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Ferienspaß in NümbrechtWissenswertes über Honigdiebe und Polizeiinsekten

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Mit Bienen zum Anfassen und Honig direkt aus der Wabe brachte der Imker Felix Macht aus Nümbrecht den Kindern seine Haustiere nahe.

Mit Bienen zum Anfassen und Honig direkt aus der Wabe brachte der Imker Felix Macht aus Nümbrecht den Kindern seine Haustiere nahe.

Der Imker Felix Macht aus Nümbrecht gab Kindern Einblick in sein Handwerk und ins Leben der Biene. Aber auch um andere Insekten ging es.

Generationen von Naturfreundinnen und Naturfreunden sind mit den Abenteuern der neugierigen Biene Maja aufgewachsen. Die „kleine freche Biene“ hat zum guten Ruf der Art beigetragen, gibt aber nicht unbedingt ein realistisches Bild ab. Acht Kinder im Grundschulalter nutzten nun die Möglichkeit, einer echten Vertreterin von Maja ganz nah zu kommen. Gelegenheit gab das Ferienspaß-Programm des Oberbergischen Kreises in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nümbrecht.

Felix Macht ist seit 2013 Imker und betreibt seit 2018 zudem eine sogenannte Fahrrad-Imkerei. Der 42-jährige Nümbrechter beliefert nämlich auch seine Kunden in Waldbröl und Wiehl per Fahrrad mit Honig. Wichtig ist ihm aber auch, Groß und Klein über Bienen, Wespen, Hornissen und andere Insekten aufzuklären. Und so erhielten die Kinder, vor den sechs Bienenstöcken stehend, die Macht sein Eigen nennt, eine kurze Einführung in die Bienenkunde.

Imker aus Nümbrecht erklärt Kindern auch, warum Wespen nützlich sind

Macht erklärte die verschiedenen Entwicklungsstadien und das Kastensystem der Bienen. Die Kinder sollten das für das Leben auf der Erde wichtige Tier aber auch mit all ihren Sinnen kennenlernen. Dazu gehörten neben dem Sehen, dann auch der Tast-, Geruchs-, Geschmacks- und der Hörsinn. Drohnen, die keinen Stachel haben und nicht stechen können, durften die jungen Naturforscher vorsichtig auf die Hand nehmen. Neugierig betrachteten Kinder das kleine Wesen auf ihrem Finger.

Sehr zur Freude der Teilnehmenden gab es dann auch für jeden eine Geschmacksprobe frisch aus der Wabe. „Als Imker sind wir eigentlich Honigdiebe“, erklärte Macht den Kindern. „Weil die Bienen aber Nahrung benötigen, geben wir ihnen für den Honig Zuckerwasser.“

Der 42-Jährige besprach auch die Unterschiede zu den Wespen – eine zu Unrecht verhasste Art. Macht verteidigte die schwarz-gelb gestreiften Flieger und beschrieb ihre Funktion in der Natur: „Bienen sind Pflanzenfresser, während Wespen Fleisch benötigen. Sie fressen auch Aas. Was viele nicht wissen, ist, dass Wespen als Insektenpolizei für ein Gleichgewicht sorgen – nämlich dafür, dass keine Population überhandnimmt.“

Bevor es für die neuen Bienenexperten nach anderthalb Stunden wieder nach Hause ging, erzählte Macht ihnen noch, wie die Tiere Winterschlaf halten. „Sie ziehen sich ganz eng zusammen, kuscheln und wärmen sich so gegenseitig. Und verlieren sie doch etwas Wärme, mobilisieren sie ihre Muskeln, um sich wieder aufzuwärmen.“