DreikönigstagLindlarer Sternsinger verteilen Segen am Drive-In und per Motorroller
Lindlar – Seit mehr als 60 Jahren kommen sie rund um den Dreikönigstag zu den Menschen und bringen den Segen an die Haustür: die Sternsinger. Doch moderne Zeiten erfordern moderne Lösungen, nicht zuletzt in Pandemiezeiten, und so konnte sich jeder beim Drive-in in der Lindlarer Pfarrgasse am Sonntag die frohe Botschaft selbst abholen – durch das offene Autofenster.
Für Helga Kämmer eine gute Sache, denn sie wohnt nur ein paar Straßen weiter. Allerdings in einem Mehrfamilienhaus, und da trauen sich wohl nicht alle Sternsinger-Kinder zu klingeln, berichtet sie. „Schließlich wissen sie ja nicht, wer und ob überhaupt jemand die Tür aufmacht. Weil es mir aber wichtig ist, den Segen zu haben, bin ich einfach kurz hergefahren“, so die Lindlarerin.
Die frohe Botschaft durch das Autofenster
Schnell wechseln der Segensaufkleber und ein Geldschein den Besitzer und Kämmer verabschiedet sich. Das Organisatorenteam um KJG-Leiter Torsten Wolter zeigte sich erfreut, dass die Aktion gut angenommen wurde. „Viele haben angehalten. Es gab zwar keine langen Schlangen, aber alleine beim Brötchenholen in der Bäckerei gegenüber haben viele bei uns vorbeigeschaut“, erzählt er. „Man kam in Kontakt mit den Menschen, der sehr herzlich ausfiel und gute Gespräche hervorbrachte.“
Die Spenden, die dabei gesammelt werden, gehen an das Kindermissionswerk, es ist seit Beginn das Hilfswerk der Sternsinger. Das Motto ist in diesem Jahr „Gesund werden – gesund bleiben – ein Kinderrecht weltweit“.
Auch an die, denen es nicht möglich war, zum Drive-in zu kommen, hatte das Orga-Team gedacht. In der Kirche lag eine Liste aus, in die sich jeder eintragen konnte, der lieber einen Besuch der Sternsinger bekommen wollte. Und der fiel sehr besonders aus, dank Niklas Menebrücker und Leon Heimes. Die beiden Messdienerleiter, 17 und 16 Jahre alt, boten den Menschen einen Anblick, den sie wohl so schnell nicht vergessen werden: zwei Könige mit Krone und Umhang auf dem Motorroller unterwegs im Auftrag, Segenswünsche zu überbringen. Das kam gut an, auch in den Nachbarhäusern, deren Bewohner dann auch gleich einen Segen entgegennahmen.
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Derweil hielt das Sternsinger-Team um Wolter, Kaplan Alvaro Tuj, Jan Konrad (14 Jahre), Felix (14 Jahre) und Lena Menebrücker (19) die Stellung am Stand in der Pfarrgasse für die Autofahrer, bis zum Nachmittag. Und das mit Erfolg: Beim Segens-Drive-In wurden insgesamt 627,09 Euro gesammelt.
Besucht hatten die Sternsingern nicht nur das Pfarrer-Braun-Haus, wo es auch Segensaufkleber für die einzelnen Speiseräume gab, sondern auch das Dr.-Dieter-Fuchs-Haus und das Rathaus. Denn dort wollte man, obwohl die Omikronvariante des Corona-Virus das öffentliche Leben im Griff habe und die Regelungen viele Einschränkungen bringe, nicht auf den Segen verzichten, so Wolter.