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SchützenfestSebastian Viebahn regiert im Marienheider Kirchdorf Müllenbach

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Sebastian Viebahn links und Franziska Schmale rechts auf dem Bild.

Sebastian Viebahn und Franziska Schmale wurden in Müllenbach als neues Königspaar gekrönt.

Zur Halbzeit der Sommerferien wurde in Müllenbach Schützenfest gefeiert und ein neuer König ausgeschossen.

„Ich bin überwältigt. Ich möchte auch nicht viele Worte verlieren – lasst uns einfach Spaß haben“, rief Sebastian Viebahn aus Müllenbach als neuer Schützenkönig in die begeistert jubelnde Menge. Er hatte den Holzgreif, der zuvor auf den Namen „Habicht vom Buhlenbach“ feierlich getauft wurde, mit dem 167. Schuss aus dem Kasten geholt.

Für den am Sonntag noch 29-Jährigen gab es noch einen weiteren Grund zum Freude: An diesem Abend feierte er in seinen 30. Geburtstag hinein. An seiner Seite geht die gleichaltrige Franziska Schmale mit ihm durch die weiß-grüne Saison des Schützenvereins Müllenbach. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Vogel zu Boden kriege“, bekannte der junge König. Das sei auch nicht leicht gewesen, erläuterte Sprecher Christoph Isenburg.

Müllenbach hat einen Riesenvogel

Der Riesenvogel aus einem Stück Pappelholz mit zwölf Kilogramm Gewicht, 90 Zentimetern Rumpfhöhe und einer Spannweite von 142 Zentimetern habe sich gegen die Angriffe der sieben Aspiranten, von denen keiner ausgestiegen sei, heftig gewehrt. So habe der Wettbewerb diesmal fast viereinhalb Stunden gedauert – trotz Königsmunition von Anfang an. Nachdem der Königsvogel seine beiden Flügel verloren hatte, mussten anschließend zunächst der Schwanz und dann der Kopf dran glauben. Stückchenweise wurde dann der Rumpf zerkleinert, bis nach dreieinhalb Stunden lediglich ein Stück von der Größe eines „Heiermanns“ übrig geblieben sei. Auf dieses Fragment wurde dann eine volle Stunde lang geschossen.

Die Waffe sollte schon ausgetauscht werden, da der Lauf zu heiß wurde. Doch mit dem letzten Schuss der aktuellen Runde durch Sebastian Viebahn sei dann der Adler endgültig aus dem Kasten gefallen. Isenburg freute sich über das neu erwachte Interesse am Schützenwesen im 467. Jahr des Traditionsvereins.

Im Verlauf der Pandemie sei die Mitgliederzahl auf etwa 900 gesunken, nun aber verzeichne sie wieder einen starken Zuwachs: „Wir haben die 1000er-Marke jetzt wieder fast erreicht – auch an diesem Schützenfest gab es einige Neueintritte.“ „Tradition ist uns sehr wichtig“, betonte Isenburg. So werde beim Festball auf angemessene Abendgarderobe geachtet. In einem scherzhaften Tonfall erklärt er: „Mit kurzen Hosen kommt da keiner rein.“