewusstlosen Personen konfrontiert, die die giftigen Gase der Chemikalie eingeatmet hatten.
Erste Übung mit dem neuen ABC-Logistikfahrzeug
„Dabei soll es sich um Isoprophylbenzol handeln, leicht entflammbar“, sagte Horn. Die Feuertruppen wussten zwar von der Übung, aber nicht, was sie erwartete. Daher galt es nun, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Feuerwehrleiter Axel Richerzhagen übernahm die Einsatzleitung. Absperrbänder sicherten den Gefahrenort, mit Schutzmaske ging es zum beschädigten Transporter. „Anhand des Gefahrenaufklebers am Fahrzeug kann die geladene Chemikalie bestimmt werden“, sagte Pressesprecher Hans Peter Scheurer.
Ein Landwirt half der Feuerwehr mit Traktor und Güllefass
Die Personenrettung stehe auch in diesem Fall an erster Stelle. Da eine Kontaminierungsgefahr bestehe, wurde gleich auch ein Dekontaminierungsplatz aufgebaut. „Die Einsatzkräfte müssen 1:1 so agieren, als wenn es ein Ernstfall wäre“, sagte Scheurer.
Mit Blick auf über den Platz vor dem Kulturzentrum fasste er zusammen: „Sie machen es gut.“ „In der Theorie sind die Abläufe bekannt, aber genauso wichtig ist es, sie in der Praxis im Zusammenspiel durch zu üben“, betonte Scheurer.
Erste Großübung seit Corona
Mindestens einmal im Jahr findet eine solche Großübung der gesamten Feuerwehr statt. Darüber hinaus gibt es zweimal im Jahr Probeeinsätze in den einzelnen Einheiten. Normalerweise.
„Dies allerdings ist die erste Übung nach zweieinhalb Jahren“, so Stefan Horn. Wegen Corona konnte man sich lange nicht in solch einer großen Gruppen treffen.
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Am Montag zeigte sich jedoch: Bei der Feuerwehr Lindlar geht alles Hand in Hand. Nach gut zweieinhalb Stunden konnte Feuerwehrchef Richerzhagen verkünden: „Einsatz erfolgreich beendet.“