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Schnelleres InternetIn Nümbrecht steht zweite Ausbaustufe an

Lesezeit 3 Minuten

Nümbrecht hat Teil eins seines Breitbandausbaus abgeschlossen. Dabei Zuge wurden im Ausbaugebiet 3800 Gebäude mit insgesamt 5700 Wohneinheiten mit einem kostenlosen Hausanschluss versorgt. Neun von zehn Hausbesitzern nutzen das Angebot. (Symbolfoto)

Nümbrecht – Beim Breitbandausbau in der Gemeinde Nümbrecht geht es mit großen Schritten auf den nächsten Bauabschnitt zu. Nachdem die Tiefbauarbeiten der ersten Phase nunmehr abgeschlossen sind, läuft jetzt die Ausschreibung, in der es darum geht, die im ersten Ausbauschritt noch nicht versorgten Ortsteile mit Glasfaser und schnellem Internet zu versorgen: nämlich Bierenbachtal, Elsenroth, Stockheim, Oberbierenbach und Rommelsdorf.

Für diesen Ausbau hat die Gemeinde einen Antrag auf Förderung gestellt, berichtet Jan Foerster, Leiter des Fachbereiches Wirtschaftsförderung und Liegenschaften bei der Gemeinde Nümbrecht. Ein vorläufiger positiver Zuwendungsbescheid über 5,2 Millionen Euro nährt im Rathaus die Hoffnung auf eine Bewilligung. In dem Fall käme das Geld je zur Hälfte vom Bund und vom Land NRW.

Doch selbst, wenn das Geld fließt, würde das nicht heißen, dass die genannten Orte vollständig ausgebaut werden können. Das würde sich die Gemeinde zwar wünschen, es wird sich aber aufgrund der Förderrichtlinien nicht umsetzen lassen. Denn nach wie vor gilt: Wenn im „Breitband-Atlas“ steht, dass ein Haushalt offiziell mit einer bestimmten Verbindungsrate versorgt ist, dann kann in diesem Fall der Anschluss ans neue Breitbandnetz nicht gefördert werden. Und das, obwohl bekannt ist, dass die Angaben im Breitband-Atlas nur theoretische Werte sind, die in der Praxis oft nicht erreicht werden.

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Elsenroth, erklärt Jan Foerster, ist laut Breitband-Atlas beispielsweise flächendeckend mit einer Geschwindigkeit von 30MBit im Download versorgt – zu viel für eine Förderung. „Das bedeutet für uns jetzt zu schauen, welche Adressen in Elsenroth tatsächlich ausbaufähig wären. Und das gilt gleichermaßen für alle anderen Orte auch.“

Wenn die Förderung kommt, „werden wir in den Orten jede Adresse ausbauen, die wir ausbauen dürfen“, erklärt Foerster. „Wir werden aber danach weiterhin Adressen haben, die nicht ausreichend versorgt sind, das ist jetzt schon klar. Für diese Adressen müssen wir in Zukunft eine Lösung finden.“

Eine Option könnte da die Förderung von „Grauen Flecken“ sein. Diese Förderung soll – unabhängig von der Netz-Geschwindigkeit – überall da greifen, wo nur ein Netzbetreiber ein Netz gelegt hat – und das ist in Nümbrecht gemeindeweit der Fall. „Das würde für uns eine pauschale Ausbaufähigkeit bedeuten“, erklärt Foerster. Allerdings ist die entsprechende Richtlinie noch nicht in Kraft. Das müsste in Berlin passieren, auch wenn die Zeichen gut stehen, nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben hat.

Wenn die neue Förderung kommt, müsste die Nümbrechter Politik zustimmen, dann könnte die Verwaltung einen dritten Förderantrag stellen und in einer dritten Ausbaustufe schnelles Internet in alle dann noch unterversorgten Häuser der fünf Orten bringen.