Ausgerechnet den Teilnehmer mit der längsten Anreise erreichte die Absage des Schubkarrenrennens in Morsbach am Sonntag zu spät.
UnwetterSauerländer reist vergeblich zum Schubkarrenrennen nach Oberberg
Da staunte Reinhard Kaldeich aus dem sauerländischen Werdohl, als er am Sonntagnachmittag den leeren Verkehrskreisel in der Ortsmitte von Morsbach sah. Eigentlich wollte der 65-jährige Rentner mit seiner geschmückten Schubkarre an dem „Großen Preis von Morsbach“ teilnehmen, aber Heimatverein und Gemeindekulturverband hatten sowohl das Schubkarrenrennen im „Motodrom“ von Morsbach, als auch das Konzert „Samstags in Morsbach“ auf dem Milly-la-Forêt-Platz kurzfristig wegen einer Unwetterwarnung, Dauerregen und Sturm abgesagt. Es war nicht die einzige Veranstaltung im Kreis, die sich dem Wetter beugen musste. Auch in Lindlar wurde der Festzug des Oberbergischen Schützenbundes kurzfristig abgesagt.
70 Kilometer Anreise aus Werdohl
Reinhard Kaldeich war zwar etwas enttäuscht darüber, hatte er doch eine 70 km lange Anreise auf sich genommen, um an dem Morsbacher Sommerspektakel teilzunehmen. Aber als Feuerwehrmann hatte er auch Verständnis für die Absage durch die Veranstalter. „Sicherheit geht vor“, meinte er.
Im Werdohler Ortsteil Kleinhammer organisiert Kaldeich jedes Jahr beim Dorffest ein Schubkarrentreffen. Dann kommen 15 bis 20 Teilnehmer aus benachbarten Ortschaften mit geschmückten und aufwändig hergerichteten Schubkarren zusammen, um sich einer Jury zu stellen. Wer die schönste Schubkarre besitzt, mit Blumen geschmückt, als Feuerwehrauto oder einem Liegestuhl hergerichtet, erhält einen Preis. Wie in Morsbach sind da der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Wettrennen findet aber in Kleinhammer nicht statt.
Beim Nachholtermin am Start
Reinhard Kaldeich hatte von dem traditionellen Schubkarrenrennen in Morsbach aus der Presse erfahren und sein Gefährt mit den verkleinerten Wappen und Ortsschildern geschmückt. „Werdohl-Kleinhammer grüßt Morsbach“ lautete die Botschaft.
„Wenn das Schubkarrenrennen nachgeholt wird, komme ich wieder nach Morsbach“, versprach der Sauerländer dem Vorsitzenden des Heimatvereins Morsbach Werner Schuh. Die Veranstalter werden zu Wochenbeginn entscheiden, ob ein Nachholtermin angesetzt wird, vielleicht vor der „Langen Nacht der Republik“ am kommenden Samstag. Schließlich warten ja schon einige kurios gebaute Gefährte darauf, sich einem großen Publikum zu präsentieren.