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Tanzen wie im Wilden WestenDie Stable Stompers trainieren für großen Auftritt

Lesezeit 3 Minuten
Probe der Stable Stompers und den Country-Musikern der Blazing Cowboys in Lindlar.

Probe der Stable Stompers und den Country-Musikern der Blazing Cowboys in Lindlar.

Dem Line Dance haben sich die 14 Tänzerinnen der „Stable Stompers“ verschrieben. Sie proben für ihren Auftritt mit Livemusik.

Schritt mit links nach vorne, Kick mit dem rechten Fuß, zweimal in die Hände klatschen, zwei Schritte zurück, gefolgt von einer Vierteldrehung links herum. So sieht eine typische Schrittfolge im Line Dance aus. Die Bewegungen müssen exakt im Takt der Musik und synchron erfolgen, das erfordert volle Konzentration und viel Übung.

An diesem Abend sind 14 Tänzerinnen der „Stable Stompers“ nach Lindlar gekommen, um für ihren ersten großen Auftritt mit Livemusik zu trainieren. Für die Mucke sorgt das Lindlarer Country Duo „Blazing Cowboys“, bestehend aus Rita de Los Angeles (Gitarre und Gesang) und Bryan Davenport (Hammondorgel und Gesang). Gerade spielen sie „No No Never“, einen Hit, mit dem die Hamburger Band Texas Lightning beim Eurovision Song Contest 2006 für Deutschland antrat.

Mit Training im Stall begonnen

Die Stable Stompers haben sich dem Line Dance verschrieben, einem Tanz, der aus den USA stammt und eng mit der Country- und Westernmusik verknüpft ist. Der Name „Line Dance“ verweist darauf, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Reihen hintereinander tanzen. So entsteht ein Ornament aus menschlichen Körpern, das ständig in Bewegung ist.

In dem Raum in Bryans Werkstatt an der Bahnhofstraße geht es reichlich eng zu. Normalerweise trainieren die Stable Stompers im Übungsraum des TV Hülsenbusch, „der ist deutlich größer“, erzählt Trainerin Heike Thiemann. Sie tanzt schon länger Line Dance und fand Gleichgesinnte im Reitstall des Gestüts Leckebusch in Nümbrecht. Wie Jennifer Orbach und Hildegard Kramer ist Thiemann begeisterte Westernreiterin. Und alle drei mögen Countrymusik. Anfangs trafen sich die Frauen zum Training im Stall, aber als es immer mehr Teilnehmerinnen wurden, musste eine andere Lösung her. Die Oberbergerinnen gründeten daraufhin eine eigene Abteilung im Sportverein TV Hülsenbusch, wo sie jetzt regelmäßig trainieren.

Der Cowboyhut ist ein Muss

Line Dance funktioniert generationenübergreifend, die älteste Tänzerin der Gruppe ist 71, die jüngste 27 Jahre alt. „Wir werden immer mehr“, freut sich Jennifer Orbach. Was am Line Dance am meisten Spaß macht? Die drei Frauen müssen nicht lange überlegen: „Das gemeinsame Tanzen in der Gruppe zu   Musik verbindet uns, obwohl wir ganz unterschiedliche Hintergründe haben.“ Zudem sei es gut für die Fitness und ein Gehirntraining obendrein, denn die linke und die rechte Körperhälfte müssen oft unterschiedlich agieren.

Zum Line Dance gehört auch das richtige Outfit. Der Cowboyhut ist ein Muss, ebenso wie Jeans und Stiefel. Die Stable Stompers tragen helle T-Shirts und ein schwarzes Fransentuch um die Schultern, sowie eine Indianerschmuck-Kette. Am Hosenbund hängt ein zusammengeknotetes rotes Tuch als Farbklecks.

Musikerin bekommt Gänsehaut vor lauter Energie

Bis jetzt haben die Tänzerinnen immer zu Musik aus der Konserve geübt. „Mit Livemusik ist das etwas ganz anders“, schwärmen sie und freuen sich über die Zusammenarbeit mit dem Lindlarer Duo.

Sichtbaren Spaß haben auch die Musiker. „Line Dancers bringen eine unglaubliche Energie auf die Bühne, die sich überträgt. Da bekomme ich Gänsehaut“, sagt Rita, die selbst aus Kalifornien stammt und mit Countrymusik groß geworden ist. Sie möchte künftig regelmäßig mit den Stable Stompers auftreten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht das Training weiter. In knapp zwei Wochen hat die Gruppe samt Livemusik ihren ersten großen Auftritt, wenn das Gestüt Leckebusch am 6. Juli seinen 40. Geburtstag feiert. „Wir sind alle freudig und aufgeregt, die eine oder andere wird auch ein bisschen nervös sein“, sagt Trainerin Heike Thiemann.