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Oberberg als Öko-ModellKreis bewirbt sich bei NRW-Umweltministerin

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Die Landschaft im Oberbergischen Kreis bietet teilweise spektakuläre Ausblicke.

Oberberg – Kann Oberberg eine von nur drei Öko-Modellregionen in NRW werden, um hier den Absatz regionaler Produkte zu steigern und mehr Landwirte zum Umstieg auf ökologische Wirtschaft zu ermuntern? Ja, sagen die Grünen und forderten die Kreisverwaltung auf, eine entsprechende Bewerbung an Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) zu schicken. Deren Haus will nämlich die Kosten eines Öko-Regionalmanagements für eine Dauer von zunächst drei Jahren bezuschussen.

Dass sich Oberberg durchaus Hoffnung machen kann, von Heinen-Esser berücksichtigt zu werden, sehen die Grünen nicht alleine so: Auch die Kreisverwaltung hatte von der erst kürzlich erfolgten Ausschreibung aus Düsseldorf erfahren und saß schon vor dem Grünen-Antrag an einem Bewerbungskonzept, informierte Planungsdezernent Frank Herhaus den Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherfragen.

Schon 16 Prozent Bio-Produktion

Der Kreis allerdings denkt in größerem Maßstab und holt deshalb mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis und Teilen des Rhein-Sieg-Kreises seine Regionale-Partner mit ins Boot. Oberberg wird die Federführung übernehmen.

In Sachen ökologischer Landwirtschaft ist Oberberg schon weiter als andere Regionen. Haben im NRW-Durchschnitt bislang sechs Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe auf Bio-Produktion umgestellt, so sind es laut Herhaus in Oberberg bereits 16 und in Rhein-Berg auch schon zwölf Prozent.

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Seit Jahren schon seien die Milchpreise nicht auskömmlich, und die meisten Betriebe stünden nach drei Dürrejahren wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, argumentieren die Grünen. Das weitere Aufstocken der Milchviehbestände zur Sicherung der Existenz führe schon heute zu einer enormen Flächennachfrage und steigenden Pachtpreisen. Ein weiterer Ausbau der Öko-Landwirtschaft könne ein Ausweg aus dieser Wachstumsspirale sein. Öko-Bauern bekämen mehr für den Liter Milch und bräuchten für ihr Auskommen weniger Tiere. Und die Nachfrage der Verbraucher nach Bioprodukten sei anhaltend hoch, so Grünen-Sprecher Seb Schäfer, der angesichts der einhelligen Unterstützung des Projektes seinen Antrag zugunsten der bereits weiter gediehenen Bemühungen des Kreises gerne zurückzog.