Die Nümbrechter Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die erforderliche Millionen-Investitionen zu prüfen.
Millionen-InvestitionenNümbrechter Gemeinderat bekennt sich klar zur Zukunft des Parkhotels

Sie wollen das Parkhotel Nümbrecht zukunftsfest machen: Direktor Ralf Schurz (v. l.), GWN-Chefin Karina Tuttlies, Fachbereichsleiterin Sonja Berz, der neue AFE-Geschäftsführer Manfred Bestgen und (hinten) Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius.
Copyright: Torsten Sülzer
In Sachen Parkhotel hat die Gemeinde Nümbrecht die Initiative ergriffen: Mit großer Mehrheit hat sich der Gemeinderat am Dienstagabend in nichtöffentlicher Sitzung für die Fortführung des Hauses ausgesprochen. Und nicht nur das: Darüber hinaus beauftragte das Gremium die Verwaltung, eine durchgreifende Investitionsoffensive zu prüfen. Von einer Summe in Höhe von 5,9 Millionen Euro ist die Rede.
Die Aufbruchstimmung basiere unter anderem auf zwei Gutachten verschiedener externer Berater, die beide zu dem Schluss gekommen waren, dass sich das Parkhotel finanziell selbst tragen könne. Das teilte Bürgermeister Hilko Redenius am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Parkhotel mit.
Nümbrecht: „Von der Zukunft des Parkhotels überzeugt“
„Wir sind von der Zukunft des Parkhotels überzeugt. Und wenn man zu dem Haus steht, dann muss man auch investieren“, sagte Redenius. Die Millionen sollen sukzessive über die Jahre in die Modernisierung des Hauses (90 Zimmer, 160 Betten) fließen. Auf der Liste: Sanierung der Zimmer, Modernisierung von Restauration und des Wellnessbereiches durch Erweiterung um eine Sauna, Arbeiten an Balkonen und an der Außenfassade, eine energetische Sanierung und – nach so viel Bautätigkeit – allerhand neue Brandschutzmaßnahmen.
Doch woher soll das ganze Geld kommen? Grund und Gebäude, so der Plan, den die Verwaltung jetzt prüft, gehen in das Eigentum der Anton Frese Erben (AFE) GmbH über – sie betreibt das Hotel und ist eine 100-prozentige Gemeindetochter – so ähnlich war die Gemeinde bei der Übernahme des Sportparks durch die Gemeindewerke (GWN) vorgegangen. Mit dieser Sicherheit kann die AFE GmbH dann die notwendigen Investitionen tätigen. Das Investitionsrisiko werde so aus dem Gemeindehaushalt an die AFE GmbH übertragen, erklärte Redenius. Weil sich diese Entwicklung schon länger abgezeichnet habe, hatte man sich schon im Herbst auf die Suche nach einem neuen Hoteldirektor gemacht. Mehr als 50 Bewerbungen seien eingegangen, so Redenius, mit Ralf Schurz habe man „die Idealbesetzung“ gefunden.
Im Parkhotel in Nümbrecht wird viel Potenzial erkannt
Der 58-jährige Schurz stammt gebürtig aus Bonn-Duisdorf, lebt in Köln, bringt eine Menge internationale Erfahrung mit und hat seine neue Stelle bereits am 1. Februar angetreten. Auch er ist von der Zukunft des Parkhotels überzeugt: „Dieses Haus ist ein Diamant, ich sehe hier unglaublich viel Potenzial.“ Es biete sich gerade für mehrtägige Tagungen an, aber auch der touristische Markt sei ausbaubar, ist Schurz sicher. Dabei verweist er auf die „sehr guten Bewertungen, die uns unsere Gäste hinterlassen“.
Zugleich endet bei der AFE die Zeit der Interims-Geschäftsführung durch Bürgermeister Redenius und Fachbereichsleiterin Sonja Berz. Statt ihrer wird Manfred Bestgen dieses Amt übernehmen. Besten, in Nümbrecht Ratsherr für die GUD-Fraktion, bringt einen passenden beruflichen Hintergrund mit. Der 57 Jahre alte Betriebswirt, der als Mitglied des AFE-Aufsichtsrats schon nah dran ist am Geschehen, kommt aus der Touristik-Branche.
Er arbeitete 25 Jahre als Geschäftsführer einer GmbH, die Jugendreisen organisiert. „Der Rat hat eindeutig Position bezogen, das war ein ganz wichtiger Tag“, sagte Bestgen. „Jetzt kann man Dinge in Angriff nehmen.“ Ohne das Votum der Gemeinderates hätte er das neue Amt allerdings nicht annehmen wollen, betonte er.
Der Rat hat außerdem die Gründung einer Controlling-Kommission unter Vorsitz des Bürgermeisters beschlossen, die künftig die Politik über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll.
Der Bürgermeister, so ein weiterer Auftrag, soll zudem „hoffnungsvolle Gespräche“ über finanzielle Fördermöglichkeiten weiterführen.