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Wiesn-Party mit KölschGummersbacher „Kunstwerk“ ist in München angekommen

Lesezeit 3 Minuten

Rheinische Botschaft: Im bayerischen Ableger des Gummersbacher Burger-Restaurants von Frank Hewel gibt es auch Kölsch.

München – Seit Juni 2019 gibt’s die Gummersbacher Burger-Manufaktur Kunstwerk nun auch im Shopping-Forum Schwanthalerhöhe, unweit der Theresienhöhe in München. Wieso expandiert ein oberbergisches Restaurant nach Süddeutschland? Die Antwort ist simpel: Das Centermanagement des Forums Gummersbach wird von der HBB-Gruppe betrieben, die deutschlandweit Einkaufszentren im Portfolio hat.

Als die Anfrage für die Münchner Filiale kam, überlegte Kunstwerk-Geschäftsführer Frank Hewel (38) nicht lange: „Wir haben in Gummersbach unsere Ziele erreicht und ich liebe Herausforderungen. München ist zudem eine lebendige Stadt.“ Doch ganz so reibungslos lief der Start für das Restaurant in der bayerischen Landeshauptstadt nicht. Nachdem die Eröffnung des Centers zweimal verschoben wurde, fiel der Startschuss in die Sommerferien.

Trotz Anfangsschwierigkeiten sehr zufrieden

Dennoch: „Unser Mittagstisch wurde gleich gut angenommen von den umliegenden Büromitarbeitern“, berichtet der 38-jährige Kunstwerkchef. Derzeit noch zu wenig besucht wird das bayerische Kunstwerk in den Abendstunden, vor allem nach Schließung des Centers. „Viele Kunden gehen davon aus, dass wir mit dem Center auch unsere Türen schließen. Das wir Cocktails anbieten, muss sich erst herumsprechen“, sagt Hewel. Trotz der Anfangsschwierigkeiten ist Hewel sehr zufrieden mit dem neuen Standort.

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Dass die Burgerpattys und Buns aus dem Oberbergischen kommen und dahinter ein großer logistischer Aufwand steckt, wissen wohl die wenigsten Gäste in München. „Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch und sind momentan noch auf der Suche nach Partnern in München, um diese Qualität beizubehalten.“ Derzeit wird zudem noch ein Betriebsleiter für die Münchener Filiale gesucht.

Weißwurst und Brezeln zum Frühstück

Da das Center oberhalb der Münchner Theresienwiese liegt, wo jährlich das Oktoberfest stattfindet, gab es im Kunstwerk schon eine After-Wiesn-Party. „Wir hatten jeden Tag volles Haus, und die Party lief bis in die Morgenstunden“. Zur Freude Hewels besuchten in der Zeit auch viele Oberberger das Kunstwerk, um nach der Wiesn mit einem Kölsch weiterzufeiern. Das Kunstwerk ist nach dem Konzept der Systemgastronomie aufgebaut: Das Angebot ist an den Standorten gleich und wird nur minimal auf die Region angepasst.

Angepasste Karte: Hewels Mitarbeiter servieren auch Weißwurst.

So nimmt die Münchner Speisekarte Rücksicht auf die bayerischen Eigenarten: „Nachdem wir bei Facebook eine Linsensuppe mit Brötchen beworben hatten, kam gleich die Diskussion auf, dass die Backwaren hier Semmeln heißen“, sagt Hewel schmunzelnd. In Gummersbach zählt die grobe Bratwurst zu den Klassikern, im Münchner Pendant gibt’s hierfür die typische Weißwurst mit Brezel. „Wir befinden uns in der Testphase, ob das Konzept auch an anderen Standorten funktioniert.“ Und Hewel fügt hinzu: „Wenn wir es in München schaffen, dann auch in jeder anderen Stadt.“

Musikalischer Brunch bald auch in Gummersbach

Hin und wieder finden Veranstaltungen und Partys im Kunstwerk statt. In München wurde kurz vor Weihnachten erstmals ein Jazz-Brunch angeboten. „Das war der Knaller“, freut sich Hewel. Einen solchen musikalischen Brunch soll es im März auch in Gummersbach geben. Hewel, der zehn Jahre die Coco-Bar in Gummersbach betrieben hat, ist ein wahrer Workaholic, der sich kaum eine Pause gönnt: „Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch durch.“ Derzeit pendelt er alle zwei Wochen zwischen Gummersbach und München hin und her. Und der gebürtige Kölner hat noch viel vor: „Wir möchten gesund wachsen.“ Geplant ist ein neues Restaurant pro Jahr. Momentan ist der Geschäftsmann in Verhandlungen für eine weitere Filiale in Aschaffenburg.

Die Burger-Manufaktur wird also noch weitere Orte Bayerns erobern. Und wenn ein Rheinländer in der bayerischen Bierhauptstadt ist und Ausschau nach einem kühlen Obergärigen hält, ist er im Kunstwerk richtig. Neben einer typisch bayerischen Maß, gibt’s hier, wie fast nirgendwo in München, Kölsch.