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Liveblog zum NachlesenLandrat Hagt zur aktuellen Corona-Lage im Oberbergischen

Lesezeit 8 Minuten

Viele neue Fälle nach positiven Tests gibt es gerade im Oberbergischen.

Oberberg – Nachdem der Kreis am Mittwoch und Donnerstag keine Stellungnahme zur aktuellen Corona-Lage im Oberbergischen abgeben wollte, findet heute um 14.30 Uhr eine Pressekonferenz mit Landrat Jochen Hagt statt. Darüber informieren wir Sie in diesem Liveblog.

15.38 Uhr:

Landrat Jochen Hagt beschließt die Pressekonferenz noch einmal mit dem Aufruf sich impfen zu lassen und Vorsicht walten zu lassen. Dann verabschiedet er sich.

15.35 Uhr:

Der Ausbruch in den Schulen, so Elvermann, konzentriere sich vor allem auf die Grundschulen: "Das liegt vor allem daran, dass in den weiterführenden Schulen oft freiwillig auch im Unterricht Maske getragen wird."

15.32 Uhr:

Auf Nachfrage sagt Elvermann, es gebe nach jetzigem Stand insgesamt etwa 30 Superspreader-Events. Worum es sich genau handelt, dazu möchte sie sich nicht äußern.

15.28 Uhr:

Muss ich mich jetzt jedes halbe Jahr impfen lassen? Elvermann: "Das ist noch überhaupt nicht klar." Es könne aber durchaus sein, dass man sich künftig jedes Jahr impfen lassen muss - "wie bei der Influenza".

15.25 Uhr:

Wie viele Patienten im Krankenhaus sind geimpft? Elvermann: "Wir gehen davon aus, dass zwei bis drei Prozent der hospitalisierten Patienten geimpft sind."

15.20 Uhr:

Sind es vor allem die freikirchlichen Gemeinden, die für aktuelle Ausbrüche verantwortlich sind? So einfach ist es nicht, sagt Kaija Elvermann: "Das hieße zu sehr Schwarz-Weiß-Malerei zu betreiben. Es gibt aber viel mehr Grau bei den Sozialräumen, in denen es ein höheres Risiko gibt." Auch Kreisdirektor Klaus Grootens warnt vor einer "Stigmatisierung von Gruppen".

15.18 Uhr:

Also "Impfen, Impfen, Impfen" als Strategie, aber keine anderen Maßnahmen? Landrat Jochen Hagt stellt klar, dass es keinen Sinn mache, für Oberberg spezifische Maßnahmen zu verkünden, die nächste Woche, wenn das Land seine vorstellt, schon wieder hinfällig wären. Und: "Wir haben auch einfach nicht mehr die rechtlichen Mittel wie zum Anfang des Jahres."

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Dennoch ruft Hagt zum Tragen von Masken im Unterricht auf. Und: In begründeten Einzelfällen könne der Kreis das auch verordnen. "Aber nicht für alle Schulen."

15.15 Uhr:

Gibt es bei den aktuellen Ausbrüchen Hinweise auf einen Bezug zum Start in den Karneval? "Nicht nur auf den Karneval", sagt Kaija Elvermann. Auch Kirchengemeinden, Musikvereine, Schulen, aber auch andere Veranstaltungen seien betroffen.

14.57 Uhr:

Auch nach Erstimpfungen gebe es nach wie vor eine Nachfrage, so Schmallenbach: 125 allein am Bismarckplatz, zum Beispiel. Ein zweites Impfmobil soll deshalb wieder vor allem soziale Brennpunkte ansteuern. Sobald die Impfung für 5- bis 12-Jährige freigegeben werde, wolle man sich auch mit Kinder- und Jugendärzten noch mal zusammensetzen, wo das Mobil helfen kann.

14.56 Uhr:

Nach 533 Impfungen zuletzt am Mittwoch am Bismarckplatz und jetzt weiteren am Freitag in Nümbrecht sei im Prinzip das ganze Kontingent für das Mobil verimpft, erklärt Schmallenbach. Ab kommender Woche will der Kreis mit den neuen Impfstellen die Zahl der Boosterimpfungen verdoppeln, die sonst durch Ärzte angeboten werden können. Die Impfstelle soll in der Festhalle des Krankenhauses in Waldbröl entstehen. Neun Ärzte, neun medizinische Fachangestellte und 30 Mitarbeiter der Verwaltung sollen die Arbeit ab Montag schon unterstützen.

