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Update

Feuerwehrmann verletzt
Großeinsatz bei Werkstatt-Brand in Nümbrecht – Einsatzkräfte bestohlen

Lesezeit 3 Minuten
Eine abgebrannte Kfz-Werkstatt.

In einer Kfz-Werkstatt in Nümbrecht-Bierenbachtal hat es in der Nacht auf Donnerstag gebrannt

Während der Löscharbeiten kam es zu einem Diebstahl an einem Feuerwehrfahrzeug. Die Polizei erwischte einen 23-Jährigen mit den Arbeitsgeräten.

Ein Diebstahl, ein verletzter Feuerwehrmann und Polizeiermittlungen – das ist die Bilanz eines Großeinsatzes der Feuerwehr in der Nümbrechter Ortschaft Bierenbachtal. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war es dort zu einem Brand in einer Kfz-Werkstatt gekommen. Rund 80 Feuerwehrkräfte waren bis in den frühen Morgen damit beschäftigt, den Brand zu löschen.

Um 22.54 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass es im Dachgeschoss der Werkstatt brannte, heißt es von Seiten der Einsatzleitung. Die Löscharbeiten gestalteten sich jedoch schwierig, da das brennende Gebäude, das als Ersatzbaulager dient, im Inneren sehr vollgestellt war. Zudem machte die bauliche Konstruktion des Hauses den Einsatz kompliziert. Um das eigentliche Gebäude war eine zweite Mauer gebaut worden. Der Innenraum zwischen den beiden Mauerwerken war mit halben Meter hohen Styroporplatten als Dämmung gefüllt. Von außen habe das Gebäude auf den ersten Blick den Anschein eines Rohbaus gemacht, berichtet der Einsatzleiter.

Ein abgebranntes Auto.

Erst in den frühen Morgenstunden war das Feuer gelöscht.

In den Hohlräumen des Daches hatte sich das Feuer unterdessen ausgebreitet. Die Einsatzkräfte setzten bei den Löscharbeiten auch die angeforderte Drehleiter aus Wiehl ein. Mit der Drohne der Nümbrechter Feuerwehr wurde mit einer Wärmebildkamera das brennende Gebäude aus der Luft überflogen und Glutnester identifiziert. Die Wehr griff auch auf Löschschaum zurück. Im Einsatz waren neben der Löschgruppe Nümbrecht auch die Einheiten aus Hömel, Marienberghausen, Winterborn, Bierenbachtal sowie eine Führungsunterstützung. Das Deutsche Rote Kreuz war zur Versorgung der Einsatzkräfte ausgerückt. Erst um 4.30 Uhr konnten die letzten Kräfte abrücken.

Wegen der starken Rauchentwicklung durch das Feuer hatte der Oberbergische Kreis in der Nacht auch eine Warnung vor Brandrauch und Brandgasen über die App „Nina“ an die Bevölkerung herausgegeben. Darin waren die Anwohner aufgefordert worden, das betroffene Gebiet in Bierenbachtal zu meiden, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzustellen.

Unverständnis und Ärger über Diebstahl von Feuerwehrgeräten

Am Morgen nach dem Einsatz bleibt neben den kräftezehrenden Löscharbeiten vor allem Unverständnis und Ärger bei den Feuerwehrleuten zurück. Denn laut Einsatzleiter hatten während der Löscharbeiten mehrere Jugendliche einen vermeintlich unbeobachteten Moment ausgenutzt, um Ausrüstung aus einem der Feuerwehrfahrzeuge zu stehlen, darunter eine spezielle Axt sowie ein Halligan-Tool, eine besondere Art eines Brecheisens. Als einer der Feuerwehrmänner dies bemerkte und die anwesenden Polizeibeamten auf den Diebstahl aufmerksam machen wollte, stolperte und stürzte er. Dabei kugelte er sich einen Finger aus und verletzte sich an der Hand.

Polizeisprecherin Kathrin Popanda bestätigt am Donnerstag, dass eine Anzeige wegen Diebstahls von Arbeitsgeräten der Feuerwehr vorliege. Die Polizeibeamten, die in der Nacht in Bierenbachtal im Einsatz waren, hätten recht schnell, nachdem der Diebstahl aufgefallen sei, einen 23 Jahre alten Mann angetroffen, der die Arbeitsgeräte bei sich gehabt habe. „Er hat jedoch ausgesagt, dass er die Geräte jemand anderem abgenommen hat und sie wieder zurückbringen wollte“, so Popanda. Die Polizei überprüfe den Vorfall aktuell und habe noch am Abend die Aussagen von insgesamt drei Personen aufgenommen. Wer die Geräte gestohlen hat, werde zurzeit noch ermittelt, teilt die Polizeisprecherin weiter mit.

Fest stehe jedoch, dass zumindest ein Großteil der entwendeten Arbeitsgeräte der Feuerwehr mittlerweile wieder zurückgebracht wurde. Ob noch etwas fehle, müsse eine noch ausstehende Rücksprache mit der Feuerwehr zeigen.

Warum es in der Kfz-Werkstatt in Bierenbachbal gebrannt hat, ist bislang ebenfalls unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Unsere Brandermittler waren noch nicht vor Ort, werden sich aber schnellstmöglich ein Bild der Lage am Brandort machen“, so Popanda abschließend.