Das neue Schulheft greift auf 80 Seiten Entwicklungen in der Landwirtschaft auf. Schwerpunkt ist die Milchviehwirtschaft im Bergischen Land.
„Ku(h)lissen“Agentur für Kulturlandschaft stellt interaktives Schulheft in Nümbrecht vor
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Vorstellung des Hefts der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft mit (v.l.) Johanna Holst (v.l.), Jan Spiegelberg, Cornelia Lösche, Agnes Burandt und Rosemarie Katzenbach.
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Das 80-seitige Heft im DIN A5-Format richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zwölf in allen Schulformen. Ziel des Projekts war es, Lehrkräften im Bergischen Land modernes Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen, das bestehende Lehrbücher sinnvoll ergänzt. „Das Thema Landwirtschaft ist ein fester Bestandteil der Lehrpläne in NRW“, erläuterte BAK-Geschäftsführer Jan Spiegelberg. Viele der in den Schulbüchern enthaltenen Informationen seien jedoch veraltet, verallgemeinert oder teilweise sogar fehlerhaft.
Neutrale Betrachtungsweise angestrebt
Das neue Schulheft soll diese Lücke schließen, indem es aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft aufgreift. Besonderer Schwerpunkt ist die Milchviehwirtschaft im Bergischen Land. Behandelt werden Themen wie Tierhaltung und Tierwohl, ökologische und konventionelle Landwirtschaft sowie die Rolle der Landwirtschaft für die Kulturlandschaft und das Klima. Agnes Burandt von der Biologischen Station Oberberg ergänzte, dass auch der Vertragsnaturschutz darin seinen Platz gefunden habe.
Projektleiterin Cornelia Lösche (BAK) erklärte, dass etwa artgerechte Tierhaltung mit ökologischer Tierhaltung gleichgesetzt werde. Das stimme jedoch nicht, da Massentierhaltung nach den gesetzlichen Vorgaben durchaus artgerecht sein könne. Sie betonte, dass bei der Gestaltung des Heftes eine neutrale Betrachtungsweise angestrebt worden sei, unter Berücksichtigung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Videos und Quizfragen gibt's per App
Zu jedem Kapitel gebe es QR-Codes, womit sich auf Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien zugreifen lässt. Zudem ermögliche dies eine permanente Aktualisierung. Darüber hinaus seien über eine kostenlose App Videos und Quizfragen abrufbar.
„Dieser interaktive Ansatz hat uns überzeugt“, schilderte Johanna Holst von der Hans Hermann Voss-Stiftung, die das 43.000 Euro teure Projekt mit 33.000 Euro gefördert hat. Sie habe festgestellt, dass auch Kinder vom Land nicht mehr in dem Umfang über landwirtschaftliche Themen informiert seien wie früher. „Dieses Heft ist etwas Besonderes wegen des Zugangs über viele Kanäle“, ergänzte Rosemarie Katzenbach von der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln, die die Druckkosten für die 10.400 Exemplare in Höhe von 10.000 Euro übernommen hat.
Die Hefte werden in diesen Tagen an die Schulen verteilt. Wie bei klassischen Schulbüchern üblich, bleiben sie im Besitz der Schule, damit auf folgende Jahrgänge davon profitieren können.