Mitmachen und GewinnenWir suchen Geschichten über Ihre „besondere Begegnung“
Bergisch Gladbach – Begegnungen gehören für Basti Wirtz zum Job und sind Tagesgeschäft. Wer den 41 Jahre alten Moderator von Radio Berg fragt, welche davon ganz besonders war, der hört zuerst Schweigen – und ein langes Nachdenken. „Es gibt sehr viele spannende Begegnungen, die ich in meinen nun schon etwa 15 Jahren im Bergischen machen durfte“, sagt der gebürtige Pulheimer. Eine, da ist er dann aber doch schnell sicher, sei dennoch ganz besonders gewesen: eine Begegnung mit dem Tod – und mit dem Leben.
„Es war vor fast genau zehn Jahren, im August 2012“, erzählt Wirtz. Damals sollte er Fritz Roth interviewen – den Bestatter aus Bergisch Gladbach, der als Erster in ganz Deutschland einen privaten Friedhof gegründet hatte. „Er war einer der bekanntesten in seiner Branche, der damals ganz neue Ideen eingebracht hat – wie zum Beispiel den ,Garten der Bestattung’“, sagt Wirtz. Ein Mann, damals gerade 63 Jahre alt geworden, dessen Lebensthema es war, den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen, ihnen zu vermitteln, dass er ein Teil des Lebens ist.
Moderator berichtet von Begegnung mit todkrankem Bestatter
Das Besondere zur Zeit jenes Gesprächs: Roth ist selbst schwer krank, wenige Monate zuvor hatte er die Diagnose Leberkrebs erhalten, etwa vier Monate nach dem Gespräch stirbt er tatsächlich. In dieser Situation ein Gespräch mit einem Menschen zu führen, sei eine besondere Herausforderung – auch für einen Profi wie ihn, sagt Wirtz: „Ich war unheimlich aufgeregt. Ich habe lange nachgedacht, was ich jemanden fragen soll, der dem Tod so nahe ist.“
„Meine besondere Geschichte“
Mitmachen und gewinnen!
Egal, ob Partnerin oder Partner, Freundin oder Freund, Kollegin oder Kollege oder doch eine ganz andere Art der Begegnung:
Unsere Zeitung sucht Ihre Geschichte über Ihre besondere Begegnung. Schreiben Sie unserer Lokalredaktion per E-Mail oder Post. Sie dürfen uns gerne auch ein Foto mitschicken. An:
OVZ-Redaktion, Stichwort: „Meine besondere Begegnung“, Kaiserstraße 151643 Gummersbach
Wir haben den Einsendeschluss verlängert bis Freitag, 24. Juni.
Sehr wichtig: Vergessen Sie nicht, für Rückfragen Namen, Anschrift und Telefonnummer anzugeben – vorzugsweise eine Mobiltelefonnummer. Die 20 besten Bewerber wird die Redaktion kontaktieren, besuchen und ihre Geschichten über die besondere Begegnung in der Zeitung erzählen. Aus den Finalisten-Geschichten wählt eine Jury die Erstplatzierten aus. Alle 20 werden im Herbst ins Forum der Volksbank Oberberg in Wiehl eingeladen.
Viele Gewinne warten auf die Teilnehmer. Unter den 20 Finalisten verteilen wir Geldpreise in Höhe von insgesamt 3450 Euro. Der Erstplatzierte nimmt 1000 Euro mit nach Hause, mit 500 Euro wird der Zweitplatzierte belohnt und der dritte Platz ist mit 250 Euro dotiert. Alle weiteren Finalisten von Platz 4 bis 20 erhalten je 100 Euro. Unter allen Teilnehmern, die sich mit einer Geschichte bei uns melden, verlosen wir außerdem weitere attraktive Preise. (lth)
Dann kam alles ganz anders. „Wir haben bestimmt eine Stunde lang miteinander gequatscht“, erinnert sich Wirtz. „Und am Ende hat dieser Mann, der wenige Monate später sterben sollte und das da auch ganz genau wusste, mir mehr Angst vor dem Tod genommen als ich das je gekonnt hätte.“ Roth habe ihm ein Gefühl dafür gegeben, dass das Leben ein Geschenk sei, dass man jeden Tag leben solle, als sei es der letzte.
„Streicheleinheiten für die Seele“ in Bergisch Gladbach
„Immer unter dem Motto: Heute ist Dein Tag! Tatsächlich ging es genau darum: um das Leben, nicht um den Tod.“ Ein Gedanke mit großer Tiefe, dem Leben eine ganz andere, eine besondere Bedeutung zu geben, sei das gewesen. „In den Jahren danach habe ich deshalb immer wieder mal an diesen Moment zurückdenken müssen“, erzählt Basti Wirtz.
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Und es ist etwas geblieben von dieser Begegnung damals. Einmal Jahr, wenn Roths Kinder Hanna und David, die inzwischen das Bestattungsunternehmen Pütz-Roth in Bergisch Gladbach führen, zum Sommerkonzert einladen, zu den „Streicheleinheiten für die Seele“, dann steht Basti Wirtz dort mit auf der Bühne und moderiert.
„Natürlich mache ich viele Jobs als Moderator, nicht nur im Radio. Aber dieser Abend ist immer etwas Besonderes für mich“, sagt der 41-Jährige. Just am kommenden Mittwoch ist es wieder soweit: Dann findet das Sommerkonzert erstmals seit 2019 wieder statt – erstmals nach der Corona-Pause. Und dann, da ist sich Wirtz ebenfalls sicher, wird er sich auch noch einmal erinnern, wie er damals, im August vor zehn Jahren, Fritz Roth begegnet ist.