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Alte DorfmühleFamilie Schiffbauer spendet für das Bronzerelief von Lindlar

Lesezeit 3 Minuten
Vor dem alten Mühlstein (v.l.): Peter Schiffbauer mit Sohn Jonas, Frank Schiffbauer, Stefan Christl vom Arbeitskreis Regionalgeschichte.

Vor dem alten Mühlstein (v.l.): Peter Schiffbauer mit Sohn Jonas, Frank Schiffbauer, Stefan Christl vom Arbeitskreis Regionalgeschichte.

Auf einem Bronzerelief soll Lindlar um das Jahr 1900 dargestellt werden. Dabei wird auch die „Schiffbauersche Mühle“ zu sehen sein.

Wie der Ortskern von Lindlar um das Jahr 1900 ausgesehen hat, das soll auf einem Bronzerelief dargestellt werden. Der Arbeitskreis „Regionalgeschichte Lindlar“ sammelt intensiv Spenden, um das Relief, das auf einem Grauwackeblock mir und 1,20 mal 1,20 Metern am Rande des Marktplatzes aufgestellt werden soll, zu finanzieren.

Als Grundlage für das Relief dienen alte Katasterkarten sowie Informationen von Lindlarer Bürgerinnen und Bürgern, die noch Wissen und Unterlagen über die alte Dorfstruktur haben. Da die Anfertigung der bronzenen Dorfansicht eine teure Angelegenheit ist, freuen sich die Organisatoren über jede Spende.

Spende von 500 Euro für das Relief

So auch über die 500 Euro, die von den Brüdern Peter und Frank Schiffbauer jetzt an den Arbeitskreis überreicht wurden. Das Haus der Familie soll ebenfalls auf diesem Relief verewigt werden. Und die Familie Schiffbauer kann mit ihrem eigenen Archiv und Wissen einiges an Informationen und Bildern liefern, die später über einen QR-Code verfügbar gemacht werden sollen.

Lindlar. Die alte Bäckerei mit Verkaufsladen und Mühlteich.

Die alte Bäckerei mit Verkaufsladen und Mühlteich.

Denn der Familie Schiffbauer gehörte die „Dorfmühle an der Lennefe“, so der offizielle Katastername. Im April vor 120 Jahren übernahm die Familie Peter Schiffbauer die Mühle an der Hauptstraße samt Bäckerei und Nebenanlagen. Peter Schiffbauer führte die Geschäfte in der „Schiffbauersche Mühle“, wie sie im Volksmund genannt wurde. Er modernisierte im Jahr 1928 die Mühle und ließ eine Wasserturbine einbauen. Auch die Bäckerei sei auf den neuesten technischen Stand gebracht worden, so der Arbeitskreis Regionalgeschichte.

Vier Generationen führten die Bäckerei

1947 verstarb Peter Schiffbauer und Sohn Peter übernahm die gut florierende Mühle und die Bäckerei. Anfang der 1960er übergab er sie an seinen Sohn, der ebenfalls Peter hieß. Der verstarb 1979 unerwartet im Alter von 46 Jahren. Die Bäckerei wurde von seiner Ehefrau Wilhelmine und seinen beiden Kinder Peter und Frank übernommen.

Peter Schiffbauer absolvierte eine Bäckerlehre und übernahm 1981 die Backstube in der vierten Generation. An seine Mutter Wilhelmine, die täglich und ohne großen Urlaub im Verkaufsladen stand und die Kundschaft viele Jahre bediente, werden sich manche Lindlarer sicher noch erinnern. Und auch Peter Schiffbauer selbst erinnert sich noch gut an die Zeit, als er als Schüler früh morgens vor der Schule den Kunden die Brötchen vor die Haustür brachte. Im Jahr 2008 musste er die Bäckerei schließlich aus gesundheitlichen Gründen schließen.

Informationen sollen auch digital bereit gestellt werden

Solche Geschichten, angereichert mit Dokumenten und historischen Bildern, stellt der Arbeitskreis „Regionalgeschichte Lindlar“ zusammen, verwendet sie für das Bronzerelief und bereitet sie so auf, dass sie künftig auch digital zur Verfügung stehen.


Kontakt

Wer weitere Informationen und Material zu alten Gebäuden in der Gemeinde Lindlar aus der Zeit um 1900 hat oder das Projekt des Arbeitskreises Regionalgeschichte finanziell unterstützen möchte, kann sich mit Stefan Christl in Verbindung setzen. Er ist unter der Telefonnummer (0 22 66) 63 48 erreichbar.