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PremiereIn Morsbach fand zum ersten Mal eine Kunst-Meile mit rund 20 Ausstellern statt

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau steht vor einer Bilderausstellung. Sie selbst hält ein Bild in der Hand, auf dem ein pinkes Schwein mit Herzkette um den Hals zu sehen ist.

Unter den Ausstellern auf der Morsbacher Kunst-Meile war auch die Malerin Martina Marten, die ihre Bilder präsentierte.

Die Gemeinde Morsbach hat erstmals eine „Kunst-Meile“ organisiert – als Ersatz für die bisherige Ausstellung „Kunst und Kräuter“.

Am Sonntag hat die Gemeinde Morsbach die erste „Kunst-Meile“ im Kulturbahnhof organisiert. Objektmanagerin Nadja Schwendemann schilderte, dass die bisherige Ausstellung „Kunst und Kräuter“ im Kurpark hinter dem Rathaus nach Corona nicht mehr fortgesetzt werden konnte. So sei ein völlig neues Format entwickelt worden, das zukünftig jährlich stattfinden soll.

Rund 20 Stände gruppierten sich im und um den Kulturbahnhof. „Eine Besonderheit war, dass sich die Aussteller ihre Plätze selbst aussuchen durften“, berichtete Schwendemann. Die Platzwahl sei sehr harmonisch abgelaufen und habe sich zu einem interessanten Ganzen gefügt.

Kunst-Meile Morsbach: Breites Spektrum bei den Ausstellungen

So gab es ein breites Spektrum von Malerei und Assemblagen, über Tonarbeiten, Bücher und Textilem bis hin zu Pflanzenarrangements und kreativ gestalteten Wohnleuchten.

Im Konferenzzimmer hatte Martina Marten ihre Gemälde ausgestellt. Die Malerin ist im Ruhrgebiet aufgewachsen, hat aber über das Ferienhaus ihrer Eltern eine intensive Beziehung zu Morsbach aufgebaut: „Ich bin mit dem Pinsel zur Welt gekommen.“ So spiegeln sich in ihren Arbeiten die Zechen des Ruhrpotts wider, aber auch die Tierwelt der hiesigen Region. Einen zentralen Platz hatte ein Porträt ihres Labradorhundes „Nanuk“ gefunden, der am Sonntag seinen zweiten Geburtstag feierte.

Martina Merten: Comicfiguren sind Bestandteil eines Farbenrauschs

In einem Teil ihrer Werke seien Comicfiguren integraler Bestandteil eines Farbenrauschs, berichtete die Künstlerin weiter: „Das brauche ich, um mich auszuleben.“ Sie verarbeite in ihren Bildern auch persönliche Rückschläge, deren Überwindung sie in den Fantasiewelten manifestiere. In einer ihrer Arbeiten hat Marten Snoopy in die Rolle des Queen-Sängers Freddy Mercury versetzt, unter dem Motto: „The Show Must Go On.“

Am Rande des Multifunktionsplatzes präsentierte derweil Chantii Dello ihre Sukkulenten, die sie mit Kunst- und Naturmaterialien kombiniert hat. Die Fahrzeugmechatronikerin hat nach einem Unfall über die Liebe zu Pflanzen zur Kunst gefunden. Ihre Favoriten sind Dickblattgewächse wie Mauerpfeffer oder Dachwurze. Als Träger nutzt sie Wurzeln, Steine oder auch eine zerbrochene Tassen, die sie fragmentarisch wieder zusammengesetzt hat. Eines ihrer Lieblingsstücke sei eine Miniatur-Teekanne, die ihr Freund auf dem Dachboden eines Hauses aus dem 18. Jahrhundert entdeckt habe, erzählte sie.

In den Kulturbahnhof gekommen ist Dello über ihre befreundete Standnachbarin Angie Keltenich aus Morsbach. Diese beschäftigt sich mit der naturrealistischen Abbildung von Landschaften und Wasser: „Das Fernweh motiviert mich zur Darstellung von Sehnsuchtsorten.“ Besonders ansprechend wirken ihre Malereien mit Pastellkreide durch die Verwendung von Samt- oder Velourpapier, was ihren Arbeiten einen Weichzeichnereffekt oder auch eine dreidimensionale Wirkung verleiht.

Für die Verpflegung sorgten rund 20 Schüler aus der neunten Jahrgangsstufe der Leonardo da Vinci-Schule mit Kaffee und Kuchen. Die Erlöse kommen der Abschlussfeier zugute.