AboAbonnieren

Immer mehr AufgabenNümbrechter Ordnungsamt braucht Verstärkung

Lesezeit 2 Minuten
Das Rathaus an der Hauptstraße in Nümbrecht.

Das Rathaus an der Hauptstraße in Nümbrecht.

Ordnungsämter haben viel zu tun. In Nümbrecht übernehmen Kollegen aus anderen Bereichen zurzeit teilweise die Bereitschaftsdienste.

Immer mehr Aufgaben, dazu langfristige Personalausfälle: Die Mitarbeiter der Ordnungsämter haben überall alle Hände voll zu tun. Das gilt auch in Nümbrecht. Die Sicherstellung des Bereitschaftsdienstes sei nur noch möglich, weil sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Verwaltungsbereichen bereit erklärt haben, Bereitschaftsdienste zu übernehmen, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung zur kommenden Ratssitzung.

Zwei Vollzeitkräfte fallen langfristig aus

Das Gremium soll der Verwaltung grünes Licht geben, für das Haushaltsjahr 2025 jemanden für das Ordnungsamt einzustellen – „zunächst befristet für ein Jahr “, wie es in der Vorlage heißt. Der Rat dürfte zustimmen, so hat es der Hauptausschuss diese Woche empfohlen.

Hintergrund der angespannten Personallage ist einerseits ein deutlich erhöhter Arbeitsaufwand im Ordnungsamt in den vergangenen Jahren. Dazu gekommen sei die Langzeiterkrankung von gleich zwei Vollzeitkräften.

Gesetzesänderungen führten zu Mehraufwand

Der Mehraufwand, so schreibt die Nümbrechter Verwaltung, gehe auf Gesetzesänderungen im Meldewesen, Gewerbewesen und Einbürgerungsrecht zurück. Auch zusätzliche Aufgaben im Bereich des Onlinezugangsgesetzes, das Verwaltungen dazu verpflichtet, Verwaltungsleistungen auch digital über Verwaltungsportale anzubieten, hätten zu einem deutlichen Mehraufwand geführt – in einem Ausmaß, das „nicht dauerhaft durch das vorhandene Personal aufgefangen werden kann“. Darüber hinaus sei die Zahl der Obdachlosen und damit auch der Aufwand für Unterbringung, Beratung und Hilfestellung drastisch gestiegen.

Schon 2024 habe das Ordnungsamt um personelle Verstärkung gebeten. „Dies wurde aber bisher nicht umgesetzt, da zunächst versucht werden sollte, durch organisatorische Veränderungen den erhöhten Arbeitsaufwand zu bewältigen“, schreibt die Verwaltung, gesteht aber auch ein, dass diese Veränderungen nicht ausreichend gewesen seien. Konsequenz: „Durch den Ausfall der Mitarbeiter müssen die verbliebenen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter deren Vertretung übernehmen. Es kommt daher immer häufiger zu nicht mehr hinnehmbaren Verzögerungen in der Vorgangsbearbeitung.“

Neue Stelle soll eingeplant werden

Die zusätzliche Stelle sei bisher nicht im Stellenplan eingeplant. Der Personalaufwand könne aber dennoch durch Einsparungen im laufenden Personalbudget gedeckt werden: Der Stellenplan enthalte zwei Stellen für die Weiterbeschäftigung von Auszubildenden. Diese Aufwendungen hätten bisher nicht in Anspruch genommen werden müssen, „da die in 2024 und auch in 2025 abschlussgeprüften Auszubildenden auf vorhandenen Stellen weiterbeschäftigt werden können.“ Der neue Haushalt werde somit durch die Neueinstellung nicht zusätzlich belastet.