Warnstreik in OberbergEin Drittel der Buslinien der Ovag fielen aus
Oberberg – Der Warnstreik der Busfahrer hat den Linienbusverkehr im Oberbergischen Kreis am Freitagmorgen massiv getroffen. Knapp ein Drittel aller Fahrten musste in der Zeit zwischen 4.30 und 8.30 Uhr ausfallen, viele Schülerinnen und Schüler sowie Berufspendler warteten vergebens auf ihren Bus. Erst gegen 10 Uhr, so schätzte Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner auf Nachfrage dieser Zeitung, waren die meisten Fahrten dann wieder im vorgesehenen Takt.
Verdi hatte zum Streik aufgerufen
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte in vier Bundesländern alle Beschäftigten zum Streik aufgerufen, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen. Der ETV regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von etwa 6000 Beschäftigten in rund 40 Betrieben in ganz Deutschland.
Den Busverkehr in Oberberg traf der Streik umso stärker, weil am Ovag-Standort Gummersbach nicht nur die Beschäftigten mit ETV-Vertrag die Arbeit niederlegten, berichtet Güllner: Auch einige Beschäftigten des Subunternehmens VBL (Verkehrsgesellschaft Bergisches Land) seien in einen Solidaritätsstreik gegangen, sodass insgesamt zwischen 40 und 50 Fahrer und Fahrerinnen und somit ein Drittel der fahrenden Belegschaft ausfielen. Weil nur der Ovag-Standort in Gummersbach bestreikt wurde, gab es in der Kreismitte die meisten Fahrtenausfälle.
Ovag-Zentrale traf der Streik unvorbereitet
Die Ovag-Zentrale in Niederseßmar traf der Streik unvorbereitet, er war sehr kurzfristig ankündigt worden, beklagt Güllner: „Mit einem halben Tag Vorlauf hätten wir uns besser darauf einstellen können. Doch weil viereinhalb Stunden nach Ende der Friedenspflicht gestreikt wurde, hatten wir kaum eine Chance, unsere Fahrgäste rechtzeitig zu informieren.“ Zirka 13 000 Schüler und zudem unzählige Berufspendler seien betroffen gewesen.
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Dass es zu weiteren Warnstreiks kommt, kann Güllner derzeit nicht ausschließen. Für Ende April sei die nächste Entgelt-Verhandlungsrunde angesetzt. Die Busfahrer fordern angesichts steigender Preise ein Plus von sieben Prozent auf Lohn und Gehalt.