Um die "vulnerablen Gruppen" und jene, die nicht so mobil sind, sollen sich weiter an ihre Hausärzte wenden. "Die mobileren und jüngeren sollen zu uns kommen", sagt Schmallenbach.

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Ab Samstag soll ein Terminvergabesystem freigeschaltet werden. "Haben Sie bitte Verständnis, wenn es am Anfang vielleicht noch ein bisschen ruckelt", sagt Schmallenbach.

14.51 Uhr:

"Das Impfmobil war eigentlich unser einziges Schwert, um noch die Erstimpfungen voranzubringen", erklärt Dezernent Schmallenbach. Weil viele ihre Termine beim Hausarzt zum Boostern nicht vor dem neuen Jahr bekommen haben, seien diese Menschen auch zum Impfmobil gekommen.

14.49 Uhr:

Landrat Jochen Hagt stellt die große Frage: "Wie geht es weiter?" Der Kreis erwarte von der Landesebene in der nächsten Woche, die entsprechenden Vorgaben. Aber auch jeder einzelne müsse sich schützen. Wichtig sei aber, vor allem die Zahl der Auffrischungsimpfungen zu steigern. "Deshalb sind wir mit dem Impfmobil weiter unterwegs und damit auch Boosterimpfungen zu ermöglichen."

14.46 Uhr:

Grootens leitet daraus ab, dass es durch den hohen Aufwand bei der Kontaktnachverfolgung mehr Corona-Fälle aufgeklärt werden als anderswo. "Eine hohe Inzidenz ist deshalb gerade hier nicht der aussagekräftige Faktor, der die Situation richtig beschreibt."

14.42 Uhr:

Die Sterblichkeitsrate, so Elvermann, sei weiterhin gering. Das habe auch die Uni Bonn bestätigt. "Wer viel testet, findet viel", ergänzt Kreisdirektor Klaus Grootens. Er läutert eine Grafik, die zeigt, dass der Kreis zwar eine hohe Belastung mit Fällen in Oberberg habe, aber im Landesvergleich eine niedrige Sterblichkeitsquote.

14.41 Uhr:

"Jedem sollte klar sein, dass er auch, wenn er nur ein positives Schnelltest-Ergebnis hat, sofort in Quarantäne gehen sollte", sagt Elvermann. Gerade in Familien sei deutlich: Wer ungeimpft ist, kann einer Ansteckung bei einem Fall dort "kaum entrinnen".

14.39 Uhr:

90 Prozent der Übertragungen finden in Oberberg laut Elvermann gerade durch Ungeimpfte statt. Das hätten erste Ergebnisse der Uni Bonn ergeben.

14.38 Uhr

Ein Grund für den Ausbruch im Süden, so Elvermann, sei auch die dort geringere Impfquote in den betroffenen Kommunen. Vor allem jüngere Menschen seien betroffen. Auch Übertragungen in Schulen gebe es.

14.36 Uhr:

Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Kaija Elvermann, spricht von kleineren und größeren Ausbrüchen vor allem im Südkreis "mit einigen Superspreading-Events": "Wir kennen die Ereignisse und wir verfolgen die Infektionsketten." Dort gingen aber auch die Krankenhaus-Kapazitäten "langsam in die Knie".

14.34 Uhr:

Trotz der NRW-weit höchsten Inzidenz sei er nicht sehr unruhig, sagt Hagt. "Die Inzidenz ist nicht mehr der maßgebliche Wert, sondern die Hospitalisierungsquote."

14.33 Uhr:

Landrat Jochen Hagt eröffnet: "Wir sind in einer ambivalenten Zeit unterwegs. Veranstaltungen werden geplant, andererseits appellieren wir zur Vorsicht."

14.31 Uhr:

Die Pressekonferenz zur aktuellen Infektionslage und den geplanten Maßnahme beginnt. Im Kreishaus stehen Landrat Jochen Hagt, Kreisdirektor Klaus Grootens, Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach und die Leiterin des Gesundheitsamtes, Kaija Elvermann Rede und Antwort.

