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Neuer EntwurfBäume und Bänke für den Ortskern von Marienheide

Lesezeit 4 Minuten
Die Grafik zeigt den umgestalteten Heier Platz mit einer Wasserlandschaft und vielen Bäumen - so könnte der Platz künftig aussehen.

So oder so ähnlich könnte der Heier Platz künftig aussehen.

Das Marienheider Zentrum soll zu einem attraktiven Platz umgestaltet werden. Ein Büro aus Düsseldorf stellte einen neuen Entwurf vor.

Viel Grün, Ruhebänke und eine Wasserlandschaft sollen den Heier Platz in Marienheide zu einem Treffpunkt für Jung und Alt machen. Umgestaltet werden soll auch der benachbarte Dr.-Oscar-Kayser-Platz, der als begrünter Parkplatz für 26 Pkw dienen soll, darunter zwei Plätze mit Ladesäule für Elektroautos und zwei behindertengerechte Parkplätze. Er soll zudem als Marktplatz dienen.

Auf der zentralen Fläche zwischen den beiden Plätzen kann ein „Lesegarten“ zu einer kleinen Ruheoase werden. Vorgesehen sind außerdem ein Spielplatz mit Klettergerüst und Trampolinen.

Ein Lesegarten schafft eine Ruheoase

Hiltrud Lintel und Vivien Harmati, Landschaftsarchitektinnen des Büros „Scape“ aus Düsseldorf, präsentierten am Dienstagabend im Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Marienheide den Entwurf für den neuen Heier Ortskern. Lintel versprach den Marienheidern eine neue Ortsmitte mit einer „hohen Aufenthaltsqualität“.

Die Umgestaltung des Heier Platzes ist der letzte Schritt im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek), das mit Hilfe von Landesfördermitteln umgesetzt wird. Die ursprüngliche Idee, die Autos aus dem Ortskern zu verbannen, kam nach Protesten von Bürgern und Geschäftsleuten wieder vom Tisch. Die Tiefgarage unter dem Heier Platz bleibt erhalten, sie muss allerdings ertüchtigt werden.

Die Grafik zeigt eine Übersicht des künftigen Heier Platzes

Eine Übersicht des künftigen Heier Platzes.

Ein Draufblick auf das geplante Wasserspiel.

Ein Blick auf das geplante Wasserspiel.

Bei den Planungen für den neuen Heier Platz mussten die Landschaftsarchitekten berücksichtigen, dass die Decke der Tiefgarage nur rund 40 Zentimeter hoch ist. Neue Bäume und Gehölze – vorgesehen sind unter anderem Ahorn, Linde, Blutpflaume und Judasbaum – sollen deshalb in Hochbeeten angepflanzt werden. Das vorhandene Granitpflaster soll möglichst wieder verwendet werden, aber auch neue Materialien kommen zum Einsatz.

Das ist der Plan für den Dr.-Oscar-Kayser-Platz.

Das ist der Plan für den Dr.-Oscar-Kayser-Platz.

Bislang liegt nur eine Kostenschätzung vor, sie beläuft sich auf insgesamt 4,3 bis 4,4 Millionen Euro. Diese Summe war Grundlage für den Förderantrag, die Bezirksregierung bewilligte im Förderbescheid 3,98 Millionen Euro, darin enthalten ist ein Eigenanteil der Gemeinde Marienheide von 30 Prozent. „Da kommen aber noch ein paar hunderttausend Euro für uns dazu“, erklärt Fachbereichsleiter Christoph Dreiner auf Anfrage unserer Zeitung. So seien etwa die neuen Parkplätze nicht förderfähig.

Kosten von mehr als vier Millionen Euro

In den kommenden Wochen wird im Rathaus intensiv kalkuliert. Denn bis Ende August soll die sehr viel genauere Kostenberechnung vorliegen, die dann mitsamt dem Entwurf vom Bau- und Planungsausschuss bewilligt werden muss, bevor die Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden.

Eine Frage, die am Dienstagabend auch im Ausschuss zur Sprache kam, waren die laufenden Kosten. Für Unterhalt und Pflege der Wasserlandschaft rechnen die Landschaftsarchitekten mit jährlichen Kosten von 15 000 bis 20 000 Euro. Was auch daran liegt, dass aufgrund einer neuen Verordnung das Wasser in öffentlichen Brunnen Trinkwasserqualität haben muss. Für die Grünpflege soll der Bauhof der Gemeinde verantwortlich sein, doch die Personaldecke dort ist dünn.

Zuerst soll – bis 2026 – der Dr.- Oscar-Kayser-Platz angepackt werden. Als nächstes muss dann der Heier Platz geöffnet werden, um die Tiefgarage zu ertüchtigen und den Platz neu zu gestalten. Dabei steht die Gemeinde Marienheide unter Zeitdruck. Denn der Förderbescheid der Bezirksregierung ist bis Ende 2027 befristet, kann aber auf Antrag wohl verlängert werden. Christoph Dreiner ist zuversichtlich, dass die Maßnahme bis 2028/2029 abgeschlossen werden kann.


Bürgerbeteiligung

Bis zum 18. Juli läuft in Marienheide eine Online-Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung des Heier Platzes und des Dr.-Oscar-Kayser-Platzes. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich im Internet unter www.open-werkstadt.de/projekte/marienheide/ über die Planungen informieren und ein Symbol für „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ anklicken. In einem Textfeld ist es möglich, Kommentare und eigene Ideen zu schreiben. Diese Online-Abstimmung will die Verwaltung auswerten, die Ergebnisse sollen in die weitere Planung einfließen. Ende August soll dann der Bau- und Planungsausschuss den Entwurf beschließen.

Am Mittwoch informierten die Verwaltung und das begleitende Büro Dr. Jansen auf dem Wochenmarkt über den Stand der Planungen für den Ortskern. Für die Planung des vorgesehenen Spielplatzes wurden im Vorfeld 400 Kinder aus Heier Kindergärten und der Grundschule mit einbezogen, die Kinder haben unter drei Varianten ihren Favoriten bestimmt.

Vor zwei Jahren hatte die Gemeinde die Vorentwürfe für die Neugestaltung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, rund 130 Bürgerinnen und Bürger nahmen an dem Informationsabend im pädagogischen Zentrum teil. Im Anschluss hatte auch damals eine Online-Abstimmung stattgefunden.