„Kein dummer Streich!“Entwendete Forstmaschine aus Loope in Much wieder aufgetaucht
Loope – „Wer fährt denn in der Nacht mit so einer Maschine durch die Gegend? Wer sowas macht, muss doch ziemlich unterbelichtet sein!“ Kervin Fuchs war fassungslos, als er am Montagmorgen zur Arbeit kam und der Spezialschlepper, den er vor dem Wochenende ordentlich abgestellt und gesichert hatte verschwunden war (wir berichteten). Als Mitarbeiter der Firma Forstservice Fuchs organisiert er zurzeit im Auftrag der Stiftung Ehreshoven die Aufräumarbeiten im Forst zwischen Engelskirchen und Loope.
Die Erleichterung war groß
Entsprechend groß war die Erleichterung, als sich zwei Tage später ein Bauer aus der Nähe von Much meldete, der die Maschine in seinem Wald entdeckt hatte. Dass sie wieder da sei, bestätigt auch die Polizei auf Anfrage. „Den Spuren nach hat sie erst an einer anderen Stelle gestanden und wurde dann nochmal tiefer in den Wald gefahren.“
Immerhin, so Fuchs, kostet so ein „Stidder“ neu um die 300 000 Euro. Jeder Tag der Unterbrechung der Arbeiten bringe einen Verlust von rund 5000 Euro. „Der Stidder ist ja nur ein Teil einer ganzen Kette von Maschinen, die wir einsetzen, von der Motorsäge bis zum schweren Harvester.“ Mit der Spezialmaschine werden einzelne Stämme aus dem Wald geholt.
Bis 90 Prozent der Fichten in Oberberg verschwunden
„Jeder Stillstand der Arbeiten ist eine Katastrophe“, bestätigt der Kurator der Stiftung, Jörg Deselaers. „Seit drei Jahren sind wir mit der Aufarbeitung der durch die Borkenkäferkalamität zerstörten Flächen beschäftigt.“ In Oberberg seien 85 bis 90 Prozent der Fichten verschwunden, die zwei Drittel der Waldfläche ausgemacht hätten, informiert der Förster der Stiftungsverwaltung, Dirk Lange. Von den 1500 Hektar, die von der Stiftung Ehreshoven bewirtschaftet werden, mache das rund 80 Prozent aus. „Das meiste haben wir geschafft, jetzt laufen noch die restlichen Arbeiten.“
Fuchs ist verärgert: „Sowas ist doch kein dummer Streich!“ An einer weiteren Maschine hätten die Diebe sämtliche Scheinwerfer abgebrochen. Immerhin habe eine Wildkamera gefilmt, wie der Stidder, begleitet von einem weißen geländegängigen Wagen, der recht deutlich zu erkennen sei, durch ein Waldstück gefahren sei.
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Jetzt hoffe man auf Hinweise aus der Bevölkerung und eventuelle weitere Aufnahmen. „In den 25 Jahren meiner Berufstätigkeit habe ich sowas noch nicht erlebt“, sagt Fuchs. Allerdings habe er zuletzt von ähnlichen Fällen gehört, auch in einem Nachbarkreis. (ms)