14.18 Uhr:

Vor allem aber: Wie will der Landrat das Impfen beschleunigen? Auch heute gab es bei einem Stopp des Impfmobils in Nümbrecht wieder einen großen Andrang. Wird das nächste Woche mit den neuen Impfstellen unter anderem im alten Impfzentrum im Bergischen Hof alles besser?

14.11 Uhr:

Und die Frage, die man sich in Oberberg seit über einem Jahr immer wieder stellt, ist natürlich: Warum ausgerechnet hier? Schon nach der dritten Welle im Frühjahr hatte der Kreis Prof. Dr. Nico Mutters, Leiter des Institutes für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Uniklinikums Bonn, damit beauftragt, das herauszufinden. Erste Ergebnisse, die Mutters im September im Gesundheitsausschuss präsentierte, fasste unter dem Begriff einer "schlechten Startposition" zusammen. Sind es wieder dieselben Gründe? Oder hat es dieses Mal vielleicht doch schon etwas mit Impfquoten in bestimmten Bereichen anstatt mit anderen Lebensumständen zu tun?

13.51 Uhr:

Lange stiegen in Oberberg nur die Fallzahlen, wenn auch noch nicht so drastisch wie in dieser Woche. Was jetzt anders ist, als zuvor: Auch die Kliniken sind immer stärker überlastet. Am Freitagmittag meldete Angela Altz vom Klinikum Oberberg, dass in den Krankenhäusern in Gummersbach und Waldbröl die Intensivstationen voll belegt seien. Um Platz für neue Notfälle zu schaffen, müssten Patienten verlegt werden. Das Problem: Auch in den Krankenhäusern in der Umgebung ist die Situation nicht besser. Wie soll das weitergehen?

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13.33 Uhr:

In den Schulen herrschte in dieser Woche zwar auch nach der Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht noch gespannte Ruhe. Fakt ist aber: Es gibt viele Fälle - nicht nur an der Grundschule in Bernberg, wo Lehrer und Schüler zuletzt komplett in Quarantäne geschickt wurden.

Durch die strengeren Voraussetzungen, bevor ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden, gibt es aber längst nicht mehr bei jedem Ausbruch eine Regelung per Allgemeinverfügung, die öffentlich gemacht wird. Wie viele Schüler und Schulen in Oberberg sind also wirklich von Ausbrüchen betroffen?

13.20 Uhr:

Auffällig ist auch, wie unterschiedlich der Anstieg der Fallzahlen über das Kreisgebiet verteilt ist. Zuletzt war vor allem ein Dreieck bestehend aus Nümbrecht an der Spitze, aber auch mit Waldbröl und Reichshof betroffen. Auch für die Stadt Wiehl, die in dieses Dreieck fällt, wurden verhältnismäßig hohe Fallzahlen gemeldet. Gründe dafür konnten bisher auch die Bürgermeister der Städte und Gemeinden nicht nennen, obwohl sie wissen, wer in ihrer Kommune infiziert ist.

Nur Nümbrechts Hilko Redenius hatte gemutmaßt, es könne ein Zusammenhang mit drei Veranstaltungen an zwei Tagen Anfang November bestehen. Aber ist das wirklich die einzige Erklärung? Gibt es Antworten? Oder nur einen erneuten Verweis auf ein diffuses Infektionsgeschehen?

13.09 Uhr:

Anfang des Jahres, als der Kreis schon einmal traurige Spitze war, hatte Landrat Jochen Hagt ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorstellen können, das er selbst „drastisch“ nannte. Das Verbot von Präsenzgottesdiensten und von sonstigen Versammlungen zur Religionsausübung, das seit kurz vor Weihnachten für einige Kommunen galt, wurde auf den ganzen Kreis ausgedehnt. Zudem wurden unter anderem strenge Kontaktbeschränkungen auch für private Kontakte sowie eine Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr verhängt.

Und jetzt? Was kann der Kreis überhaupt tun, wenn jene Maßnahmen, die damals im Januar noch greifbar waren, jetzt gar nicht mehr zur Verfügung stehen? Reicht das, was möglich ist, um den starken Anstieg zu stoppen?

12.40 Uhr:

Allein in den vergangenen drei Tagen sind im Oberbergische 563 neue Fälle hinzugekommen sind. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit auf einen neuen Höchstwert von nun 323,5. Und Oberberg ist in ganz NRW trauriger Spitzenreiter.