Der zweite oberbergische Landesligist FV Wiehl teilte sich derweil mit dem SV Wachtberg beim 3:3-Endstand die Punkte.
Fußball-LandesligaNümbrecht siegt im Topspiel vor rund 200 Zuschauern gegen Endenich 4:0
Die Fußballer des SSV Nümbrecht besiegen im Landesliga-Topspiel des Tabellenzweiten gegen den Ersten den FV Bonn-Endenich deutlich mit 4:0. Der FV Wiehl gibt beim SV Wachtberg in der Nachspielzeit eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand und trennt sich unentschieden.
SSV Nümbrecht – FV Bonn-Endenich 4:0 (2:0)
Die Nümbrechter bleiben auf Aufstiegskurs. In beeindruckender Manier besiegte die Equipe von Trainer Torsten Reisewitz den Tabellenführer und hält die Konkurrenz aus Porz und Alfter damit weiter auf Distanz.
„Wahnsinn, was die Jungs heute wieder auf den Platz geschmissen haben. Das war grandios“, zeigte sich Reisewitz begeistert, hatte aber auch lobende Worte für den Gegner übrig: „In der Höhe ist das Ergebnis natürlich übertrieben. Die haben zeitweise ganz schön unter Druck gesetzt. Wir wussten, dass sie personell am Anschlag waren. Ich habe großen Respekt davor, wie sie sich gegen uns gewehrt haben“, meinte der SSV-Coach.
Hochklassiges und temporeiches Spiel
Die erste Aktion ging auf das Konto der Nümbrechter. Lukas Grünberg wurde auf der linken Außenbahn steil geschickt und erst im letzten Moment von seinem Gegenspieler abgelaufen (1.). Anschließend entwickelte sich ein hochklassiges und temporeiches Spiel, indem der Primus meist auf Fehler der Hausherren lauerte, während der SSV Druck machte. Klare Torchancen waren zunächst Mangelware. Es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe es gefährlich wurde. Ein Einwurf von Felix Adamietz landete im Fünfmeterraum bei Julian Opitz, der den Ball jedoch nicht unter Kontrolle brachte. Den Abpraller knallte Niklas Clemens humorlos aufs kurze Eck und es stand 1:0 für die Hausherren.
Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für die Gäste, die nun ebenfalls die Offensive suchten und das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch machten. Nümbrechts Robin Brummenbaum sorgte mit einem Distanzschuss über das gegnerische Tor für Gefahr (31.), auf der Gegenseite parierte SSV-Torwart Tom Geßner einen Freistoß (33.). In der Nachspielzeit versenkte Brummenbaum dann einen perfekten Flankenball von Niklas Clemens per Kopf zum 2:0 (45.+3).
Abgefälschter Schuss landet im Tor
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Tabellenführer noch einmal die Schlagzahl, blieb aber zunächst ohne nennenswerten Abschluss. Auf der Gegenseite scheiterte Kilian Seinsche mit einem Flachschuss am Endenicher Torwart (52.), ein abgefälschter Schuss von Opitz landete neben dem Gehäuse (57.). Erst in Minute 67 sorgte Endenichs bester, Ertugrul Ünal, mit einem Distanzschuss für Gefahr. Geßner parierte erneut. Es folgten Nümbrechter Abschlüsse von Dennis Kania (68.) und Marvin Hennecken (70.), ehe Kilian Seinsche für das Tor des Tages sorgte.
Nach einer kurzen Ecke nagelte der Nümbrechter den Ball vom Sechzehnereck in den Torwinkel zum 3:0 (72.). „Ich hatte vorher nie das Gefühl, dass nichts mehr passieren kann. Erst nach dem 3:0 habe ich angefangen zu glauben, dass wir den Bock umgestoßen haben“, meinte Reisewitz. Nur zwei Minuten später sollte er Gewissheit haben: Ricardo Bauerfeind köpfte nach einer Ecke zum 4:0 ein (81.).
Am Sonntag haben die Nümbrechter spielfrei. Die Auswärtspartie beim FV Bad Honnef wurde auf Dienstagabend verlegt.
SSV Nümbrecht: Geßner; Adamietz, Krämer, P. Rüttgers (83. Schwarz), Grünberg (70. Becker), Hennecken, Bauerfeind (85. Kilic), Opitz (66. Kania), Seinsche, Clemens (68. Klein), Brummenbaum.
Tore: 1:0 Clemens (27.), 2:0 Brummenbaum (45.+3), 3:0 Seinsche (72.), 4:0 Bauerfeind (81.).
SV Wachtberg – FV Wiehl 3:3 (1:2)
Nur wenige Sekunden haben zum Sieg gefehlt. In der dritten Minute der Nachspielzeit kassierten die Wiehler nach einer Ecke von Wachtbergs Dennis Prause durch Louis Andreae den 3:3-Ausgleich. „Der Zeitpunkt ist bitter. Aber unter dem Strich ist das Ergebnis leistungsgerecht“, nahm es Wiehls Trainer Wolfgang Görgens sportlich.
Prause hatte den Gastgeber bereits in Führung gebracht (14.), aber die Wiehler schlugen zurück. Felix Sievers verwandelte einen Handelfmeter zum Ausgleich (20.), ehe Rexhep Ajdari einen Sololauf zur 2:1-Führung abschloss (26.). Nach dem Seitenwechsel sorgte Elham Isakoski mit einem direkt verwandelten Freistoß für das 3:1 (56.). „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und sind nach dem Rückstand zurückgekommen. Nach dem 3:1 haben wir aber nichts aus den sich bietenden Räumen gemacht und das vierte Tor nicht erzwungen“, meinte Görgens.
Wachtberg erhöhte den Druck und brannte ein Feuerwerk langer Bälle ab. Immer wieder sorgten Standardsituationen für Gefahr im Wiehler Strafraum. Nach einem Prause-Freistoß traf Andreae per Kopf zum Anschluss (69.), ehe er für den späten Ausgleich sorgte.
Am Sonntag empfangen die Wiehler den SC Rheinbach.
FV Wiehl: Tessarolo; Smuda (90. Mocan), Harder, Dresbach, Gailowitz, Stoffel, Ajdari, Isakoski, Sievers (88. Ümit), Kütük (83. Kuck), Schulze-Edinghausen.
Tore: 1:0 Prause (14.), 1:1 Sievers (20. Handelfmeter), 1:2 Ajdari (26.), 1:3 Isakoski (56.), 2:3, 3:3 Andreae (69., 90.+3).