Der Bav richtete im Rahmen seines Ferienprogramms die herbstliche Drachenaktion aus.
WolkenstürmerBunte Drachen über Metabolon nahe Lindlar
„Das Bauen hat schon viel Spaß gemacht, aber das Steigenlassen ist noch viel toller“, schildert die sechsjährige Gummersbacherin Clara begeistert, während sie ihren Drachen auf der Aussichtsplattform des Metabolon hoch in die Lüfte steigen lässt. „Ich habe früher schon einmal einen im Kindergarten gebastelt“, erzählt Jano (8) aus Lindlar. Doch der sei nur zum Anmalen gewesen: „Der, den ich ich heute gebaut habe, der fliegt einfach top.“
Wind wurde in Tüten eingefangen
Besonders klasse fand die sechsjährige Marie aus Gummersbach, dass sie vor dem Drachenbauen „Feuer-Wasser-Sturm“ gespielt und auch den Wind in Tüten eingefangen hatten. Rund 15 Kinder waren am Donnerstagvormittag zu der Herbstferienaktion „Drachen im Wind“ des Bergischen Abfallverbandes (Bav) gekommen, am Freitag findet ein gleichartiger Kurs statt. „Wir hatten so viele Anfragen, wir hätten auch eine dritte Veranstaltung durchführen können“, freut sich die umweltpädagogische Mitarbeiterin Claudia Nehls über die diesjährige Resonanz auf das seit mehr als zehn Jahren stattfindende Ferienprogramm.„Wir möchten die Kinder für wissenschaftliche Themen begeistern“, erklärt ihre Kollegin Jana Beyer.
So sei diesmal vor dem Drachenbau spielerisch das Phänomen Wind erkundet worden – etwa mit einer Zeitungsseite vor dem Bauch: „Wenn man stehen bleibt, fällt die runter, wenn man aber herumläuft, drückt sie der Wind gegen den Körper.“ Ganz ungläubig seien die Kinder gewesen, als sie gefragt habe, ob man den Wind fangen könne. Mit einer Mülltüte sei das dann aber ganz leicht gegangen. Schließlich hätte die Gruppe auch noch Papierflieger gefaltet und fliegen lassen, bei „Herbststurm“ sei die Aufgabe gewesen, Blätter von vorgegebenen Farben zu finden, die Wind von den Bäumen geweht hatte.
„Wir versuchen, unsere Ferienprogramme immer jahreszeitlich anzupassen“, erläutert Claudia Nehls: „So geht es in den Osterferien selbstverständlich nicht um den Herbst, sondern darum, den Osterhasen bei seiner Arbeit zu unterstützen.“ Nachdem die Kinder die rund 360 Stufen von der Plattform wieder herabgestiegen waren und einige davon mit der Rutsche abgekürzt hatten, waren die meisten nicht etwa erschöpft, sondern vergnügten sich auf dem Abenteuerspielplatz. „Eine tolle Gruppe heute – alle waren mit Begeisterung dabei“, resümiert Nehls. „Ich war selbst überrascht, wie gut die Drachen geflogen sind, denn hier unten merkt man gar keinen Wind.“