Miniatur Ritter und PolizistenPlaymobil-Schau auf Schloss Homburg
- Die Playmobil-Ausstellung auf Schloss Homburg ist schon seit dem 15. September zu sehen.
- Sie ist ein riesen Erfolg und konnte bereits bis zu 20 000 Besucher anlocken.
- Wer die Miniatur Püppchen schon besucht hat, wie der neue Ausstellungsteil aussehen wird und was es alles zu entdecken gibt.
Nümbrecht – Es spukt auf Schloss Homburg! Die Kinder, die im mittelalterlichen Gemäuer die Playmobil-Ausstellung besuchen, haben es schon immer gewusst, entdecken sie doch in jeder Landschaft ein kleines, gut verstecktes Gespenst. Dass aber tatsächlich nachts jemand sein Unwesen in der großen Playmobil-Burganlage treibt, die in der alten Küche hinter Glas aufgebaut ist, hätte selbst Museumsleiter Steffen Müller nicht für möglich gehalten.
„Mal war morgens ein Baum umgefallen, dann war das Heu der Kunststoffpferdchen durchwühlt worden oder der Inhalt einer Schubkarre fehlte“, erzählt er. „Es war einfach rätselhaft.“ Tatsächlich waren es Mäuse, die in der Ausstellung ihr Unwesen trieben. Mit einer Lebendfalle konnten innerhalb eines Monats 30 Mäuse gefangen und in die Freiheit entlassen werden.
Erfolgreiche Ausstellung
Es ist eine von vielen Geschichten, die sich inzwischen mit der Ausstellung verknüpfen, die bereits seit dem 15. September im Schloss zu sehen ist und einen überwältigenden Erfolg zu verzeichnen hat: An die 20.000 Besucher haben sie bisher gesehen, allein in den ersten fünf Januartagen waren es 2000, „vor allem Großeltern mit Enkeln“, verrät der Museumsleiter.
Rund 100 Schulklassen sind bisher gekommen, 70 weitere haben sich angemeldet. „Bisher kannten wir solche Zahlen nicht“, staunt Müller. „Zu Beginn haben wir eine Taschenlampenführung für 60 Personen angeboten. Und dann mussten wir sechs weitere nachschieben – und das reicht immer noch nicht.“
Nicht nur Familien
Dabei kommen keineswegs nur Familien mit Kindern, um die mittelalterlichen Szenarien im Schloss selbst und die fast 300 Quadratmeter große Weltkarte in der Orangerie mit Urwäldern und Tempeln und Pyramiden, Indianern und Römern zu bestaunen.
„Einmal fotografierten 30 Japaner in Businessanzügen alles“, schmunzelt Müller. „Sie nahmen an einem Seminar in Hamburg teil und wollten einen freien Nachmittag nutzen, um mal auf der Autobahn schnell zu fahren. Und weil sie im Internet ein Foto unseres Shogun-Tempels entdeckt hatten, wollten sie diese Hommage an ihre Kultur unbedingt besuchen.“
Viele Besucher kommen wieder
Auch Familie Maus aus Köln ist begeistert – und ein bisschen traurig, dass die „Zeitreise“ von der Urzeit bis zum Mittelalter in der Orangerie nur noch bis zum 9. Februar zu sehen ist. „Viele Besucher kommen jede Woche wieder“, hat Müller seit September beobachtet. „Aber wir brauchen den Raum für andere Veranstaltungen.“
Die Ausstellung im Schloss selbst mit Themen wie Ritterturnier, Jagd oder Napoleon – alles ganz eng verknüpft mit den Exponaten des Museums –wird allerdings bis zum 19. April verlängert.
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Zusätzlich werden in dem Nebenraum der Orangerie, wo jetzt noch die Saurier stampfen, ab Mitte Februar kleine Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungsdienste im Einsatz sein. Dazu sind Aktionstage mit echten Einsatzkräften geplant. Im Betriebsgebäude des Schlosses wird schon der erste Playmobil-Polizist ausgepackt, der demnächst den Weg zum neuen Ausstellungsteil weisen soll.
Dann heißt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturamts wieder mit anpacken, kleben, malen und Figürchen sortieren für Sammler Oliver Schaffer, der alles aufbauen wird.
Kaum Diebstahl
Shareen Billstein, die ihren Bundesfreiwilligendienst im Museum leistet, ist gerade dabei, hinter den Kulissen neue Ritterburgen für die beiden Spielzimmer zu bauen, in denen Kinder die Figuren anfassen dürfen. „In der Ausstellung müssen sie sich ja zurückhalten und das funktioniert auch“, lobt Müller.
„Es ist bisher so gut wie nichts gestohlen worden.“ Einzige Ausnahme: Eine Schatzkarte, die immer wieder verschwindet und mysteriöserweise ein paar Tage später wieder auftaucht. „Da haben wir jetzt unseren Playmobil-Detektiv drauf angesetzt“, scherzt der Museumsleiter.