Fazit nach Impfauftakt im KreisSämtliche Injektionen verliefen ohne Probleme
Oberberg – Zufrieden hat sich am Montag der ärztliche Leiter des oberbergischen Corona-Impfzentrums, der Waldbröler Hausarzt Dr. Johannes Schlechtingen, zum Auftakt der Impfaktion in zwei oberbergischen Altenheimen geäußert. Er selbst gehörte zu einem der Teams, die Heimbewohnern und -mitarbeitern das Serum injizierte.
Nach 140 Injektionen in einem Wiehler Seniorenzentrum ist die Aktion dort zunächst beendet, ehe in gut zwei Wochen die zweite Spritze folgt, um den Impfschutz zu komplettieren. Die Impfbereitschaft sei groß gewesen, berichtet der Mediziner, und die Häuser seien gut vorbereitet gewesen. Und das, obwohl kurz vor Beginn das Formular der Einverständniserklärung ausgetauscht und alle Unterschriften erneut eingeholt werden mussten.
In der zweiten Einrichtung wurden 50 Dosen verabreicht, zehn mehr als geplant. Hier wird die erste Impfrunde komplettiert sobald neuer Impfstoff da ist. „Überraschenderweise hatten wir zwei Fläschchen Impfstoff mehr bekommen als angekündigt worden war“, sagt Schlechtingen. Aus dem Inhalt jedes Fläschens können die Teams durch Hinzugabe einer Kochsalzlösung Impfserum für fünf Injektionen gewinnen. Das mit -70 Grad gekühlte Präparat taut bereits auf dem Weg vom geheim gehaltenen NRW-Logistikzentrum zu den Heimen an, trifft mit etwa zwei Grad ein und muss dann vom Arzt durch Drehen des Fläschens in der Hand auf Raumtemperatur gebracht werden. Ist die erreicht, soll es nicht mehr transportiert, sondern sofort gespritzt werden.
Das ist auch der Grund, warum betagte Bürger nicht bei sich zuhause geimpft werden können. Danach sei er oft gefragt worden, „weil es aber in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff gibt, der nach der Zubereitung noch transportiert werden darf, könnten wir in der Wohnung des Impflings nur eine Portion verabreichen und müssten die anderen vier wegwerfen“, beschreibt Schlechtingen das Dilemma. Deswegen müssten sich alle Bürger einen Termin besorgen und zum Impfzentrum kommen, sobald das Düsseldorfer Gesundheitsministerium dazu auffordert. Den Standort in der alten Karstadt-Filiale im Einkaufszentrum „Bergischer Hof“ mit Parkhaus und Rolltreppen nennt Schlechtingen dafür ideal.
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