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Handball-OberligaNümbrecht dominiert das Derby erst nach der Pause

Lesezeit 3 Minuten
Handballer der HBD Löwen Oberberg setzt unbedrängt zum Torwurf an.

Bis zur Pause konnten die HBD Löwen Oberberg in der torarmen ersten Halbzeit gegen Oberliga-Tabellenführer SSV Nümbrecht mithalten.

Der Tabellenführer setzt sich gegen den oberbergischen Rivalen, die HBD Löwen, mit 27:15 durch.

Die Handballer des SSV Nümbrecht haben sich im Oberliga-Derby gegen die HBD Löwen Oberberg souverän mit 27:15 durchgesetzt und damit ihren Platz an der Tabellenspitze gefestigt.

SSV Nümbrecht – HBD Löwen Oberberg 27:15 (11:8)

Vor heimischem Publikum in der GWN-Arena dominierten die Hausherren besonders in der zweiten Halbzeit und nutzten die personellen Schwächen der Gäste gnadenlos aus. Für die Spielgemeinschaft aus Bergneustadt und Derschlag war schon das Aufgebot aufgrund zahlreicher Ausfälle ein echter Kraftakt: „Unsere Ausgangssituation war alles andere als optimal“, resümierte Löwen-Co-Trainer Malte Müller, der den Chefcoach Maik Thiele vertrat.

„Durch die Verletzungen von Julian Krieg und Luis Villgrattner sowie die Erkrankung von Thorben Schneider mussten wir einen Kreisläufer im Rückraum einsetzen. Die Jungs haben das mit langen Angriffen gut kompensiert und versucht, das schnelle Nümbrechter Spiel sogut wie möglich zu bremsen“, so Müller. Die Taktik der Gäste schien in der ersten Halbzeit aufzugehen. Bis zur 15. Minute hielten die Löwen das Spiel ausgeglichen (5:5), und zur Pause führten die favorisierten Gastgeber nur mit drei Toren. Auch dank der starken Torwartleistung von Alen Caber, der mit insgesamt 15 Paraden glänzte, konnten die Löwen den Rückstand zunächst in Grenzen halten. „Das war eine überragende Leistung von Alen. Das Ergebnis hätte ohne ihn sicher höher ausfallen können“, betonte Müller.

SSV-Trainer Manuel Seinsche war mit dem Auftritt seiner Mannschaft bis zur Pause unzufrieden

Der Nümbrechter Trainer Manuel Seinsche zeigte sich mit dem ersten Durchgang seines Teams nicht zufrieden: „Wir haben eine Halbzeit gebraucht, um uns auf die ungewöhnliche Aufstellung der Löwen einzustellen. Vor allem im Spielaufbau und im Abschluss haben wir zu viele Fehler gemacht und unsere Chancen nicht konsequent genutzt.“

Nach dem Seitenwechsel fanden die Gastgeber schließlich ihren Rhythmus und zeigten, warum sie ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. Der personell geschwächte Gegner hatte kaum noch Mittel gegen die immer stärkere Abwehrarbeit und das hohe Tempo des SSV. „Am Ende waren wir souverän. Man hat gemerkt, dass bei den Löwen die Kräfte schwanden“, sagte Seinsche.

Den Löwen machte der kleine Kader zu schaffen

Die Löwen hielten sich zwar tapfer, doch die personellen Engpässe und die fehlenden Wechseloptionen machten sich zunehmend bemerkbar. Dazu kam die Rote Karte gegen Philip Sauer nach einem Gesichtstreffer gegen den Nümbrechter Dominik Donath, die die Löwen weiter schwächte. „Es war klar, dass uns in der zweiten Halbzeit die Kräfte ausgehen würden“, analysierte Co-Trainer Müller. „Nümbrecht hat das eiskalt genutzt und kam über die zweite Welle zu vielen einfachen Toren.“

Die Zuschauer in der ausverkauften GWN-Arena feierten die klare Führung ihrer Mannschaft lautstark. Malte Müller zeigte sich anschließend trotz der Niederlage stolz auf seine Mannschaft: „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, und alles rausgeholt. Was ich heute besonders positiv fand: Wir haben uns nicht mit Schiedsrichterentscheidungen oder dem Gegner beschäftigt, sondern uns voll auf das Spiel konzentriert.“

Mit dem verdienten Sieg festigt der SSV Nümbrecht seine Position an der Tabellenspitze und zeigte sich in der zweiten Halbzeit als klare Derby-Dominante. Die HBD Löwen Oberberg hingegen hoffen, in den kommenden Spielen wieder auf mehr personelle Alternativen zurückgreifen zu können.


Tore SSV Nümbrecht: Roth (5/2), Witthaut, Schröter, Klose (je 4), Hartmann, Dontah (je 3), Benger (2), Dissmann, Lang (je 1).

Tore HBD Löwen Oberberg: Rischikov (4/2), Brogno, Hudak-Domokos (je 3), Köster (2), Meier, Welke, Hermann (je 1).