Montagsdemos in GummersbachPolitik äußert sich kritisch zur Gegendemonstration
Gummersbach – Am Donnerstagmittag ist für den kommenden Montag eine weitere Demonstration durch die Gummersbacher Innenstadt gegen Corona-Maßnahmen angemeldet worden, das berichtet Polizeisprecherin Kathrin Popanda. Die Zahl der Teilnehmer sei mit 1100 angegeben worden.
Die Polizei wird nun mit der Anmelderin ein sogenanntes Kooperationsgespräch führen, in dem Rahmenbedingungen abgesteckt werden. Die Polizei hatte bereits am vergangenen Montag nach dem angemeldeten Protestzug gesagt, dass sie über das „koordinierte Vorgehen froh gewesen“ sei, sagte Polizeisprecherin Monika Treutler zu Beginn der Woche dieser Zeitung.
Noch unklar, ob es erneut eine Gegendemo in Gummersbach gibt
Ob es erneut eine Gegendemo geben wird, solle am Donnerstagabend mit möglichen Teilnehmenden abgestimmt werden, berichtete Sven Lichtmann, SPD-Fraktionschef im Kreistag, auf Nachfrage.
Nach weiteren Informationen dieser Zeitung gab es nach der Gegendemo zahlreiche Kritik aus Kreisen der Teilnehmer, da es in Richtung der Anti-Corona-Maßnahmen-Demo „Nazis raus“-Rufe gegeben hatte. Diese waren aus dem großen Umzug zwar erwidert worden, doch es blieb für viele ein unbefriedigender Eindruck, wie zu hören ist.
Wie zählt die Polizei
Nach der jüngsten Demo gegen Corona-Maßnahmen am Montag dieser Woche, an der laut Polizeiangaben in der Gummersbacher Innenstadt 1100 Menschen teilgenommen haben, gab es einmal mehr Hinweise von Teilnehmern, die ihre Zahl deutlich höher erlebt haben wollen.
Auf Nachfrage erklärt die Polizei, die die offizielle Teilnehmerzahl ermittelt und bekanntgibt, dazu: „Die Anzahl der Teilnehmenden wird am Zugweg von Einsatzkräften erfasst. Die Erfahrung der letzten Wochen hat auch gezeigt, dass sich die Anzahl der Teilnehmenden während des Versammlungszeitraums noch verändert. Bei unterschiedlichen Zählergebnissen wird gegebenenfalls noch eine Kontrollzählung veranlasst.“ (ar)
So werde die Gummersbacher CDU an einer weiteren Gegendemo nicht mehr teilnehmen, sagte deren Fraktionschef Jörg Jansen dieser Zeitung am Donnerstag. Ähnlich reserviert ist die Gummersbacher SPD unterwegs: „Die Gummersbacher SPD distanziert sich ausdrücklich von diesen Ausrufen“, so der Fraktionschef Thorsten Konzelmann. Eine erneute Teilnahme scheint auch hier fraglich.
Politik will mit Polizei in Austausch kommen
In seiner Funktion als Vorsitzender des Polizeibeirats beim Oberbergischen Kreis hat sich Konzelmann mit Landrat Jochen Hagt auf eine „zusätzliche Sitzung“ des Polizeibeirats am 23. Februar mit Blick auf die Montagsdemos verständigt. Neben den Fraktionsvertretern, dem Landrat und der Polizeispitze wird als Gast auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein dabei sein.
„Wir sind zwar kein Beschlussgremium, wollen aber mit Kreisspitze und Kreispolizei in den Austausch kommen“, betont Konzelmann, der sich selbst am vergangenen Montag ein Bild von dem Aufzug in Gummersbach machen konnte. Aktuell gebe es im Zusammenhang mit den allwöchentlich stattfindenden Protesten eine große öffentliche Diskussion.
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Die turnusmusmäßig stattfindende Sitzung des Polizeibeirats wäre erst am 6. April gewesen, sodass man sich auf die Sondersitzung verständigt habe, wie der Gummersbacher SPD-Fraktionsvorsitzende am Donnerstag dieser Zeitung weiter sagte.