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Einmal noch zum FCProjekt in Lindlar erfüllt Menschen Ausflugswünsche

Lesezeit 4 Minuten

Start der Wunschtouren am Mittwoch. Über die Nummer von Lindlar verbindet gibt’s Kontakt.

  1. Besonders für ältere und alleinstehende Menschen sind Ausflüge oft nicht mehr möglich.
  2. Das hat auch Quartiersentwickler Kai Zandervon „Lindlar verbindet“ (Limo) festgestellt.
  3. Er hat ein neues Projekt ins Leben gerufen.

Lindlar – In den Kölner Zoo, zum Dom und zum FC nach Müngersdorf. Diese drei Herzenswünsche nach Ausflügen hat Kai Zander schon aufgenommen. Wünsche von Menschen, die selbst kein Auto mehr haben, die ohne Hilfe von Anderen nicht mehr ihren Ort verlassen können.

Diese Wünsche will der soziale Fahrdienst Lindlar-mobil nun mit einem neuen Projekt erfüllen. „Lindlar mobil Wunschtouren“ heißt das Projekt, das am Mittwoch begonnen hat.

Bei Bedarf mit Pflegekraft

Besonders für ältere und alleinstehende Menschen ist ein Ausflug oft nicht möglich, hat Quartiersentwickler Kai Zandervon „Lindlar verbindet“ (Limo) festgestellt. Als er 2013 selbst als Fahrer beim sozialen Fahrdienst „Lindlar mobil“ arbeitete, bat ihn ein Ehepaar aus Linde um einen Gefallen: „Eigentlich sollte es nur nach Lindlar zum Einkaufen gehen“, erinnert sich Zander.

Doch das Paar hatte eine Bitte: “Sie wollten zum Outlet-Center nach Frielingsdorf“, weniger für einen Einkauf, sondern weil sie den Ort auf der anderen Seite der Gemeinde schon seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hatten. „Als wir dort ankamen waren sie überglücklich und sogar zu Tränen gerührt“, so Zander.

Wunschtouren bei Lindlar mobil

Das neue Projekt Wunschtouren richtet sich an Menschen, die selbst nicht mehr mobil sind und keine Möglichkeit haben, einen Ausflug oder eine Fahrt selbst zu organisieren.

Der soziale Fahrdienst „Lindlar mobil“ organisiert die Fahrten, bei Bedarf mit Pflegekraft. Auch Menschen, die auf Hilfsmittel wie Rollatoren oder Rollstühle angewiesen sind, können die Wunschtour in Anspruch nehmen. Auch Helferinnen und Helfer und Spenderinnen und Spender, die die Wunschtouren unterstützen wollen werden noch gesucht.

Kontakt über das Quartiersbüro von Lindlar verbindet . Erreichbar immer montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr unter Telefon 0 22 66/ 4 40 72 04.

www.lindlar-verbindet.de

Dieses Erlebnis weckte in Zander die Idee, mehr Menschen solche Wünsche zu erfüllen. Aus der Idee ist das Projekt „Lindlar mobil Wunschtouren“ geworden, das in Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst Wirtz und Büscher von nun an Ausflüge ermöglichen soll. „Zugute kommen soll unsere Hilfe denjenigen, denen die Mittel und die Unterstützung fehlt, sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen. Oftmals ist es der letzte Ausflug in ihrem Leben“, erklärt Zander.

Nicht selten passiere es, dass der Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit für viele Menschen früher eintritt als gedacht, weiß Klaus Büscher. Ausflüge, die man schon immer machen wollte, werden so lange aufgeschoben, bis sie alleine nicht mehr zu bewältigen sind, so der Geschäftsführer des Pflegedienstes. Wichtig sei es im Kontakt mit den Menschen den Charakter der Al-mosen zu vermeiden: „Viele Menschen nehmen ungern Hilfe an. Vielmehr muss man versuchen, Interesse zu bekunden und den Ausflug als eine Art Idee vorzustellen“, erklärt Zander.

Frei in der Zielwahl

Die drei konkreten Anfragen zu Fahrten nach Köln sind der Anfang. Solange die Fahrten im näheren Umkreis liegen, sei es den Personen freigestellt, was das Ziel ist. Je nach körperlicher Einschränkung stellt der Pflegedienst Wirtz und Büscher eine Pflegekraft zur Begleitung. „Für die Ausflüge wird das Fahrzeug von Lindlar mobil verwendet, oder ein größeres, für den Fall dass der Antragsteller im Rollstuhl sitzt“, erklärt Wolfgang Schröder, der Vorsitzende von Lindlar verbindet, der gemeinnützige Verein ist Träger des Quartiersmanagement in Lindlar.

Lore Schmitz, die mit ihrem Mann Wolfgang Schneider bei Limo aktiv ist, wird Fahrten übernehmen. Sie habe bereits vor einigen Jahren bei der Arbeiterwohlfahrt in Ründeroth Fahrten mit Senioren betreut: „Man bekommt so viel Dankbarkeit von den Menschen zurück. Es ist ein tolles Gefühl, ihnen Wünsche erfüllen zu können“.

Spende der Kreissparkasse

Gefördert wird das Projekt mit einer Spende in Höhe von 2500 Euro von der Stiftung der Kreissparkasse Köln, damit kann Limo rund 20 bis 30 Ausflüge in den kommenden ein bis zwei Jahren planen: „Die Ausflüge sind für die jeweilige Person kostenlos. Wir entscheiden individuell, welche Wünsche wir erfüllen können“, erklärt Zander.

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Von dem Geld der Stiftung werden außerdem Aufwandsentschädigungen für die Fahrer und Spritkosten finanziert. Ob finanziell oder durch tatkräftige Hilfe, der Verein freue sich über jeden, der sich engagieren möchte. „Wer selbst einen Herzenswunsch hat, oder jemanden kennt, der gerne einen Ausflug machen möchte und selbst keine Mittel dafür hat, kann sich gerne an uns wenden“, so der Quartiersentwickler.