„Fly & Help“Marienheider Brüder unterstützen Stiftung in Madagaskar
Marienheide – Es ist ein Projekt, das nicht nur den eigenen Herzenswunsch erfüllt, sondern vor allem anderen, die in Armut leben, Gutes tut. Die Brüder Nico und Tino Kessler-Thönes unterstützen aktuell den Bau einer Grundschule in Madagaskar. „Mir war es schon immer wichtig, nicht nur auf mich, sondern auch nach links und rechts zu schauen“, betont Tino Kessler-Thönes, für den schon immer klar war, dass er – wenn er mit seinem Unternehmen eines Tages Gewinn machen werde – diesen an andere abgeben möchte.
Und genau dieser Zeitpunkt war Ende 2019 erreicht. Einige Monate zuvor hatte er mit seinem Bruder Nico die Dr. Kessler Hochsitz Akademie in Marienheide-Müllenbach gegründet – eine Jagdschule, deren Unterricht, Lehrgänge sowie Prüfungen ausschließlich digital stattfinden. „Ende 2019 hatten wir dann die ersten Gewinne eingefahren und haben uns nach einer passenden Stiftung umgeschaut, die wir unterstützen möchten“, erzählt der 42-Jährige.
35.000 Euro für den Bau einer Schule
Die Suche dauerte nicht lange, denn Kessler-Thönes erinnerte sich an einen Vortrag von Reiner Meutsch, Gründer der Stiftung „Fly & Help“, auf einer Firmenfeier im Jahr 2017. Dieser hatte damals Eindruck bei ihm hinterlassen.
„Wir haben Reiner Meutsch dann eine E-Mail geschrieben, und er hat innerhalb einer Stunde geantwortet. Ich war echt überrascht, wie schnell das ging,“, berichtet Kessler-Thönes. Wenig später fand bereits das erste persönliche Treffen statt, bei dem die Brüder schnell ihre Hand auf eine Spende gaben. 35 000 Euro hatten sie für den Bau einer Schule zurückgelegt.
Spende war eine Bauchentscheidung
Gemeinsam mit Meutsch schauten sie sich die geplanten Projekte der Stiftung an und schließlich stand fest: Das Geld fließt in den Bau einer Schule in einem Dorf nahe der Kleinstadt Betafo in der Region Vakinankaratra auf Madagaskar. Aus den geplanten 35 000 Euro wurden knapp 50 000 Euro. „Ich glaube Reiner Meutsch war selbst überrascht, wie spontan wir uns für die Spende entschieden haben, aber das war einfach eine Bauchentscheidung“, erinnert sich Kessler-Thönes.
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Was jedoch vor allem die Brüder überraschte war die Armut auf Madagaskar. „Ich kannte das Land bisher nur aufgrund seiner tollen Landschaft. Aber dass es dort tatsächlich so viel Armut gibt, das war mir nicht bewusst“, betont der 42-Jährige.Die Familien in Betafo besitzen nur ein kleines Stück Land, von dessen Erträgen sie ihre Familienmitglieder ernähren müssen.
Mangelnde Versorgung vor Ort
Viele verdienen umgerechnet nur 1 Euro am Tag und sind finanziell nicht in der Lage, ihren Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. Die Kinder sind chronisch unterernährt. Durch die Mangelernährung haben sie ein schlechtes Immunsystem, werden schneller krank und sind geistig sowie körperlich unterentwickelt. Die mangelnde Versorgung wird vor allem in der weit verbreiteten Kleinwüchsigkeit deutlich.
Diese Erkenntnisse hätten die Spendenbereitschaft für eine besser Schulbildung der Kinder in Betafo erst recht gefestigt, erzählt Kessler-Thönes. Die Stiftung von Reiner Meutsch arbeitet mit weiteren Stiftungen in den Ländern vor Ort zusammen. An dem Projekt in Madagaskar sind die Don Bosco Mondo Stiftung, deren Salesianer Ordensgemeinschaft sowie die Deutsche Botschaft beteiligt, die das 12-monatige Projekt vor Ort begleiten.
Spendengelder für 200 Schülerinnen und Schüler
Fünf Klassenräume und sanitäre Anlagen sollen in einem Neubau in Betafo entstehen, in denen 200 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden können. Bislang dienten dazu zwei marode Klassenzimmer und notdürftig die Kirche. Auch ein Brunnen wird gebaut. Die Spendengeldern fließen zudem in Schulmaterialien.
Für Nico und Toni Kessler-Thönes ist klar: Sie möchten sich das Projekt auf jeden Fall auch vor Ort ansehen und werden vermutlich zur Eröffnung im August nach Madagaskar reisen. Und es soll nicht das einzige Projekt bleiben. „Solange wir unsere Familien ernähren können und Geld übrig haben, möchten wir jedes Jahr eine Schule bauen“, verrät Tino Kessler-Thönes. Warum die Brüder so öffentlich über ihre Spende sprechen? „Weil wir andere inspirieren und darauf aufmerksam machen möchten, wie einfach es ist Gutes tun. Auch kleinere Beträge können übrigens schon viel bewirken.“