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„Made in Oberberg“Waldbröler Familienbetrieb macht DHL-Jacken und 1. FC Köln-Leggins

Lesezeit 4 Minuten

Souvenir-Hoodies für Norderney, warme Jacken für DHL: Florian Pankonin mit Designerin Laura Bilgili.

Diezenkausen – Die warme Jacke für den Paketboten, das schnieke Poloshirt für den Cabriofahrer und der Winterpulli für Freunde des braunen Kräuterlikörs mit Geweih: Kunterbunte Textilien baumeln im Schauraum der Firma von Jürgen und Florian Pankonin an der Stange, davor treffen sich zwei Reisetaschen zum friedlichen Ruhrpottderby: Die eine trägt das Emblem von Schalke 04, auf der anderen prangt das von Borussia Dortmund. „Das gibt es wohl nur bei uns“, sagt Jürgen Pankonin und lacht. „Für Fans des 1. FC Köln haben wir übrigens Geißbock-Leggins im Sortiment.“

Arbeitskleidung und Merchandise

Seit 1986 nimmt in der Waldbröler Ortschaft Diezenkausen und dort in einem bergischen Fachwerkhaus von 1896 Bekleidung aller Art Gestalt an. Heute sitzen drei Designer an den Bildschirmen. Und seit dem 1. Januar hat das Unternehmen von Vater und Sohn einen neuen Namen: Aus dem „Sport Promotion Service“ ist die Pankonin Corporate Wear GmbH geworden. „Corporate“ lässt sich sowohl mit „gemeinsam“ als auch mit „gesellschaftlich“ übersetzen, stets aber gemeint ist einheitliche Kleidung („wear“), sei es für den Beruf oder für das Fußballstadion – Arbeitskleidung hier, Merchandise eben dort.

Vater Jürgen zeigt die DHL-Jacken.

Hergestellt werden diese Waren in Nähereien und anderen Fertigungsstätten in China, Indien, Bangladesch und der Türkei. Und wer bei dieser Aufzählung prompt zusammenzuckt, der bekommt bei den Pankonins sofort Zertifikate zu lesen, die nicht nur den Einsatz von Bio-Material und eine biologisch-nachhaltige Produktion dokumentieren, sondern eben auch beste Arbeitsbedingungen und Standards in der Fertigung.

„Unsere Partner kennen wir seit vielen, vielen Jahren“

„Unsere Partner kennen wir seit vielen, vielen Jahren“, stellt Jürgen Pankonin (68), Industriekaufmann und Betriebswirt, klar. Und Sohn Florian (40) – er hat Tourismus und Eventmanagement studiert – betont: „In normalen Jahren reisen wir alle sechs bis acht Wochen zu einem dieser Standorte und sehen uns um.“

Kontrolle ist wichtig, denn die Kundschaft der Pankonins schaut genau hin und prüft nach: Dazu gehören die Deutsche Post und DHL ebenso wie etliche Automobilkonzerne, Bofrost, Bitburger und Warsteiner sowie jene Bundesligaklubs. Und wer sich als Souvenir von der Nordsee-Insel Norderney einen Hoodie oder einen Sweater mitnimmt, der streift sich eigentlich Waldbröler Ware über.

Designerin Darja Gontscharow zeigt Entwürfe für den Jägermeister-Pullover.

„Als wir neulich den Jägermeister-Winterpulli mit nur 600 Exemplaren auf den Markt gebracht haben, waren die innerhalb von zwei Stunden ausverkauft“, erzählt der Senior und ergänzt: „Aber auch für etliche Mittelständler aus Oberberg gestalten wir Textilien jeglicher Art.“ Zuletzt sei die Ralf Bohle GmbH aus Reichshof-Wehnrath mit ihrer Marke Schwalbe hinzugekommen: „Wir machen Dein E-Bike unplattbar“ wird auf den T-Shirts für den Hersteller von Fahrradreifen und Schläuchen stehen.

Auch Kleidung für Brauerei in Bielstein

Weitere Abnehmer aus dem Oberbergischen Kreis sind etwa das Waldbröler Baucentrum Cronrath, das zum 100-jährigen Bestehen Hoodies in Auftrag gegeben hat, während das ebenfalls in der Marktstadt ansässige Unternehmen GC Heat Polo-Shirts haben wollte – ebenso wie etwa Rüggeberg aus Marienheide und Lukas Erzett aus Engelskirchen.

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An Sarstedt in Nümbrecht-Rommelsdorf gingen unterdessen zertifizierte Schutzmasken. „Bereits im Januar und Februar vergangenen Jahres haben wir FFP2-Masken in siebenstelligen Stückzahlen verkauft“, blickt der Gründer zurück und ergänzt: „Unser ältester, stets aktiver Abnehmer ist jedoch die Erzquell-Brauerei in Bielstein.“ 1986 habe die erstmals 500 Jogginganzüge bestellt, „im exklusiven Zunft-Kölsch-Design“. Bis heute erhalte die Brauerei regelmäßig T-Shirts, Kappen und Regenschirme aus Diezenkausen.

Die Farben müssen stimmen

Aber nicht nur die Gestaltung solcher Dinge übernimmt die Firma, auch bei der Wahl der Stoffe und der weiteren Materialien sind die Waldbröler Fachleute behilflich. Jürgen Pankonin: „Wir machen dem Kunden Vorschläge nicht nur zum Material, sondern auch zur Veredlung und zur Verarbeitung, als Designer und Bekleidungstechniker sind wir da Experten.“

Es gebe jedoch auch anspruchsvolle Kunden, beispielsweise AMG/Mercedes Benz, die ihre grundsätzlichen Vorstellungen nach Diezenkausen schickten. „Hier wird dann alles von uns ergänzt oder optimiert.“ Dass die Farbvorgaben – etwa Gelb, Rot und Schwarz bei DHL – exakt eingehalten werden müssen, verstehe sich freilich von selbst. „Und das prüfen die Auftraggeber mit großem technischen Aufwand.“