Museumstag in OberbergVom Hip-Hop bis zur Historie des Rads
Nümbrecht/Wiehl – Am Internationalen Museumstag wurde den Besuchern auf Schloss Homburg und im Museum „Achse, Rad und Wagen“ der Firma BWP – beide sind Mitglieder des Arbeitskreises Bergischer Museen – unter dem Motto „Alles in Bewegung“ am Sonntag ein abwechslungsreiches und kostenloses Programm angeboten.
Vormittags veranstaltete Museumspädagogin Miriam Klein im Rahmen der Museums-Werkstatt den Kunstworkshop „Watercolour Botanicals“ mit den Künstlerinnen Sabine und Tabea Herbst, ein Mutter-Tochter-Duo aus der Kunstwerkstatt Köln. Die Künstlerinnen vermittelten Grundlagen des Aquarellmalens und animierten die Teilnehmerinnen, die Natur um Schloss Homburg mit allen Sinnen zu erleben und auf verschiedene Arten zu Papier zu bringen. Der Workshop fand unabhängig vom Thementag statt und gehörte zum regulären Programm der Museumswerkstatt, das nach Corona nun wieder regelmäßig stattfinden soll.
„Personally on Fiya“ plädiert für Akzeptanz
In Bewegung gerieten die Besucher auf Schloss Homburg beim Auftritt der Hip-Hop-Crew „Personally on Fiya“ aus Wipperfürth, die in der Vergangenheit bereits deutsche und europäische Meistertitel gesammelt haben. Choreografin Leticia M’Peti-Speicher und die Truppe verstanden es, das Publikum zunächst zum Mittanzen zu motivieren und die Zuschauer durch das Lernen einzelner Tanzschritte das Erlebnis der Tänzerinnen nachempfinden zu lassen. Die Belohnung war die Performance der Tänzerinnen unter dem Titel „Mensch“. Das durchdachte Konzept des Auftritts, bei dem die am Broadway Dance Center New York ausgebildete Tanzlehrerin mit ihren Tänzerinnen auf Einzigartigkeit und Individualität jedes Menschen hinwies, plädierte für Achtsamkeit und Akzeptanz untereinander.
Eingebaut in die Performance zeigte die Gruppe Symboliken des Ausgrenzens und der Akzeptanz und am Ende sollte sich herausstellen, dass unter den Begriffen Liebe, Anders, Achtsam, Mobbing, Respekt, Frust und Schwarz auf den T-Shirts der Tänzerinnen letztlich immer ein Mensch steckt.
5500 Jahre Rad-Geschichte
In Wiehl standen den Besuchern die Türen des firmeneigenen „Achse, Rad und Wagen“-Museums der BPW offen. Ganz nach dem Motto „Alles in Bewegung“ stand den Besuchern ein Kleinbus für den unkomplizierten Transfer zwischen den Museen zur Verfügung.
In Wiehl führte die Ausstellung die Besucherinnen und Besucher chronologisch durch die letzten 5500 Jahre Kultur- und Technikgeschichte des gezogenen Wagens, beginnend bei Modellen des Rads, wie es 2000 Jahre vor Christus gebaut und genutzt wurde, über die Entwicklung der Kutsche bis hin zur neuesten Achsentechnologie der Firma.
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Neben der Dauerausstellung und den regulären Gruppenführungen von Alexander Hoppen, die auch abseits des Aktionstages kostenfrei sind, gab es Schmiede- und Montagevorführungen. Am ersten Sonntag des Monats führt BPW-Mitarbeiter Klaus Dieter Braun regelmäßig das Schmiedehandwerk vor und lässt Besucher selbst Hand anlegen.
Den Bogen in die Gegenwart schlug Mitarbeiter Frank Wolter, der sich über die Schulter schauen ließ, als er Trommel- und Scheibenbremse einer modernen Achse montierte.