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Lindlarer Grauwacke-Steinbrüche225 Führungen in diesem Jahr

Lesezeit 3 Minuten
Fossiliensuche mit Hammer und Meißel in einem Lindlarer Grauwacke-Steinbruch.

Fossiliensuche mit Hammer und Meißel in einem Lindlarer Grauwacke-Steinbruch.

Der älteste Wald der Welt wurde in einem Lindlarer Steinbruch gefunden. Die Grauwacke zieht viele Touristen an, die auf Fossiliensuche gehen.

Die Gemeinde für Touristen attraktiver zu gestalten, ist ein Ziel von Verwaltung und Politik. Wie die aktuellen Zahlen bei Lindlar-Touristik aussehen, das stellte deren Leiter Stephan Halbach in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vor.

Lindlar-Touristik ist in diesem Jahr von der Eichenhofstraße an den Kirchplatz umgezogen, in den ehemaligen Räumen wurde das Grauwackemuseum eingerichtet. Bei Lindlar-Touristik, das zur gemeindeeigenen   Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW) gehört, ist neben Halbach noch eine Mitarbeiterin mit einer halben Stelle beschäftigt, dazu kommen noch zwei Aushilfen an den Wochenenden und vier Guides.

1325 Tagesbesucher

Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die touristischen Aktivitäten von Lindlar-Touristik, andere Besucherzahlen wie etwa des Bergischen Freilichtmuseums oder der 2T-Kletterhalle und Übernachtungszahlen wurden nicht ausgewertet, stellt Halbach klar.

Die Hauptsaison sei April bis Oktober. In diesem Jahr habe Lindlar-Touristik bislang 1325 Tagesbesucher verzeichnet, im Vorjahr waren es 1378. Anrufe habe es 703 gegeben und bis September wurde 78 Mal Infomaterial angefordert.

Ältester Wald der Welt wurde in Lindlar entdeckt

Mit dem ältesten Wald der Welt, der in einem heimischen Grauwacke-Steinbruch gefunden wurde, hat Lindlar ein Alleinstellungsmerkmal. Die Grauwacke sei nicht nur für den Ort und seine Geschichte, sondern auch für den Tourismus von entscheidender Bedeutung, so Halbach. Das belegten die Zahlen. Danach gab es im laufenden Jahr 225 Führungen (im Jahr 2020 lag die Zahl noch bei 69), davon zwei Drittel mit Fossiliensuche, so der Touristiker. Umgerechnet auf die Monate April bis Oktober bedeutet das sieben Führungen pro Woche. Damit seien die vier Guides ausgelastet. Am Sonntag gebe es im Schnitt drei Führungen, in der Woche habe man noch Luft. „Es ist Wahnsinn, wie viele Anfragen wir haben“, sagte er.

Interessant ist auch, woher die Teilnehmer der Führungen kommen. Die meisten sind aus dem Oberbergischen Kreis, Köln liegt mit 34 auf Platz zwei, aber auch aus Düsseldorf, Bochum, Duisburg und Wuppertal werden die Führungen gebucht. Ganz NRW sei mittlerweile das Einzugsgebiet.

Zahl der Führungen steigt seit Jahren an

Für eine kleine Kommune wie Lindlar und das kleine Touristik-Büro seien die Zahlen sehr hoch. Im Altenberger Dom, ein Anziehungspunkt in der Region, gebe es beispielsweise 221 Führungen pro Jahr, zog Halbach einen Vergleich.

Die Führungen seien die „Cash-cow“ von Lindlar-Touristik und das Pfund, mit dem man wuchern könne. Und die Grauwacke biete noch jede Menge weiteres Potenzial, ist der Touristiker überzeugt. Wenn die BGW einen eigenen ehemaligen Steinbruch hätte, könnte man deutlich größer denken. Nicht nur mit mehr Führungen, sondern auch Veranstaltungen wie etwa Konzerten. Ideen gebe es genug, so Halbach.

Er stellte auch die Aktivitäten von Lindlar-Touristik im Online-Bereich, den Sozialen Medien und der Presse dar. Auf Instagram sei man künftig auch vertreten, die vorbereitenden Arbeiten seien fast abgeschlossen. Die lokalen Printmedien, aber auch die überregionale Presse habe ausführlich berichtet. Für die Arbeit von Lindlar-Touristik gab es viel Lob von der Politik.