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„Vogel des Jahres 2021“Das Rotkehlchen kann sehr zutraulich werden

Lesezeit 2 Minuten

Der „Vogel des Jahres“ ist 2021 das Rotkehlchen. Der kleine Vogel tummelt sich gern in Oberbergs Garten und sieht dort bei der Arbeit im Grünen zu. Denn dann gibt’s immer auch etwas zu picken.

Oberberg – Das Rotkehlchen ist vermutlich Deutschlands beliebtester Singvogel: Jetzt ist es auf Initiative des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) zum „Vogel des Jahres 2021“ gewählt worden. Wer im Frühjahr im Garten das Beet umgräbt, der hat schnell ein Rotkehlchen an seiner Seite. Der putzige Beobachter pickt in der aufgeworfenen Erde nach Kleintieren, etwa nach Raupen, Ameisen, Spinnen und Blattläusen.

Außerhalb der Gärten folgt das Rotkehlchen auch größeren Säugern wie Wildschweinen, um da ebenfalls Nahrung zu sammeln. Im Spätsommer und Herbst erweitert das Rotkehlchen sein Spektrum und frisst Beeren von Schneeball, Pfaffenhütchen und Efeu sowie andere weiche Früchte und kommt auch gern an Futterstellen am Haus. Mit seiner orangefarbenen, roten Stirn, Brust und Kehle ist der zutrauliche Singvogel leicht zu erkennen und unverwechselbar.

„Tick“ und „Siiip“

Besonders bei Beunruhigung geben Rotkehlchen ein kurzes und hartes „Tick“ oder ein hohes „Siiip“ von sich. Es fühlt sich in Wäldern, Parks und Gärten zu Hause. Auch Friedhöfe und offene Landschaften bewohnt diese kleine Vogelart, solange es Sträucher zum Brüten gibt.

Gefährdet ist sie derzeit noch nicht. Langfristige Abnahmen werden in Mitteleuropa vor allem auf das Ausräumen der offenen Landschaft durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Flurbereinigung und zunehmende Verbauung zurückgeführt. In Südeuropa fallen jährlich immer noch Tausende von Rotkehlchen der Jagd zum Opfer.

In Deutschland ist es ein Teilzieher. Einige Vögel bleiben das gesamte Jahr im Bergischen, andere ziehen kurze Strecken in wärmere Gefilde und kehren im zeitigen Frühjahr zurück. Heinz Kowalski aus Bergneustadt, Sprecher des Nabu-Bundesfachausschusses Ornithologie und Vogelschutz, hatte das Rotkehlchen bereits 1992 bei seiner ersten Wahl zum Jahresvogel vorgeschlagen. Jetzt freut er sich, dass der kleine rundliche Gartenvogel erneut diese Auszeichnung erhalten hat.

Sympathieträger

„Der Nabu wird den ,Vogel des Jahres’ als Sympathieträger nutzen, um für naturnahe Gärten mit vielen Blüten, Hochstauden, Hecken und Insekten zu werben“, kündigt der Vogelkundler an und sagt: „Durch den Corona-Lockdown und fehlende Reisemöglichkeiten haben viele Mitbürger die Natur im eigenen Garten wiederentdeckt. Und in den meisten Gärten Oberbergs, die naturnah gestaltet sind, kommt das Rotkehlchen auch vor.“

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Dort sucht dieses gerne das Futterhaus auf, bleibt aber im Sommer ebenso sehr standorttreu in der Umgebung und brütet versteckt in einer Hecke oder im Efeu. Heinz Kowalski: „Rotkehlchen kennen mit der Zeit ihre Gartenbesitzer und werden oft sehr zutraulich. Manchmal setzen sie sich beim Umgraben sogar auf den Spaten.“