Die oberbergische Chorlandschaft hat in der Corona-Zeit gelitten. Aber es gibt sie noch, die ehrgeizigen Gesangvereine, deren Mitglieder Sonderproben abhalten, um ein großes Ziel zu erreichen. Drei oberbergische Ensembles haben nun in Witten den Titel des Meisterchores errungen, und zwar durchweg mit mehr als 20 von 25 möglichen Punkten für ihre Vorträge.

Aufbauend auf dem erfolgreichen Abschneiden bei einem „Leistungschorsingen“ und dann einem „Konzertchorsingen“ muss ein im Chorverband NRW organisierter Verein beim Meisterchorsingen mit vier Liedern sein Können beweisen. Die Chöre stehen nicht im Wettbewerb zueinander, so dass die Jury stets mehrere Meister kürt.

Nach achtjähriger Meisterchorpause nutzte der Frauenchor Cantabile Morsbach die Gelegenheit, den Titel zu verteidigen, und holte ihn nach 2010 und 2015 zum dritten Mal in der mehr als 60-jährigen Vereinsgeschichte. Nach monatelanger Vorbereitung durch Chorleiter Michael Rinscheid trugen die Sängerinnen die Lieder „Jubilate Deo“, „Joyfully Sing“, „Im Walde“ und „Widele wedele“ vor, berichtet Chorsprecherin Rita Reddig. „Diese Lieder, die den Sängerinnen sehr gut liegen, haben schon während der Einstudierung viel Freude bereitet.“

Dreimal „sehr gut“ für die Morsbacher

Die Juroren des Chorverbandes belohnten die Darbietung mit dreimal sehr guter Benotung, also jeweils mit mindestens 21 Punkten. Anschließend stießen die Damen auf den Sieg an, bevor sie am nächsten Morgen gemeinsam mit den Sängern des MGV Eintracht Morsbach noch einmal ausgiebig feierten.

Denn auch die Morsbacher Männer waren in Witten erfolgreich und holten dreimal „sehr gut“, nämlich für „O wie herbe ist das Scheiden“, „Wenn es Tag wird in den Bergen“ und „Sommermorgen“. Und das ebenfalls unter der Leitung von Michael Rinscheid. Chorgeschäftsführer Felix Stausberg freut sich: „Wir haben nun zum fünften Mal den Titel Meisterchor erlangt.“

Achter Titel für Drabenderhöhe

Schon bei der Rückkehr am Samstag mit dem Bus aus Witten ließen sich die Sänger im Vereinslokal „An der Seelhardt“ selbst hochleben. Beim Frühschoppen am Sonntag gratulierten dann Vertreter anderer Vereine, der Gemeindekulturverband und Bürgermeister Jörg Bukowski.

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Waltraud Penner

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Die dritte oberbergische Erfolgstruppe kommt aus Drabenderhöhe. Der fast 140 Jahre alte Männerchor stellte sich bereits zum achten Mal der Herausforderung und bekam für „Kein schöner Land“ und „Tanzen und Springen“ jeweils „sehr gut“. Am Pult steht seit 32 Jahren Hubertus Schönauer. Pressesprecher Arne Wolf war zum ersten Mal dabei bei einem Meisterchorsingen und beeindruckt: „Die Erleichterung über den Erfolg war groß, immerhin haben wir elf Monate lang darauf hingeprobt.“

Andere Chöre seien durchgefallen, oft lag es nur an der Nervosität einzelner Mitglieder. „Aber es ist eben eine Mannschaftsleistung“, sagt Wolf. Die Drabenderhöher feierten am Montagabend in der XXS-Bar. Die anderen Dorfvereine gratulierten, der MGV revanchierte sich mit einem Vortrag der Wettbewerbslieder. Wer dem Chor selbst gratulieren will, ist zum Oktoberfest am 15. Oktober eingeladen.