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Handball-OberligaNümbrechts Tom Rydzewski avanciert gegen die Löwen zum Derbyheld

Lesezeit 3 Minuten
Nümbrechts Tim Hartmann wird mit dem Ball in der Hand von seinem Gegenspieer gestoppt.

Tim Hartmann war im Derby Dreh- und Angelpunkt der Nümbrechter Mannschaft und von den Löwen nur schwer zu stoppen.

Im Derby der Handball-Oberliga hat der SSV Nümbrecht den längeren Atem und setzt sich mit 32:27 gegen die HBD Löwen durch.

Der SSV Nümbrecht gewinnt das Derby der Handball-Oberliga gegen die HBD Löwen mit 32:27 (17:17) und bringt den Gästen die zweite Saisonniederlage bei. In der Tabelle rangieren die Löwen nun einen Punkt vor Nümbrecht auf Rang zwei. „Das ist das Positive. Wir bleiben Zweiter und die Punkte bleiben auch in Oberberg“, erklärte der unterlegene Trainer Maik Thiele mit einer Portion Selbstironie.

SSV Nümbrecht - HBD Löwen Oberberg 32:27 (17:17)

Es war das erwartet intensive Derby. Von der ersten Minute an schenkten sich beide Teams nichts und rieben sich in den Positionskämpfen auf. Den kühleren Kopf in der mit über 500 Zuschauern prall gefüllten GWN-Arena behielten zunächst die Gäste, die ihre Angriffe sehr geduldig ausspielten und gut verteidigten. Das schnelle 0:3 (6.), und 2:5 (7.) war die Folge.

Nümbrecht versuchte durch eine 4:2 und später eine 5:1-Deckung mit Tobias Schröter und Harry Roth die gefährlichsten HBD-Angreifer Marijan Basic und Thorben Schneider aus dem Spiel zu nehmen, aber vor allem Basic fand trotz der Manndeckung immer wieder Freiräume. Auf der anderen Seite war Tim Hartmann der Dreh- und Angelpunkt und beide Akteure hatten zur Pause bereits jeweils fünfmal getroffen.

Die Hausherren kämpften sich zurück in die Partie

Nümbrecht kämpfte sich in die Partie und kam durch Benedikt Opitz erstmals zum 10:10-Ausgleich (19.). Nach dem 13:13 durch Johannes Urbach verlor der SSV etwas den Faden und die Löwen nutzen die Gunst der Stunde. Thorben Schneider (2) aus dem Rückraum sowie die beiden Außen Marcel Neese und Marcel Mesenhöler stellten auf 13:17 (26.).

Das Momentum war beim Gast, der es aber nicht in die Pause retten konnte. „Wir haben die Vier-Tore-Führung leichtfertig weggeworfen“, ärgerte sich Thiele. Nümbrecht kam in weniger als vier Minuten zum Ausgleich. Sein Debüt im Löwen-Trikot feierte Neuzugang Marcel Mesenhöler. Der einzige Linkshänder im Team warf ein schönes Tor von Rechtsaußen, produzierte dann aber auch mehrere Fahrkarten.

Nümbrechts Torwart Tom Rydzewski wurde zum Faktor

Damit war der SSV wieder in der Verlosung und nach dem Wechsel sollten die Schützlinge von Manuel Seinsche den längeren Atem haben. Und sie hatten einen Tom Rydzewski im Kasten, der das Torhüterduell für sich entschied. „Er war ein Faktor und in den entscheidenden Phasen zur Stelle“, freute sich Manuel Seinsche, der aber das Kollektiv lobte: „Wir haben, vor allem in der Deckung, einen sehr hohen Aufwand betrieben und wurden dafür belohnt.“

Bis zum 22:22 stand die Partie Spitz auf Knopf und die Führung wechselte stetig. Als Nümbrecht leicht davon zog, reagierte Thiele im Angriff mit dem siebten Feldspieler und kam wieder auf 25:26 (50.) heran. In dieser Phase fehlte allerdings Thorben Schneider, der fast zehn Minuten behandelt werden musste. Bei dem kleinen Kader der Gäste ein kaum zu kompensierender Ausfall, zumal das Angriffsspiel nun leichter auszurechnen war.

Wir sind an unserer Wurfquote gescheitert.
Maik Thiele, Trainer der HBD Löwen Oberberg

Es folgte ein 3:0-Lauf der Gastgeber, der einer Vorentscheidung glich, da die Löwen ihre Chancen nicht nutzten und Tom Rydzewski mehr und mehr zum Faktor wurde. „Wir sind an unserer Wurfquote gescheitert“, ärgerte sich Thiele. Zehn Tore in Durchgang zwei sprechen eine deutliche Sprache. Zudem fühlte er sich von den Schiedsrichtern ungerecht behandelt: „Wir müssen deutlich mehr Siebenmeter bekommen. Auf der Gegenseite wurden gleiche Delikte gepfiffen.“

Dennoch sprach auch Maik Thiele von den eigenen Unzulänglichkeiten im Abschluss und einem verdienten Erfolg für Nümbrecht. Diesen macht sein Gegenüber Manuel Seinsche an der kämpferischen Leistung und den größeren Kraftreserven fest: „Wir haben viel gearbeitet und hatten am Ende dennoch mehr Körner übrig.“

Tore SSV Nümbrecht: Hartmann (7), Roth (6/5), Benger (5), Urbach (4), Donath (3), Schanz, Miebach (je 2), Opitz, Schröter, T. Lang (je 1).

Tore HBD Löwen: Basis (7/1), Schneider (6/2), Mlynczak, Neese, Köster, Welke (je 3), Meier, Mesenhöler (je 1).