Viele Ideen für neue BaustellenMarienheide bewirbt sich für Regionale 2025
Marienheide – Am neuen Marienheide wird schon jetzt kräftig gebaut. In diesen Wochen entstehen auf der Leppestraße zwei Mini-Kreisverkehre, die Arbeiten kommen gut voran. Wer von der Scharder Straße auf die Baustelle blickt, hat einen guten Eindruck von der künftigen, runden Anmutung der bisherigen Ampel-Einmündung. Die Straßensanierung hat die Gemeinde jetzt in einen Ideenplan einfließen lassen. Er könnte die Richtung für eine Entwicklung des Ortszentrums vorgeben, die über die Maßnahmen des beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek) hinausgeht.
Erste Überlegungen klingen bahnbrechend: Das Rathaus könnte teilweise oder komplett in einen überarbeiteten Gebäudekomplex zwischen Heier Platz und Dr.-Oscar-Kayser-Platz umziehen, das dann freiwerdende Amtshaus Platz für ein Bürger- und Kulturzentrum bieten. Zudem könnten zentrumsnah bis zu 80 neue Wohnungen in drei Neubaugebieten entstehen.
C-Stempel bekommen
„Op d’r Hei“ ist die Zukunftsmusik übertitelt, mit der die Gemeinde bei der „Regionale 2025 Bergisches RheinLand“ bereits Anklang gefunden hat. Das Projekt hat jetzt in einem ersten Schritt den C-Stempel bekommen. Erst wenn sich Marienheide im weiteren Verlauf gegen Mitkonkurrenten durchsetzt und es bis zum A-Status schafft, haben die Ideen die Chance auf Förderung und Verwirklichung. Bis dahin dürften aber mehrere Jahre ins Land ziehen.
16 Punkte und Handlungsfelder hat die Gemeinde auf einer Karte markiert. Ziel ist es, die Funktionen im Ortskern neu zu ordnen und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Nicht alles ist neu, viele der Baustellen schon bekannt: Aufgelistet sind sowohl das Franz-Dohrmann-Haus, das bekanntlich an das Deutsche Rote Kreuz verkauft wird, wie auch die Erweiterung der Gesamtschule, die Straßensanierung und die im Rahmen des Isek geplante Aufwertung von Heilteichpark, Klosteranlage und der beiden Plätze.
Neu sind die Ideen für den Gebäudekomplex rund um den Heier Platz, der von vielen Marienheidern als unschön empfunden wird. Auch weil dort zunehmend mehr Ladenlokale leer stehen, will die Gemeinde mit den Eigentümern reden und auch einen Ideenprozess mit den Bürgern anstoßen, was dort verbessert werden könnte. Ob komplette Neubebauung oder nur Fassadenverschönerung – denkbar ist vieles. Was tatsächlich umsetzbar ist, soll dann in zirka eineinhalb Jahren auch ein Städtebauwettbewerb offenlegen.
Bürgerzentrum im Rathaus?
Bürgermeister Stefan Meisenberg findet es eine attraktive Idee, das Rathaus an den Heier Platz zu verlagern, um dem Platzmangel in den bisherigen Amtsstuben an der Hauptstraße zu begegnen. Dort wäre dann Platz für Bücherei, Jugendzentrum oder Musikzug-Probenraum – also das zuvor für das ehemalige Rüstzeitheim angedachte Bürger- und Kulturzentrum. Theoretisch könnte das Rathaus aber auch nur sein Bürgerbüro in die Ladenlokale am Heier Platz auslagern.
Zusätzliche Einzelhandelsflächen könnten dagegen an der Bahnhofstraße entstehen, wo der Ideenplan noch drei Entwicklungsflächen in Privathand auszeichnet. Kämen Investoren mit den Besitzern überein, könnten dort Wohn- und Geschäftshäuser gebaut werden, skizziert Meisenberg weitere Überlegungen. Dem Thema Wohnen kommt überhaupt eine zentrale Bedeutung zu. Gleich drei potenzielle Wohnbauflächen für bis zu 80 Wohneinheiten weist der Entwicklungsplan aus: auf dem Scharder Kopf oberhalb der Gesamtschule, auf einer grünen Wiese zwischen Leppestraße und Landwehrstraße und am Ende des Bockelsburger Wegs gegenüber des Bauhofs. Beide letzteren Flächen befinden sich nicht in Gemeindeeigentum, könnten aber mit finanzieller Unterstützung der Bahn und deren Programm „Bauen an der Schiene“ entwickelt werden. Die Fläche auf dem Scharder Kopf gehört zu 80 Prozent der Gemeinde. Sie könnte gemeinsam mit zwei Entwicklern erschlossen werden.
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Falls die Ideensammlung bei der Regionale 2025 das Rennen macht, könnte die Gemeinde Zugang zu verschiedenen Fördertöpfen erhalten. Dann wäre es eventuell auch möglich, die Tiefgarage unter dem Heier Platz in Schuss zu bringen.