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FuchsfahrtVerfolgungsjagd mit Heißluftballonen im Himmel über Nümbrecht

Lesezeit 3 Minuten
Heißluftballone schweben am Himmel.

Im Kurpark machten sich die Ballonteams startklar, dann stiegen sie kerzengrade gen Himmel auf. Die Verfolger mussten einen Sandsack an einem Zielkreuz platzieren.

Zwischendurch ging es auf bis zu 2000 Fuß, das entspricht knapp 700 Metern.

Ein spannendes Schauspiel haben zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer jetzt im Nümbrechter Kurpark erlebt, als zwölf Heißluftballone zur dritten Auflage der „Fuchsfahrt“ um den von den Gemeindewerken Nümbrecht (GWN) gestifteten Wanderpokal nacheinander abhoben.

GWN-Chefin Karina Tuttlies zeigte sich erfreut über das Interesse an dem Massenstart. Traditionell steuerte Thomas Lepperhoff, Vorsitzender des Ballonsportclubs Reichshof (BSC), den Ballon „Lutz“ mit der blaugrünen GWN-Hülle als Fuchs. Der Pilot und Organisator der Veranstaltung schilderte, dass es in diesem Jahr aufgrund des vielen Regens und der sich häufig kurzfristig ändernden Wetterbedingungen gar nicht so leicht gewesen sei, ein günstiges Startfenster zu finden, in dem auch ausreichend Teilnehmer zur Verfügung standen.

Unterschiedliche Winde machen Ballon-Verfolgung zur Herausforderung

Gegen 20 Uhr startete der Fuchs und erst danach durften die übrigen Ballone mit dem Aufrüsten beginnen. Als erster hob Thorsten Lepperhoff, ebenfalls vom BSC, ab und nahm die Verfolgung auf. Doch zu dieser Zeit hatte sein Bruder Thomas bereits die Ortschaft Altennümbrecht hinter sich gelassen.

Im Kurpark machten sich Ballonteams bereit zum Abheben.

Im Kurpark machten sich Ballonteams bereit zum Abheben.

Der Reiz dieses Wettbewerbs liegt darin, dass sich die Windverhältnisse in den fünf bis zehn Minuten zwischen dem Start des Fuchses und dem Abheben der anderen geringfügig geändert haben können und so eine geradlinige Verfolgung nicht möglich ist. So müssen die Verfolger unterschiedliche Höhenstufen austesten, in denen die Windrichtung leicht unterschiedlich ist. Doch während der rund 4,5 Kilometer langen Fahrt in südwestliche Richtung wechselte auch Fuchs „Lutz“ immer wieder die Höhe, was es den Verfolgern nicht gerade leicht machte.

Oberhalb der evangelischen Kirche setzte er einen ersten Knick in der Route. Zwischendurch ging es auf bis zu 2000 Fuß, das entspricht knapp 700 Metern. Nach einer Dreiviertelstunde landete Lepperhoff auf einer Wiese in der Nähe der Ruppichterother Ortschaft Retscheroth und seine Tochter Hannah sprang aus dem Korb, um ein pinkfarbenes Zielkreuz mit etwa 20 Metern Durchmesser daneben zu entfalten.

Der Sandsack muss möglichst nah ans pinkfarbene Kreuz

Ballone im Kurpark.

Zwölf Ballone hoben ab.

Aufgabe der Verfolger war nun, ein Sandsäckchen möglichst dicht am Zentrum dieses Kreuzes abzuwerfen. Das ist dem Sieger mit einem Abstand von knapp zehn Metern gelungen. Danach mussten die Piloten eine geeignete Landemöglichkeit finden. Anschließend ging es zurück nach Nümbrecht. Dorthin hatte Karina Tuttlies zu einem Ausklang mit Gegrilltem in das neugestaltete Bistro von Andreas Kasper im frisch umgebauten Sportpark eingeladen.

Nebenbei gab es auch eine Ballonfahrertaufe

Thomas Lepperhoff freute sich, dass alles so gut geklappt hat: „Der spielerische Umgang mit dem Ballon ist etwas in den Hintergrund getreten.“ Er erinnerte sich, dass es früher durchaus üblich war, einen Kasten Bier auszuloben und dann spontan eine Fuchsfahrt zu starten. Ein wichtiger Punkt im Rahmen des Beisammenseins war auch die Ballonfahrertaufe von Udo Winkler, kaufmännischer Geschäftsführer der GWN, der seine erste Ballonfahrt im Korb von „Lutz“ erlebt hatte.

Thomas Lepperhoff erhob seinen Mitfahrer in den Adelsstand, indem er ihm eine Haarsträhne als Symbol für den heißen Gasbrenner anflämmte und diese dann mit Bier ablöschte. Gleichzeitig verlieh er ihm seinen gräflichen Namen, der auch das Wort „Zielkreuzfalter“ beinhaltete – als Erinnerung daran, wie er beim Abrüsten geholfen hatte. „Das war ein grandioses Erlebnis – die Landung war wie im Flugzeug, aber in Zeitlupe“, sagte Winkler.

Besonders beeindruckt haben ihn die Ruhe während der Fahrt und die Perspektive über den Wäldern: „Ich habe noch nie so viele Rehe auf einmal gesehen.“ Der Gewinner der Fuchsfahrt 2024 steht nun fest, doch sein Name bleibt geheim – bis zur Siegerehrung auf dem Nümbrechter Lichterfest am heutigen Samstag. Dort werden der GWN-Cup verliehen und die drei Erstplatzierten geehrt.