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Feilen an der Mobilität der ZukunftDas ist Morsbachs neue Klimaschutzmanagerin

Lesezeit 3 Minuten

Michelle Zimmermann ist die erste Klimaschutzmanagerin in Morsbach. Die 24-Jährige kommt aus der Gemeinde.

Morsbach – Ein Konzept für die Mobilität der Zukunft, eins für den Klima- und Umweltschutz. Dazwischen Sitzungen und Seminare, Anträge und Anfragen. Langeweile sieht anders aus. Seit 1. Januar hat Morsbach eine Klimaschutzmanagerin: Michelle Zimmermann ist 24 Jahre jung, hat ihre Wurzeln in der Gemeinde. „In einer solchen Kommune mit 66 Ortschaften sind die Menschen leider viel zu sehr auf das Auto angewiesen, aber ohne das geht’s auch nicht“, sagt Zimmermann. Im Spätsommer möchte sie die Morsbacherinnen und Morsbacher zu ersten Diskussionsrunden einladen.

Der Job im Rathaus ist der erste, er ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Das Geld dafür kommt aus Förderkassen des Bundes. In ihrem Heimatort hat Zimmermann die Grundschule besucht, an der Gesamtschule in der Nachbarstadt Waldbröl das Abitur gemacht. Danach hat sie an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve am Niederrhein Nachhaltigen Tourismus studiert, zudem ein Semester lang in Madrid, und mit dem Bachelor beendet.

Kleidung second hand, bewusste Ernährung

„Da gibt es viele Gemeinsamkeiten zu meiner Arbeit heute“, betont Zimmermann, auch im Alltag achte sie auf Nachhaltigkeit. So ernähre sie sich „vegetarisch bis vegan“, was nicht immer klappe. „Aber ich gebe mein Bestes“, verrät die Mosbacherin. Zudem kaufe sie Kleidung oft „second hand“ oder achte bei der Auswahl auf Zertifikate.

Unumstritten war die Einrichtung dieser neuen Stelle nicht in Morsbachs Politik. Vor genau einem Jahr gab der Rat der Gemeinde schließlich grünes Licht, nach oft zähen Diskussionen. „Diese waren meiner Wahrnehmung nach aber eher grundsätzlicher Natur und verbunden mit der Frage, ob diese Aufgaben nicht besser durch den Oberbergischen Kreis bearbeitet werden sollten“, erinnert sich Zimmermanns Chef, Bürgermeister Jörg Bukowski. „Ich freue mich sehr, dass wir Michelle Zimmermann nun in unseren Reihen haben. Man merkt ihr besonderes Engagement für ihre Gemeinde, aber auch als Berufseinsteigerin, die unvorbelastet ihren Weg sucht.“

Steten Kontakt zur Gemeinde gesucht

Dazu gehört auch, dass Michelle Zimmermann den steten Kontakt in die Gemeinde sucht, zu Gesprächsrunden einladen will, die Social-Media-Kanäle bedient. Zurzeit beschäftigt sie die Einrichtung von Mobilstationen, wie sie unter anderem Nachbar Waldbröl auch plant und Gummersbach schon hat. Maßgebend dafür ist ein Förderprogramm des Verbandes Nahverkehr Rheinland. Dieser hatte im Januar 2019 mögliche Standorte für solche Stationen im Rheinland ausgemacht, 21 davon befinden sich in Oberberg.

„Hier in Morsbach kommen dafür der Busbahnhof und der Kulturbahnhof sowie der Platz der Bushaltestelle in Lichtenberg in Frage“, zählt die Klimaschutzmanagerin auf. Ihr Ziel sei es, eine selbstständige Mobilität zu ermöglichen, besonders für Seniorinnen und Senioren, für Menschen ohne Führerschein, für Jugendliche. „Denn Mobilität bedeutet immer auch Freiheit.“

Externes Büro macht Treibhausgas-Bilanz

In Kürze wird Morsbach Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW, um vom Expertenwissen und den Erfahrungen anderer Kommunen zu profitieren. „Aufgrund des Personalmangels im Rathaus ist vieles, auch das, bisher nicht umgesetzt worden“, schildert Zimmermann. Jetzt aber stehe die Rahmenvereinbarung für Morsbachs Beitritt. „Nur die Unterschrift vom Bürgermeister fehlt noch.“

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Einen ersten Meilenstein habe sie derweil für das neue Klimaschutzkonzept erreicht. „Ein externes Büro wird den Ausstoß von Treibhausgasen für Morsbach bilanzieren, aus den Ergebnissen wollen wir dann Maßnahmen entwickeln – und auch da die Bürgerinnen und Bürger einbinden“, erklärt Michelle Zimmermann. Eine Herausforderung nennt sie bei ihrer Arbeit die Abfolge von Vorgängen in der kommunalen Verwaltung. „Aber ich habe sehr nette Kolleginnen und Kollegen, die helfen.“