Nach Feuer in WaldbrölBürgermeisterin organisiert Hilfe für die Betroffenen
Waldbröl – Von einem traumatischen Erlebnis für die Betroffenen spricht Bürgermeisterin Larissa Weber, wenn sie an das denkt, was am frühen Montagmorgen fünf Waldbrölern widerfahren ist: Bei einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Kaiserstraße haben sie so ziemlich alles verloren. „Was nicht verbrannt ist, das wurde vom Löschwasser beschädigt“, berichtet Weber. Besonders hart getroffen habe es einen 40-Jährigen, in dessen Wohnung der Brand kurz nach 8 Uhr ausbrach.
Inzwischen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, am Dienstag waren Beamte zum ersten Mal in dem Haus, das derzeit unbewohnbar ist. Sechs der fünf Wohnungen – vier davon im Haupthaus, zwei weitere in einem Anbau – waren vermietet. Ihre Bewohner, vier alleinstehende Männer und eine Frau, konnten sich alle rechtzeitig ins Freie retten, einen Mann holte die Feuerwehr über eine Leiter aus dem Obergeschoss. Einsatzleiter Christian Geldmacher: „Das Treppenhaus war tiefschwarz, die Ablagerungen sind wahrscheinlich hochtoxisch.“ Schon deswegen dürfe niemand das Gebäude betreten, „sonst würden sich die Giftstoffe überall verteilen“.
Was genau das Feuer ausgelöst hat, ist weiterhin unklar. „Wir gehen derzeit aber von einem technischen Defekt aus“, sagt Polizeisprecher Michael Tietze. In Kürze werde auch ein Statiker das Haus in Augenschein nehmen. Untergekommen sind die Betroffenen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren bei Angehörigen, bei Freunden und auch Bekannten.
„Kaufhaus für alle“ bietet Unterstützung an
„Das ist eine absolute Notsituation“, betont Weber, warum Corona-Restriktionen möglicherweise außer Kraft gesetzt werden. „Am Ende geht es immer nur um einen Haushalt.“ Der älteste der Bewohner sei zudem erkrankt und benötige medizinische Unterstützung. „Diese erhält er natürlich, auch hat ihm unser Ordnungsamt eine Weihnachtskiste besorgt“, schildert Waldbröls neue Bürgermeisterin. Auch sagt sie weitere Hilfe zu. „Sehr froh bin ich darüber, dass keine Kinder betroffen sind.“ Die einzige Frau, eine 62 Jahre alte Krankenschwester, sei von der Feuerwehr aus dem Schlaf gerissen worden, sagt Larissa Weber. „Sie konnte sich nicht mal anziehen.“
Da alle Bekleidungsgeschäfte zurzeit geschlossen sind, hat die Verwaltung das „Kaufhaus für Alle“ um Unterstützung gebeten. „Wir sind bereit“, verspricht dessen Geschäftsführer Frank-Peter Twilling. Er hält Kontakt mit dem Ordnungsamt und lädt die fünf Bewohner ein, sich im Sozialkaufhaus an der Brölbahnstraße einzukleiden. „Das kriegen wir hin: Hinter den geschlossenen Türen ist Platz genug.“
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Unterdessen bemüht sich das Rathaus der Marktstadt um Kontakt zum Vermieter des Hauses an der Kaiserstraße. Bürgermeisterin Weber führt aus: „Denn je nachdem, was er für eine Versicherung hat, könnte die für die Beherbergung der Bewohner aufkommen.“