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MorsbachBahnhofsgelände soll umfangreich saniert werden

Lesezeit 3 Minuten

Der Umbau läuft, die Pläne für das Bahnhofsgelände erhalten gerade den Feinschliff.

  1. Jetzt also doch: Das Bahnareal soll aufwendig saniert werden.
  2. Die Pläne sehen vor, dass sich im und rund um den alten Bahnhof künftig ein bedeutender Teil des Morsbacher Lebens abspielt.
  3. Neben Wohnungen soll auch Platz für Kultur entsehen.

Morsbach – Der Morsbacher Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, sich erneut um eine Förderung der vielfältigen Vorhaben zur Reaktivierung des alten Bahnareals zu bemühen. Nachdem das Projekt zugunsten der Entwicklung des Schulzentrums an der Hahner Straße zu einem Bürgercampus zurückgestellt worden war, soll es nun für das Städtebauförderprogramm 2021 erneut und aktualisiert angemeldet werden.

Die Pläne sehen vor, dass sich im und rund um den alten Bahnhof künftig ein bedeutender Teil des Morsbacher Lebens abspielt. Zudem bemüht sich Morsbach um Fördermittel aus der Kasse der Regionale 2025 – insbesondere für neuen Wohnraum: „Zur Ortsmitte hin können durchaus sechs bis acht Mehrfamilienhäuser entstehen“, führt Bürgermeister Jörg Bukowski aus.

Drei Planungsbüros sitzen an den Entwürfen

Drei Planungsbüros brüten derzeit über ersten Entwürfen, bis Ende des Jahres soll diese Arbeit getan sein. „Wir wollen schließlich kein 08/15-Wohnen an dieser Stelle“, betont der Rathauschef. Und daran anschließen soll sich nach Auskunft von Bukowski ein Investorenwettbewerb. Entstehen soll ein zentrales Nahwärme-Netz, das regenerative Energie liefert – für Bukowski das Herzstück des Vorhabens, soll dieses Netz doch das gesamte, etwa 23 000 Quadratmeter große Gelände versorgen.

Auf der ersten Etage des Bahnhofsgebäudes werden Büros eingerichtet, einziehen sollen die Familienwerkstatt, die Bürgerhilfe, die Ehrenamtsinitiative Weitblick und Schiedsmann Michael Braun. Einen separaten Bereich mit eigenem Zugang und Sanitärbereich sowie Räumen im Keller und im Erdgeschoss, in der einstigen Güterhalle, erhält der Jugendtreff Highlight, der zurzeit im Schulzentrum zu finden ist. Das Morsbacher Standesamt findet ebenfalls Platz unter dem Dach des um das Jahr 1890 errichteten Bahnhofs: Im früheren Wartesaal wird künftig der Bund fürs Leben geschmiedet.

Bis Ende des Jahres soll der Umbau beendet sein

Vor rund 50 Zuschauern soll es auf der Bühne Kleinkunst, Theater, Musik, Kabarett, Comedy und Poetry-Slams geben, dafür hat sich Morsbach den Betzdorfer Kleinkunstverein und den Kulturbahnhof in Idstein (Taunus) zu Vorbildern genommen. Bis Ende des Jahres soll dieser Umbau vollendet werden.

In der Mitte des insgesamt 23 000 Quadratmeter großen Areals sollen ein großzügiger Bahnhofsvorplatz, Freiflächen mit Spielplatz, einem Waggon-Café an einem Museumsbahnsteig und einem Skulpturenpark sowie eine Brücke über die Wisser zum rückwärtigen Waldweg entstehen. Für den westlichen Teil des Geländes ist eine multifunktionale Fläche ebenso geplant wie Parkplätze. Gewerbe soll sich überdies ansiedeln.

Neue Objektmanagerin arbeitet seit 1. August

Rund 4,5 Millionen Euro wird das Ganze voraussichtlich kosten, eine Million erhofft sich die Gemeinde aus Verkaufserlösen, die übrige Summe soll zur Hälfte gefördert werden. Die Freianlagen am Bahnhof und die Stellplätze möchte die Gemeinde kurzfristig anlegen lassen – im Vorgriff auf die Förderbewilligung. 480 000 der auf 850 000 Euro geschätzten Kosten sollen über das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ abgerechnet werden, der Rest über die Städtebauförderung und die Regionale.

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Seit dem 1. August ist die Morsbacherin Nadja Maria Schwendemann als Objektmanagerin für den Kulturbahnhof zuständig. Sie soll die Belegung und Nutzung des Gebäudes koordinieren. Schwendemann ist zudem Vorsitzende der Künstlergruppe „kunst-werk-66“, die ebenso auf einen Platz dort gehofft hatte. Doch es kommt anders: „Wir werden wohl im neuen Campus eine Bleibe finden“, sagt die Künstlerin. Seit Gründung der Gruppe vor bald drei Jahren ist „kunst-werk-66“ bereits im Schulzentrum ansässig.