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Großer AndrangIn Lindlar drehte sich alles um die Kartoffel

Lesezeit 3 Minuten
Martin Kleinschmidt an seinem Stand.

Ein Hingucker war der Stand von Martin Kleinschmidt, der mit Kartoffel- und Gemüsesorten aus eigenem Anbau in Köln-Poll kam.

Das LVR-Freilichtmuseum in Lindlar war erneut Schauplatz des beliebten Kartoffelfestes.

Herbstzeit ist Erntezeit und dies betrifft auch des Menschen liebste Knollenfrucht: die Kartoffel. Im LVR-Freilichtmuseum in Lindlar waren die Kartoffeln auf dem Acker ebenfalls so weit, und zahlreiche Familien ließen sich da nicht zweimal bitten. Mit vereinten Kräften gruben Väter, Mütter und ihre Sprösslinge die Hände in die Erde und freuten sich über jede Kartoffel, die da zum Vorschein kam.

Dieses Ernten gehörte zu den vielen Mitmachaktionen, die am Wochenende im Rahmen des Kartoffelfestes auf dem Museumsgelände Groß und Klein begeisterten. Federführend organisiert von der Museumspädagogin Kirsten Osthoff, gab es vor allem für die kleinen Besucherinnen und Besucher viel zu entdecken. Unter anderem wurden mit Hilfe der Eltern aus vorgefertigten Bauteilen Vogelhäuschen gebaut. Wolfgang Renz stand mit Rat und Tat zur Seite, während die Besucher fleißig mit Schleifer, Bohrer. Säge oder Schraubenzieher das Holz bearbeiteten.

Großer Andrang am Kartoffelstand von Peter Lövenich

„Im Laufe eines Veranstaltungstages werden zwischen 20 und 25 solcher Vogelhäuschen zusammengebaut. Das kommt eigentlich immer gut an, besonders bei den Familien“, erzählte Renz. Des Weiteren wurden unter Anleitung von Museumspädagoge Andreas Kappler mit Hilfe von Kartoffelstärke aus Zeitungspapier kleine Schalen modelliert, kleine herbstliche Fensterbilder gebastelt oder aus einer Knolle Kartoffelkönige und auch -königinnen gebastelt. „Wir wollten eigentlich einen Kartoffeldruck anbieten, aber das wäre mit einer zu großen Lebensmittelverschwendung einhergegangen“, erklärte Osthoff.

Großen Andrang gab es in Lindlar auch am Stand von Peter Lövenich. Der Experte für Kartoffelsorten erklärte, durch welche Besonderheiten sich die einzelnen Kartoffeln unterscheiden. „Die Linda zum Beispiel ist festkochend und weist eine Gelbfärbung auf, während die Sorte namens Nemo vorwiegend mehligkochend ist. Ihren Namen verdankt die Kartoffel der rot-weißen Farbe, die an den Clownfisch erinnert“, führte Lövenich aus. Auch kulinarisch führte kein Weg an der dollen Knolle vorbei und hungrig von der frischen Luft, labten sich die Besucher an Reibekuchen, Pommes und Co. – und in der Mitmachküche unter Leitung von Christine Wannek lernten die Kinder auch gleich, wie Kartoffeln gewaschen, geschält und geschnitten werden, um daraus etwa Kartoffelpüree zu machen. Dazu gab es entweder Möhren oder Rote Bete. „Pinkfarbenes Kartoffelpüree ist der Renner bei Kindern“, wusste die Museumspädagogin. Nach getaner Arbeit wurde gemeinsam gegessen. Ein weiteres Highlight war der Stand der Drachenfreunde aus Köln. Hier konnten die Kinder ihre eigenen kleinen Drachen basteln und im herbstlichen Wind tänzeln lassen.

Und während die Kids mit allerlei kreativen Aktionen beschäftigt waren, ließen die Eltern und Großeltern die Augen über das reichhaltige Angebot verschiedener Händler schweifen – von Holzartikeln, Brotwaren und Honig, über Obst-, Gemüse- und Kartoffelsorten bis hin zu allerlei Dekoartikeln und Blumenwaren. Da wurde jeder fündig. „Der Unimog ist immer wieder sehenswert“, so Osthoff. „Uns war es wichtig, mit dem Kartoffelfest und einem abwechslungsreichen Angebot Groß und Klein gleichermaßen anzusprechen. Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen“, freute sich Kirsten Osthoff über die zahlreichen Menschen, die sich auf dem Gelände bewegten.